Und schon bin ich soweit, mit einer Sammlung unsortierter Kurznotizen statt vollwertiger Einträge. Allerdings ist das auch gewisser Ideenlosigkeit geschuldet, und man soll ja nichts übers Knie brechen.
BARRY LYNDON
Während ich die schön barocke Ästhetik, die sich ja nicht nur mit der Nachbildung ebenjener Kostüme und Kulissen begnügt, sondern diese sogar in einer Bildsprache präsentiert, die entsprechend altertümlich wirkt - ohne, dass ich diesen Eindruck jetzt konkret belegen könnte -, zwar durchaus ein bisschen genoss, ließ mich der Film als Ganzes bemerkenswert kalt, um nicht zu sagen: gelangweilt, zurück. Lediglich Kubricks Humor, über den meines Erachtens nach ohnehin viel zu wenig geredet wurde, obwohl er doch in all seinen Filmen so präsent ist, hat mich einigermaßen über die Zeit gerettet, aber im Großen und Ganzen schaue ich lieber zum fünften Mal Viscontis LEOPARD als noch einmal BARRY. Ryan O'Neil hat übrigens kürzlich verkündet, dass er ab Sommer die Moderation von "Wetten, dass..." abgeben will.
CENTURION
Ziemlich beliebiges Schwertgefuchtel, hinter dessen karg-gelangweilten Waldkulissen man ständig vor allem mangelndes Budget vermutet. Grundsätzlich wundere ich mich eigentlich immer wieder über den außerordentlich guten Ruf, den Neil Marshall bei Genrefans genießt - außer vielleicht DESCENT (und vor allem dessen Fortsetzung) fand ich das eigentlich alles bemerkenswert egal und belanglos. Hier reißt übrigens auch McNulty a.k.a. Dominic West nicht mehr viel raus, wenn er auch wenigstens nicht so unaushaltbar nervt wie...
PUNISHER: WAR ZONE
...hier. Mein Gott, was ein peinlich-pubertäres Miststück von einem Film. Wir haben einen Protagonisten, der dauerhaft grimmig schaut, und ein Budget, von dem rund 80 Prozent für extrem käsige Makeup-Spezialeffekte verplant sind. Ich hatte ja gehofft, dass der neue PUNISHER dank seines Gematsches wenigstens kurzweilig sein könnte, und vielleicht sogar auf ideologiekritischer Ebene dermaßen in die Vollen geht, dass ich dafür einen ähnlichen Katastrophentourismus wie bei "24" entwickeln könnte, aber nicht einmal dafür hat es gereicht.
TRUE BLOOD, Season 3
Naja. Das hat sich irgendwie recht schnell überlebt. Zwei Staffeln hatte ich ja noch wirklich Spaß mit dieser ultra-campy Fantasy-Soap, aber in Staffel drei muss sich irgendwer mal wieder ein wenig verschätzt haben, was den Reiz der Serie ausgemacht hat. TRUE BLOOD war schon von Beginn an recht schwach auf der Brust, wenn es sich nur auf rein narrative Spannung verlassen hat. Das lebte alles von der abseitigen Atmosphäre und den ins surreale verzerrten Subtexten. Naja, und Staffel drei versucht jetzt plötzlich ganz unverhohlen, seine Handlungsebene in eine Superlativ-Struktur zu pressen. Statt nur Vampiren, einer bissl komischen Hauptfigur und dem gelegentlichen Shapeshifting des Dackel-Wirtes wimmelt es auf einmal vor Fantasy-Trara, Werwölfe, Feen, Werpanther (sic!) und was da sonst noch so alles unterwegs ist. Dabei hatte die Staffel mit dem größenwahnsinnigen Vampirkönig einen tollen Antagonisten, dessen Fernsehansprache den vielleicht stärksten Punkt der ganzen Serie markierte - und ein tolles Staffel-Finale versprach - aber anstatt sich darauf zu verlassen und wenigstens minimales Understatement zu üben (angesichts der grundsätzlichen Ästhetik von TRUE BLOOD mag der Begriff vielleicht sowieso nicht sehr glücklich gewählt sein), muss jetzt alles ganz furchtbar mysteriös und rasant und "24"esque werden. Kann ich auch darauf verzichten, das ruhige, gothische, was bis dahin so nett mit den Mississippi-Hillbillies kollidierte, hat mir deutlich besser gefallen.
NETWORK
Damit es aber nicht heißt, ich hätte nur zu meckern: Hat mich schlichtweg umgehauen. Seit Jahren ungesehen im Schrank, und ich frage mich, was da noch für Schätze ähnlicher Qualität schlummern. Highlight ist natürlich die Ansprache von Ned Beatty, und die ständige Selbstanalyse der Filmhandlung durch William Holden, und...
