Drei Heldentaten, alle noch locker vor Halbzeit des Films, die ein Scheitern von SHADOW OF A DOUBT unmöglich machen:
1.) Die minimalistische Exposition. Eine Vermieterin / ein Zimmermädchen betritt Onkel Charlies Zimmer und weist darauf hin, dass zwei Männer nach ihm gefragt hätten. Die Situation der Figur wird unmissverständlich klar und dies durch nur zwei oder drei kurze Sätze. Hat Hitchcock zwar wahrscheinlich nicht erfunden, fand ich aber ungeheuer Effektiv.
2.) Die selbe Szene: Der Bildvordergrund wird von Onkel Charlie ausgefüllt, der auf seinem Bett liegt. Sein Kopf endet exakt am rechten Bildrand. Kurze Zeit Später: Nichte Charlie füllt ebenfalls auf dem Bett liegend den Vordergrund des Bildes aus, aber mit dem Kopf zum linken Bildrand. Allein schon über die Bildkomposition verschmelzen die beiden Charlies zu einer Janusköpfigen Gestalt, das tiefe Band zwischen ihnen leuchtet unmittelbar ein. Ähnliche Konstruktionen ziehen sich durch den ganzen Film und hätten die Namensdopplung vielleicht sogar überflüssig gemacht.
3.) Unmittelbar nachdem Onkel Charlie Nichte Charlie die entwendeten Zeitungsseiten samt minimalistischem Wutausbruch aus der Hand gerissen hat, beginnt die nächste Szene mit einer markanten Diagonale. Die Ordnung im Haus ist gestört, das Böse hat die Familie auch in der Bildkomposition endgültig erreicht.
Kann ein Film, der schon in der ersten Hälfte mit derariger Virtuosität aufwartet, noch absaufen? Nein, gewiss nicht. Daher: Großartig! Und selbst wenn die obigen inszenatorischen Spitzfindigkeiten nicht wären: Allein der üble Kontrast zwischen der unbändigen Freude der Familie (vor allem der Mutter) über die Ankunft Charlies in ihrem Haus und der Abgründigkeit dessen Charakters sorgt für Schauer über Schauer. Ganz fantastisch. (Ich schwelge!)
Ich scheine mir die echten Highlights meines Restestapels für das letzte Drittel aufbewahrt zu haben. So darf es gern weiter- und zu Ende gehen!
1.) Die minimalistische Exposition. Eine Vermieterin / ein Zimmermädchen betritt Onkel Charlies Zimmer und weist darauf hin, dass zwei Männer nach ihm gefragt hätten. Die Situation der Figur wird unmissverständlich klar und dies durch nur zwei oder drei kurze Sätze. Hat Hitchcock zwar wahrscheinlich nicht erfunden, fand ich aber ungeheuer Effektiv.
2.) Die selbe Szene: Der Bildvordergrund wird von Onkel Charlie ausgefüllt, der auf seinem Bett liegt. Sein Kopf endet exakt am rechten Bildrand. Kurze Zeit Später: Nichte Charlie füllt ebenfalls auf dem Bett liegend den Vordergrund des Bildes aus, aber mit dem Kopf zum linken Bildrand. Allein schon über die Bildkomposition verschmelzen die beiden Charlies zu einer Janusköpfigen Gestalt, das tiefe Band zwischen ihnen leuchtet unmittelbar ein. Ähnliche Konstruktionen ziehen sich durch den ganzen Film und hätten die Namensdopplung vielleicht sogar überflüssig gemacht.
3.) Unmittelbar nachdem Onkel Charlie Nichte Charlie die entwendeten Zeitungsseiten samt minimalistischem Wutausbruch aus der Hand gerissen hat, beginnt die nächste Szene mit einer markanten Diagonale. Die Ordnung im Haus ist gestört, das Böse hat die Familie auch in der Bildkomposition endgültig erreicht.
Kann ein Film, der schon in der ersten Hälfte mit derariger Virtuosität aufwartet, noch absaufen? Nein, gewiss nicht. Daher: Großartig! Und selbst wenn die obigen inszenatorischen Spitzfindigkeiten nicht wären: Allein der üble Kontrast zwischen der unbändigen Freude der Familie (vor allem der Mutter) über die Ankunft Charlies in ihrem Haus und der Abgründigkeit dessen Charakters sorgt für Schauer über Schauer. Ganz fantastisch. (Ich schwelge!)
Ich scheine mir die echten Highlights meines Restestapels für das letzte Drittel aufbewahrt zu haben. So darf es gern weiter- und zu Ende gehen!