Der erste Film in einer unrühmlichen Reihe von Werken, die ich während meiner bisherigen Restereise immer wieder nach hinten geschoben habe, was dazu geführt hat, dass ich jetzt, langsam aber sicher auf die Halbzeit des Projekt zugehend, von einer handvoll Filmen und einer epochalen Westernreihe, die ich mir für den Abschluss vorgenommen habe, abgesehen fast keinen Film mehr im Pogramm haben werde, der wesentlich unter zweieinhalb Stunden Laufzeit daherkommt. So zumindest will es meine selektive Wahrnehmung. Hier also der in Sachen Laufzeit längste, aber in Titelfragen kürzeste, Titel, den ich gefunden habe, in Gestalt von Stones JFK.
Kleine Anekdote (habe schon seit mindestens zwei Einträgen keine mehr zum Besten gegeben!): Ich habe JFK irgendwann im Alter zwischen 9 und 12 Jahren (eher 11 oder 12 als 9, aber genauer kann ich es keinesfalls spezifizieren) schon einmal gesehen oder zumindest angefangen. Wieso, weiß nur der Wind. Ich erinnere mich auch nur noch an die Meldung des Todes Kennedys, woraufhin in einer der zu Beginn gezeigten Kneipen applaudiert wurde. Das hatte mich damals kalt erwischt, ging ich doch davon aus, dass ein Volk stets im Einklang mit seinem Anführer stünde. Hat Eindruck hinterlassen.
Ich habe den Film heute ohne besondere Gefühlsregung angesehen, fand ihn weder besonders stark, noch besonders schwach. Ein grundsolider Laberfilm eben. Aber er labert sehr schön und trotz der Lauflänge recht effektiv und stringent. Schön fand ich vor allem die erste Hälfte, die in der Hauptsache eigentlich nur aus aneinandergereihten Gesprächen besteht, auf deren Basis nach und nach ein multiperspektivisches Gedankengemälde des Attentats entsteht. JFK nutzt die ihm hierfür zur Verfügung stehende Zeit voll aus ohne dabei zu verwirrend zu werden, wenngleich er die Schwelle hierzu immer wieder streift. Da kommt das Gespräch mit Donald Sutherland, das ohne Zweifel die hilfreichsten Einblicke bringt und den Nachbau der Ereignisse vor dem möglichen Abdriften in eine völlige Beliebigkeit so eben noch bewahren kann, wahrscheinlich genau zum richtigen Zeitpunkt.
Billig, aber effektiv auch der Schluss. Costner redet sich endlos lang den Mund fusselig, einem Verständnis von Gerechtigkeit hinterherjagend, das nicht durch den Handlungsspielraum der Judikative begrenzt ist, sondern einem über gesellschaftlichen Strukturen stehenden Rechtsprinzip verpflichtet ist. Er redet sich leer, zitiert wild um sich herum aus Literatur, Philosophie und Politik, stolpert in einen tränenreichen Plädoyerabschluss und erreicht die Grenzen seiner eigenen Handlungsmöglichkeiten. Geschätzte 30 Minuten Menschentleerung in den zwei kleinen Worten 'not guilty' jäh zerschmettert. Wie ich schon schrieb: Billig, aber effektiv und passend. Fein.
Kleine Anekdote (habe schon seit mindestens zwei Einträgen keine mehr zum Besten gegeben!): Ich habe JFK irgendwann im Alter zwischen 9 und 12 Jahren (eher 11 oder 12 als 9, aber genauer kann ich es keinesfalls spezifizieren) schon einmal gesehen oder zumindest angefangen. Wieso, weiß nur der Wind. Ich erinnere mich auch nur noch an die Meldung des Todes Kennedys, woraufhin in einer der zu Beginn gezeigten Kneipen applaudiert wurde. Das hatte mich damals kalt erwischt, ging ich doch davon aus, dass ein Volk stets im Einklang mit seinem Anführer stünde. Hat Eindruck hinterlassen.
Ich habe den Film heute ohne besondere Gefühlsregung angesehen, fand ihn weder besonders stark, noch besonders schwach. Ein grundsolider Laberfilm eben. Aber er labert sehr schön und trotz der Lauflänge recht effektiv und stringent. Schön fand ich vor allem die erste Hälfte, die in der Hauptsache eigentlich nur aus aneinandergereihten Gesprächen besteht, auf deren Basis nach und nach ein multiperspektivisches Gedankengemälde des Attentats entsteht. JFK nutzt die ihm hierfür zur Verfügung stehende Zeit voll aus ohne dabei zu verwirrend zu werden, wenngleich er die Schwelle hierzu immer wieder streift. Da kommt das Gespräch mit Donald Sutherland, das ohne Zweifel die hilfreichsten Einblicke bringt und den Nachbau der Ereignisse vor dem möglichen Abdriften in eine völlige Beliebigkeit so eben noch bewahren kann, wahrscheinlich genau zum richtigen Zeitpunkt.
Billig, aber effektiv auch der Schluss. Costner redet sich endlos lang den Mund fusselig, einem Verständnis von Gerechtigkeit hinterherjagend, das nicht durch den Handlungsspielraum der Judikative begrenzt ist, sondern einem über gesellschaftlichen Strukturen stehenden Rechtsprinzip verpflichtet ist. Er redet sich leer, zitiert wild um sich herum aus Literatur, Philosophie und Politik, stolpert in einen tränenreichen Plädoyerabschluss und erreicht die Grenzen seiner eigenen Handlungsmöglichkeiten. Geschätzte 30 Minuten Menschentleerung in den zwei kleinen Worten 'not guilty' jäh zerschmettert. Wie ich schon schrieb: Billig, aber effektiv und passend. Fein.