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DID YOU HEAR ABOUT THE MORGANS? (USA 2009, Marc Lawrence)
von Kingsley Zissou ·
27 Januar 2010
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DID YOU HEAR ABOUT THE MORGANS? (USA 2009, Marc Lawrence)
In seiner Trilogie mit Darsteller Hugh Grant greift der amerikanische Autorenfilmer Marc Lawrence über das privatistische Glücksversprechen der RomCom hinaus und arbeitet im Grunde an einem utopischen Projekt der Erlösung Amerikas aus dem Zentrum des Falschen heraus. In TWO WEEKS NOTICE stand am Ende der Traum eines menschlichen Kapitalismus, in MUSIC AND LYRICS der Traum der Entwicklung einer künstlerischen Aufrichtigkeit aus dem Herzen der Plastikpopindustrie. In DID YOU HEAR ABOUT THE MORGANS? schließlich wird die Utopie am eindeutigsten zum utopos, zum "Nirgendort". Die Hoffnung auf Erlösung erscheint hier als an die "Reinheit" der ruralen Rückzugsorte außerhalb der urbanen USA gebunden. Das Rednecktum, inclusive Waffenfetischismus und kultureller Beschränktheit, erscheint hier, wie der Kapitalismus und die Kulturindustrie in den früheren Filmen, nicht mehr als Ausdruck amerikanischer Sündenfälle, sondern im Gegenteil als Potenziale einer Heilung jener Wunden, die in letzter Konsequenz auf ihre eigene Falschheit zurückzuführen sind. - Besonders interessant, dass Lawrence diese beiden Sphären hier als im Grunde unversöhnbar gegenüberstellt: Das sich anbietende Happy End zwischen den Liebenden bleibt natürlich nicht aus, wohl aber der endgültige Seitenwechsel der neu gegründeten Familie. Der Aufenthalt im ruralen Raum bleibt auf einen kurzen, rekreativen Zeitraum begrenzt, ein dort geführtes Leben ist keine Option. Eher scheinen beide Sphären nun endgültig voneinander abgetrennt. ("And, if you ever come to New York..." - "Something's gone terribly wrong.") Das ist eine einigermaßen spannende Lösung, und über Lawrences Filme, so scheint mir, gibt es noch einiges zu sagen.