Sammlung
BARRY LYNDON
Während ich die schön barocke Ästhetik, die sich ja nicht nur mit der Nachbildung ebenjener Kostüme und Kulissen begnügt, sondern diese sogar in einer Bildsprache präsentiert, die entsprechend altertümlich wirkt - ohne, dass ich diesen Eindruck jetzt konkret belegen könnte -, zwar durchaus ein bisschen genoss, ließ mich der Film als Ganzes bemerkenswert kalt, um nicht zu sagen: gelangweilt, zurück. Lediglich Kubricks Humor, über den meines Erachtens nach ohnehin viel zu wenig geredet wurde, obwohl er doch in all seinen Filmen so präsent ist, hat mich einigermaßen über die Zeit gerettet, aber im Großen und Ganzen schaue ich lieber zum fünften Mal Viscontis LEOPARD als noch einmal BARRY. Ryan O'Neil hat übrigens kürzlich verkündet, dass er ab Sommer die Moderation von "Wetten, dass..." abgeben will.
CENTURION
Ziemlich beliebiges Schwertgefuchtel, hinter dessen karg-gelangweilten Waldkulissen man ständig vor allem mangelndes Budget vermutet. Grundsätzlich wundere ich mich eigentlich immer wieder über den außerordentlich guten Ruf, den Neil Marshall bei Genrefans genießt - außer vielleicht DESCENT (und vor allem dessen Fortsetzung) fand ich das eigentlich alles bemerkenswert egal und belanglos. Hier reißt übrigens auch McNulty a.k.a. Dominic West nicht mehr viel raus, wenn er auch wenigstens nicht so unaushaltbar nervt wie...
PUNISHER: WAR ZONE
...hier. Mein Gott, was ein peinlich-pubertäres Miststück von einem Film. Wir haben einen Protagonisten, der dauerhaft grimmig schaut, und ein Budget, von dem rund 80 Prozent für extrem käsige Makeup-Spezialeffekte verplant sind. Ich hatte ja gehofft, dass der neue PUNISHER dank seines Gematsches wenigstens kurzweilig sein könnte, und vielleicht sogar auf ideologiekritischer Ebene dermaßen in die Vollen geht, dass ich dafür einen ähnlichen Katastrophentourismus wie bei "24" entwickeln könnte, aber nicht einmal dafür hat es gereicht.
TRUE BLOOD, Season 3
Naja. Das hat sich irgendwie recht schnell überlebt. Zwei Staffeln hatte ich ja noch wirklich Spaß mit dieser ultra-campy Fantasy-Soap, aber in Staffel drei muss sich irgendwer mal wieder ein wenig verschätzt haben, was den Reiz der Serie ausgemacht hat. TRUE BLOOD war schon von Beginn an recht schwach auf der Brust, wenn es sich nur auf rein narrative Spannung verlassen hat. Das lebte alles von der abseitigen Atmosphäre und den ins surreale verzerrten Subtexten. Naja, und Staffel drei versucht jetzt plötzlich ganz unverhohlen, seine Handlungsebene in eine Superlativ-Struktur zu pressen. Statt nur Vampiren, einer bissl komischen Hauptfigur und dem gelegentlichen Shapeshifting des Dackel-Wirtes wimmelt es auf einmal vor Fantasy-Trara, Werwölfe, Feen, Werpanther (sic!) und was da sonst noch so alles unterwegs ist. Dabei hatte die Staffel mit dem größenwahnsinnigen Vampirkönig einen tollen Antagonisten, dessen Fernsehansprache den vielleicht stärksten Punkt der ganzen Serie markierte - und ein tolles Staffel-Finale versprach - aber anstatt sich darauf zu verlassen und wenigstens minimales Understatement zu üben (angesichts der grundsätzlichen Ästhetik von TRUE BLOOD mag der Begriff vielleicht sowieso nicht sehr glücklich gewählt sein), muss jetzt alles ganz furchtbar mysteriös und rasant und "24"esque werden. Kann ich auch darauf verzichten, das ruhige, gothische, was bis dahin so nett mit den Mississippi-Hillbillies kollidierte, hat mir deutlich besser gefallen.
NETWORK
Damit es aber nicht heißt, ich hätte nur zu meckern: Hat mich schlichtweg umgehauen. Seit Jahren ungesehen im Schrank, und ich frage mich, was da noch für Schätze ähnlicher Qualität schlummern. Highlight ist natürlich die Ansprache von Ned Beatty, und die ständige Selbstanalyse der Filmhandlung durch William Holden, und...
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