UP IN THE AIR
(Jason Reitman, 2009)
Damit ist der Herr Reitman wohl endlich auf meiner Watchlist angekommen. Nach THANK YOU FOR SMOKING und JUNO der nächste Volltreffer in dem von mir so uneuphorisch betrachteten Komödiengenre. Aber was hier kommt, das sitzt - eben weil Reitman immer auch das Melodram im Absurden findet, das Menschliche im Zynismus.
Natürlich spielt Clooney ein Ekel, ich mein, wer hauptberuflich von Firma zu Firma reist, um Leute zu feuern, der muss ja wohl mindestens issues haben. Hat er auch, eine ganze Menge. Aber anstatt jetzt hier einen sympathischen Antiheld zu zeichnen, gelingt es Reitman, aus dieser Figur tatsächlich einen echten Held zu machen, indem er ihn mit einer Umgebung kontrastiert, die noch schlimmer ist. Alle um ihn herum haben das, was Clooneys Filmfigur hier macht, längst weiterentwickelt, weiter verschlimmert, während er selbst genau bei sich die moralische Grenze gezogen hat.
Sein Ryan Bingham ist - man verzeihe mir den nächsten universitär bedingten Tunnelblick - ein Zerrbild eines städtischen Menschen, der inmitten von Gesellschaft vereinsamen kann, und diese Entwicklung sogar noch sehenden Auges romantisiert. Die Ersatzfamilie, die sich aus der großartigen Quasi-Tochter Natalie und der nur minimal weniger tollen Quasi-Ehefrau Alex auf Reisen zusammenfindet, ist dabei ein positiver Regress: Weil alle drei ihr Privatleben so fernab sozialer Konventionen bestreiten, können sie ganz vorurteilsfrei einander begegnen, wirklich bei Null anfangen.
Dass der Film natürlich nicht nur reiner Humanismus sondern auch ein netter Finanzkrisenfilm ist, darüber muss man wohl kaum reden. So oder so, Mr. Reitman, I'll be watching you.
Jason Reitman George Clooney Finanzkrise
(Jason Reitman, 2009)
Damit ist der Herr Reitman wohl endlich auf meiner Watchlist angekommen. Nach THANK YOU FOR SMOKING und JUNO der nächste Volltreffer in dem von mir so uneuphorisch betrachteten Komödiengenre. Aber was hier kommt, das sitzt - eben weil Reitman immer auch das Melodram im Absurden findet, das Menschliche im Zynismus.
Natürlich spielt Clooney ein Ekel, ich mein, wer hauptberuflich von Firma zu Firma reist, um Leute zu feuern, der muss ja wohl mindestens issues haben. Hat er auch, eine ganze Menge. Aber anstatt jetzt hier einen sympathischen Antiheld zu zeichnen, gelingt es Reitman, aus dieser Figur tatsächlich einen echten Held zu machen, indem er ihn mit einer Umgebung kontrastiert, die noch schlimmer ist. Alle um ihn herum haben das, was Clooneys Filmfigur hier macht, längst weiterentwickelt, weiter verschlimmert, während er selbst genau bei sich die moralische Grenze gezogen hat.
Sein Ryan Bingham ist - man verzeihe mir den nächsten universitär bedingten Tunnelblick - ein Zerrbild eines städtischen Menschen, der inmitten von Gesellschaft vereinsamen kann, und diese Entwicklung sogar noch sehenden Auges romantisiert. Die Ersatzfamilie, die sich aus der großartigen Quasi-Tochter Natalie und der nur minimal weniger tollen Quasi-Ehefrau Alex auf Reisen zusammenfindet, ist dabei ein positiver Regress: Weil alle drei ihr Privatleben so fernab sozialer Konventionen bestreiten, können sie ganz vorurteilsfrei einander begegnen, wirklich bei Null anfangen.
Dass der Film natürlich nicht nur reiner Humanismus sondern auch ein netter Finanzkrisenfilm ist, darüber muss man wohl kaum reden. So oder so, Mr. Reitman, I'll be watching you.
Jason Reitman George Clooney Finanzkrise