THE A-TEAM
(Joe Carnahan, 2010)
Vorweg: Zu erwarten war weitaus Schlimmeres. Das soll jetzt nicht unbedingt für den Film sprechen, aber gelegentlich blitzt tatsächlich soetwas wie Charme auf, der eine oder andere One-Liner ist nicht so pubertär, dass es einem peinlich wäre, und die Besetzung finde ich sogar rundum ein Plus. Auch der immerhin vorhandene Alibi-Fokus auf so ganz generell einen eher heisty approach hat mir gut gefallen.
Doch genug davon. Weil dass ein Film sein Publikum für so minderbemittelt hält, habe ich auch schon lange nicht mehr erlebt. Jedes, aber auch wirklich jedes, Plot-Twistlein oder auch nur völlig logischer nächster Schritt in der Erzählung muss mit einem erklärenden Flashback für Unterbelichtete erklärt werden. Ja, ich kann mich 10 Minuten später noch daran erinnern, dass Face der netten Frau ein Handy in die Tasche gesteckt hat, sie danach darauf angerufen hat (sie: „Du hast mir ein Handy in die Tasche geschmuggelt!“), sie danach persönlich (auch darauf!) angesprochen hat, ihr wenig später nochmal gesagt hat, sie soll das Handy aufheben, weil er sie darauf anrufen will. Kein Grund, mir das drei Szenen später, als er sie dann tatsächlich anruft (das Handy in Großaufnahme im Bild, im blinkenden Display erscheint ein Foto von Face), in Form einer Rückblende in Erinnerung zu rufen. I was there, und zu übersehen war das die ersten 14 Mal schon nicht!
Skurril auch das Bild von diesem mystischen Land "Nicht-Amerika", das hier transportiert wird. Man ist ja so einiges gewöhnt von derlei Käsefilmen (und nimmt das – auch in diesem Fall – weitgehend achselzuckend zur Kenntnis). Aber, naja… Deutschland – wo aus unerfindlichen Gründen nicht unbeträchtliche Teile der komplett austauschbaren Handlung spielen – ist hier jedenfalls nur ein Vasallenstaat der Big US of A, in Mannheim gibt es ein Sanatorium für geisteskranke Ex-US-Militärs, und wenn ein CIA-Agent auf dem Frankfurter Flughafen mit Waffe im Anschlag durch die Sicherheitskontrolle rennt, dann darf er sich sogar einen flotten Spruch der Marke „ja, ich hab ne Knarre, und nein, du darfst mich nicht aufhalten“ erlauben, während er mit seinem kleinen Plastikkärtchen winkt. Nicht, dass mich sowas aufregen würde, aber die himmelschreiende und vor allem gänzlich unnötige Naivität, mit der hier jeglicher Rest politischer Realität vergewaltigt wird, befremdet dann sogar mich. Achja, und die Stunts sind allesamt ein Fall für Mythbusters. He’s trying to fly that tank.
Joe Carnahan Flashbacks Heist Käse
(Joe Carnahan, 2010)
Vorweg: Zu erwarten war weitaus Schlimmeres. Das soll jetzt nicht unbedingt für den Film sprechen, aber gelegentlich blitzt tatsächlich soetwas wie Charme auf, der eine oder andere One-Liner ist nicht so pubertär, dass es einem peinlich wäre, und die Besetzung finde ich sogar rundum ein Plus. Auch der immerhin vorhandene Alibi-Fokus auf so ganz generell einen eher heisty approach hat mir gut gefallen.
Doch genug davon. Weil dass ein Film sein Publikum für so minderbemittelt hält, habe ich auch schon lange nicht mehr erlebt. Jedes, aber auch wirklich jedes, Plot-Twistlein oder auch nur völlig logischer nächster Schritt in der Erzählung muss mit einem erklärenden Flashback für Unterbelichtete erklärt werden. Ja, ich kann mich 10 Minuten später noch daran erinnern, dass Face der netten Frau ein Handy in die Tasche gesteckt hat, sie danach darauf angerufen hat (sie: „Du hast mir ein Handy in die Tasche geschmuggelt!“), sie danach persönlich (auch darauf!) angesprochen hat, ihr wenig später nochmal gesagt hat, sie soll das Handy aufheben, weil er sie darauf anrufen will. Kein Grund, mir das drei Szenen später, als er sie dann tatsächlich anruft (das Handy in Großaufnahme im Bild, im blinkenden Display erscheint ein Foto von Face), in Form einer Rückblende in Erinnerung zu rufen. I was there, und zu übersehen war das die ersten 14 Mal schon nicht!
Skurril auch das Bild von diesem mystischen Land "Nicht-Amerika", das hier transportiert wird. Man ist ja so einiges gewöhnt von derlei Käsefilmen (und nimmt das – auch in diesem Fall – weitgehend achselzuckend zur Kenntnis). Aber, naja… Deutschland – wo aus unerfindlichen Gründen nicht unbeträchtliche Teile der komplett austauschbaren Handlung spielen – ist hier jedenfalls nur ein Vasallenstaat der Big US of A, in Mannheim gibt es ein Sanatorium für geisteskranke Ex-US-Militärs, und wenn ein CIA-Agent auf dem Frankfurter Flughafen mit Waffe im Anschlag durch die Sicherheitskontrolle rennt, dann darf er sich sogar einen flotten Spruch der Marke „ja, ich hab ne Knarre, und nein, du darfst mich nicht aufhalten“ erlauben, während er mit seinem kleinen Plastikkärtchen winkt. Nicht, dass mich sowas aufregen würde, aber die himmelschreiende und vor allem gänzlich unnötige Naivität, mit der hier jeglicher Rest politischer Realität vergewaltigt wird, befremdet dann sogar mich. Achja, und die Stunts sind allesamt ein Fall für Mythbusters. He’s trying to fly that tank.
Joe Carnahan Flashbacks Heist Käse