“A Simple Life” (Ann Hui)
Ein sehr berührender und feinfühliger Film über eine einfache, genügsame Frau am Lebensabend, die ihr ganzes Leben lang für andere Menschen da war und nun fernab von ihrer eigenen Familie selbst Hilfe, Pflege und Gesellschaft braucht. Deanie Ip schenkt ihrer Figur dabei alle erdenkliche Würde, verankert sie als ruhenden und disziplinierten Pol im schnellen Leben einer Großstadt und Ann Hui überträgt deren Wesen auf die Inszenierung als unaufgeregtes und humanes Drama.
“3 Zimmer/Küche/Bad” (Dietrich Brüggemann)
Stimmiges Porträt einer Generation im Aufbruch in die Zukunft und der Suche nach dem Platz im Leben und nach der Liebe. Unterhaltsam, humorvoll, nachvollziehbar und authentisch beobachtet. Die Konstruktion des Drehbuches wird dank den vielfältigen Details und Verflechtungen angenehm aufgebrochen.
“Ein griechischer Sommer” (Olivier Horlait)
Allzu simples Familienkino, das zudem einen ernstzunehmenden aktuellen Griechenlandbezug verweigert.
“Guilty of Romance”(Sion Sono)
Unbekümmert heftiges und deftiges Kino, klug verschachtelt erzähltes Porträt dreier unterschiedlicher Frauen über deren verborgenen Sehnsüchte miteinander verbunden. “Love Exposure” gefiel mir von der Trilogie dennoch am besten.
“Gnade” (Matthias Glasner)
Durch die Ausweitung ähnlicher moralischer Herausforderungen auf alle Mitglieder einer dreiköpfigen Familie tritt die Konstruktion der Geschichte ein wenig zu deutlich hervor. Zwei tolle Darsteller (Minichmaier und Vogel) spielen souverän dagegen an, unterstützt von der grandiosen Natur und Lichtstimmung Nordnorwegens.
“UFO in her Eyes” (Xiaolu Guo)
Aus deutlich westlicher Perspektive beobachtet die Autorin und Regisseurin ein chinesisches Dorf im globalen Wandel. Ein vermeintliches UFO ist Auslöser des einbrechenden Turbokapitalismus und Aufbruch in die Moderne, der die Traditionen und Lebensgrundlage der Bauern bedroht. Eine tragikomische Geschichte und formal sehr vielfältig gestaltetes Experiment, das etwas überambitioniert nur in kleineren Details stolpert.
“Robot & Frank” (Jake Schreier)
Gewitzte kleine und charmante Geschichte. Im gewissen Sinne ein sehr bedächtiger ScienceFiction, der vor zunehmender Technisierung und Verlust traditioneller Werte warnt. Eine wunderbare Susan Sarandon in der Nebenrolle.
“Das verborgene Gesicht” (Andres Baiz)
Hui! Da glaubte ich, im Trailer wäre schon der ganze Film verraten, und dann entpuppt sich das thrillerhafte Drama als durchweg hochspannendes Kinostück, das mit der Ahnung des Zuschauers spielt. Die Inszenierung ist einen Tick zu sehr aufgetragen (Donner, Licht), aber die Wirkung des klaustrophobischen Alptraumes ging bei mir letztlich sehr gut auf.
“Sushi in Suhl”(Carsten Fiebeler)
Die tragikomische historische Geschichte bleibt hinter ihrem Potential zurück, bleibt zu flach und uninteressant, gerät auch als Unterhaltungsfilm zu sehr ins Stocken und stellt seine Figuren unnötig heraus (besonders die Nebenrollen sind nah dran an peinlichen Karikaturen).
“Angels Share” (Ken Loach)
Eine der leichteren und humorbewussten Arbeiten von Ken Loach, der dennoch “seinen” Figuren der unteren sozialen Schichten treu bleibt und ihnen hier ein nahezu märchenhaftes Abenteuer gönnt.
“Skyfall” (Sam Mendes)
Bin mit relativ wenigen Erwartungen in das aktuelle James Bond Abenteuer gegangen und war von diesem für mich eher seltenen Ausflug ins Unterhaltungskino zumindest recht angetan. “Skyfall” war für mich ein angenehmer Spagat zwischen moderner und alter Welt oder besser 21. und 20. Jahrhundert, der mit einem Bein im Heute und einem im Gestern seine Standfestigkeit und gleichzeitig die Werte der Kinoreihe Bond beweist. Den wieder verstärkten Fokus auf M, Q und Moneypenny im Wandel der Zeiten fand ich sehr angenehm.
