Zum Inhalt wechseln


Restekiste

Mediale Prokrastination




Foto

The Bourne Ultimatum (Paul Greengrass, 2007)



Ich mag es nicht, wie die Bourne-Filme sich gegenseitig retrospektiv umperspektivieren. Der zweite Teil offenbart, dass die Erinnerung des ersten Teils keine totale gewesen ist, was den Bourne-Charakter bemitleidenswert armwürstig gemacht hätte (auf eine gelungene Art und Weise!), der dritte Teil enttarnt Landys Identitätshappen, den sie Bourne am Schluss des zweiten hinwirft, nicht etwa als Akt der Barmherzigkeit, sondern als schnöde, kodierte Nachricht, die ihn zur Wurzel seines Übels, Dungeon Keeper Hirsch, führen soll. Das bringt meine ganze Rezeption durcheinander!

Unabhängig von diesem Detailgemoser fällt THE BOURNE ULTIMATUM verglichen mit den Vorgängern doch deutlich ab. Die Handlung noch ein bisschen verwirrter, die Kamera noch ein bisschen schneller, die unvermeidliche Autoverfolgungsjagd noch ein bisschen blöder. Wobei ich schon zugeben muss, dass die zeitliche Situierung der Filmhandlung mit Beginn irgendwo zwischen dem Showdown von THE BOURNE SUPREMACY und dem letztlichen Ende jenes Films und Schluss kurz danach (und natürlich ihre Offenbarung in der Narration des Films) schon recht clever geraten ist.

Gegen Ende vergreift THE BOURNE ULTIMATUM sich dann noch ein bisschen an einem schönen Motiv aus Horror und Science Fiction, namentlich der Wendung der Kreatur (also Bourne) gegen ihren Erschaffer (der Hirsch), was ich als Anschluss an das Wildern im Superheldenfilm in THE BOURNE IDENTITY ganz nett fand. Das war's dann aber auch schon.