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SURVIVAL OF THE DEAD (USA/Kanada 2009, George A. Romero)
von Kingsley Zissou ·
23 März 2010
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Ich verstehe nicht so recht, warum Romeros neuen Untotenfilm keiner mag: Mit unbeirrt sozialkritischem Impetus fügt er seiner Erzählung von den lebenden Toten und den tötenden Lebenden ein weiteres Kapitel hinzu, nach dem faux-dokumentarischen (und herausragenden) DIARY OF THE DEAD eher wieder an den politischen Gestus von LAND OF THE DEAD anknüpfend. Um zwei grundlegend konträre Umgangsformen mit den "Anderen" geht es hier: um das Zusammenleben, die Koexistenz, Domestizierung und/oder Unterwerfung auf der einen Seite - und die skrupellose Ausrottung auf der anderen Seite, sowie die moralischen Problematiken, die dies mit sich bringt. Als Form wählt Romero hier den Neowestern, was zu diesem Zerrbild auf die amerikanische Gründerzeit auch ganz gut passt. Mit ein paar eher comichaft-parodistischen Special Effects macht Romero kleinere Zugeständnisse an das Fanboytum, und diese Momente markieren dann auch die Punkte, an denen SURVIVAL OF THE DEAD am ehesten scheitert - wenn er denn scheitert. Ich finde nicht, dass er im Gänze scheitert und halte Romeros späte Zombiefilme noch immer für das überaus notwendige intellektuelle Gegengewicht zu Zack Snyders erschreckend dummem Remake von DAWN OF THE DEAD und all den Folgeerscheinungen, die dieses nach sich zog.
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