Ein sehr berührender und feinfühliger Film über eine einfache, genügsame Frau am Lebensabend, die ihr ganzes Leben lang für andere Menschen da war und nun fernab von ihrer eigenen Familie selbst Hilfe, Pflege und Gesellschaft braucht. Deanie Ip schenkt ihrer Figur dabei alle erdenkliche Würde, verankert sie als ruhenden und disziplinierten Pol im schnellen Leben einer Großstadt und Ann Hui überträgt deren Wesen auf die Inszenierung als unaufgeregtes und humanes Drama.
“3 Zimmer/Küche/Bad” (Dietrich Brüggemann)
Stimmiges Porträt einer Generation im Aufbruch in die Zukunft und der Suche nach dem Platz im Leben und nach der Liebe. Unterhaltsam, humorvoll, nachvollziehbar und authentisch beobachtet. Die Konstruktion des Drehbuches wird dank den vielfältigen Details und Verflechtungen angenehm aufgebrochen.
“Ein griechischer Sommer” (Olivier Horlait)
Allzu simples Familienkino, das zudem einen ernstzunehmenden aktuellen Griechenlandbezug verweigert.
“Guilty of Romance”(Sion Sono)
Unbekümmert heftiges und deftiges Kino, klug verschachtelt erzähltes Porträt dreier unterschiedlicher Frauen über deren verborgenen Sehnsüchte miteinander verbunden. “Love Exposure” gefiel mir von der Trilogie dennoch am besten.
“Gnade” (Matthias Glasner)
Durch die Ausweitung ähnlicher moralischer Herausforderungen auf alle Mitglieder einer dreiköpfigen Familie tritt die Konstruktion der Geschichte ein wenig zu deutlich hervor. Zwei tolle Darsteller (Minichmaier und Vogel) spielen souverän dagegen an, unterstützt von der grandiosen Natur und Lichtstimmung Nordnorwegens.
“UFO in her Eyes” (Xiaolu Guo)
Aus deutlich westlicher Perspektive beobachtet die Autorin und Regisseurin ein chinesisches Dorf im globalen Wandel. Ein vermeintliches UFO ist Auslöser des einbrechenden Turbokapitalismus und Aufbruch in die Moderne, der die Traditionen und Lebensgrundlage der Bauern bedroht. Eine tragikomische Geschichte und formal sehr vielfältig gestaltetes Experiment, das etwas überambitioniert nur in kleineren Details stolpert.
“Robot & Frank” (Jake Schreier)
Gewitzte kleine und charmante Geschichte. Im gewissen Sinne ein sehr bedächtiger ScienceFiction, der vor zunehmender Technisierung und Verlust traditioneller Werte warnt. Eine wunderbare Susan Sarandon in der Nebenrolle.
“Das verborgene Gesicht” (Andres Baiz)
Hui! Da glaubte ich, im Trailer wäre schon der ganze Film verraten, und dann entpuppt sich das thrillerhafte Drama als durchweg hochspannendes Kinostück, das mit der Ahnung des Zuschauers spielt. Die Inszenierung ist einen Tick zu sehr aufgetragen (Donner, Licht), aber die Wirkung des klaustrophobischen Alptraumes ging bei mir letztlich sehr gut auf.
“Sushi in Suhl”(Carsten Fiebeler)
Die tragikomische historische Geschichte bleibt hinter ihrem Potential zurück, bleibt zu flach und uninteressant, gerät auch als Unterhaltungsfilm zu sehr ins Stocken und stellt seine Figuren unnötig heraus (besonders die Nebenrollen sind nah dran an peinlichen Karikaturen).
“Angels Share” (Ken Loach)
Eine der leichteren und humorbewussten Arbeiten von Ken Loach, der dennoch “seinen” Figuren der unteren sozialen Schichten treu bleibt und ihnen hier ein nahezu märchenhaftes Abenteuer gönnt.
“Skyfall” (Sam Mendes)
Bin mit relativ wenigen Erwartungen in das aktuelle James Bond Abenteuer gegangen und war von diesem für mich eher seltenen Ausflug ins Unterhaltungskino zumindest recht angetan. “Skyfall” war für mich ein angenehmer Spagat zwischen moderner und alter Welt oder besser 21. und 20. Jahrhundert, der mit einem Bein im Heute und einem im Gestern seine Standfestigkeit und gleichzeitig die Werte der Kinoreihe Bond beweist. Den wieder verstärkten Fokus auf M, Q und Moneypenny im Wandel der Zeiten fand ich sehr angenehm.
ubaldo empfiehlt noch wärmstens DEADFALL, außerdem L'EXERCICE DE L'ETAT und leicht eingeschränkt L'ENFANT D'EN HAUT. allesamt diesen monat im kino.
p.s.: von ROBOT & FRANK hab ich noch nix gehört. danke für den tipp.
von A SIMPLELIFE habe ich schon gehört. ich werde mal ausschau nach dem film halten..