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Restekiste

Mediale Prokrastination




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Beneath the 12-Mile Reef (Robert D. Webb, 1953)



Habe ich nach 20 Minuten abgebrochen, weil der Film mich tierisch gelangweilt hat und ich schlicht und ergreifend den Seefahrerslang der meisten Beteiligten nicht habe verstehen können (eine DVD-Ausgabe bar jeder Austattung hilft da ebenfalls nur wenig weiter). Ob das Sprachproblem der einzige Grund für die Langeweile war? Keine Ahnung. Will ich auch gar nicht weiter drüber grübeln.

Völlig frei von Erkenntnis blieb aber diese Kurzsichtung zum Glück nicht, sodass ich mich trotz meines Ausstiegs zu einem Filmtagebucheintrag hinreißen lassen kann. Als ich eben nach den Produktionsnotizen gesucht habe, um die Klammer in der Überschrift dieses Eintrags füllen zu können, stieß ich auf die Information, das Drehbuch des Films sei von 'Romeo and Juliet' inspiriert gewesen, was mir zumindest die Sicht auf den seltsam fremdartigen Einstieg des Films etwas geklärt hat: Die Kamera beobachtet einen Taucher, wie er unter Wasser an einem Riff herumschwimmt und Schwämme sammelt. Dabei ertönt eine Stimme aus dem Off, die in bester Grzimek- oder Sielmann-Manier erläutert, was dort vor sich geht. Ohne jede Emotion im Vortrag, ganz wie in einem Lehrfilm für die Schule. Vielleicht eine Variante, den berühmten Prolog des veronischen Chors Richtung Film zu transmedialisieren? Hierbei geht es mir ausdrücklich um die distanzierte Erzählweise (Luhrmann sollte vier Jahrzehnte später zur Fernsehreportage greifen, um diesen Effekt hervorzurufen), die mit dem Chor einer Tragödie durchaus vergleichbar erscheint, denn inhaltlich haben die beiden Passagen nichts miteinander zu tun.