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Restekiste

Mediale Prokrastination




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The Vengeance of She (Cliff Owen, 1968)



Schlimm wird's im Restestapel immer dann, wenn ich auf einen Film treffe, der mich schon beim Kauf nicht interessiert hat. THE VENGEANCE OF SHE ist einziges Überbleibsel einer Box mit fünf von Hammer produzierten Filmen, das ich noch nicht gesehen hatte. Kaufgründe waren andere Titel (FRANKENSTEIN SCHUF EIN WEIB, YETI DER SCHNEEMENSCH und DAS SCHWARZE REPTIL. Allesamt ein Traum!). Daher erlaube ich mir mit ruhigem Gewissen zum zweiten Mal, einen konsequenzlosen Abbruchjoker zu ziehen und dieses Teil nicht zu Ende zu schauen. Nach vierzig Minuten war der Ofen aus. Mag sein, dass mir die Kenntnis des ersten Films fehlt, doch das Ganze ist derart tranig in Szene gesetzt und undurchsichtig erzählt (der Film geht etwas länger als eineinhalb Stunden und ich hatte nach besagten vierzig Minuten noch keinen Dunst!), dass mich nicht einmal mehr die Aussicht auf eine weitere knappe Stunde des hemmungslosen Angeiferns der Hauptdarstellerin bei der Stange halten konnte. Zunächst hatte ich, aufgrund der recht eindeutig hieran angelehnten Musik, so etwas wie eine schmuddelige Fantasy-Variante von James Bond erwartet, bekam dies aber nicht. Vielleicht muss ich einfach erst erfahren, von wo die Hauptfigur am Beginn des Films hergelaufen und orientierungslos die Straße entlanggetaumelt kommt, um THE VENGEANCE OF SHE würdigen zu können. Die allergrößte Lust zum Nachholen dieser Erfahrung verspüre ich jedoch nicht. Und um nochmal auf einen vorherigen Punkt zurückzukommen: Wenn einzig das gute Aussehen einer Handlungsfigur als Grund für das Weiter- oder Nichtweitergucken eines Films ins Feld geführt wird, dann kann mit dem entpsrechenden Werk etwas Fundamentales nicht in Ordnung sein. Und ich fühle mich wie der letzte Chauvinist.