...ist grundsolide Action in fescher, in Ansätzen durchaus innovativer Optik, dessen Plot und Story leider von der heeren Botschaft gefressen werden, die der Regisseur dem Zuschauer nahebringen will - also dem Zuschauer, welcher die Schere zwischen Arm und Reich für einen realen Gegenstand und Occupy Wallstreet für den neuen besten Freund von Spongebob hält, alle anderen MÜSSEN sich von diesem in seiner Unsubtilität fast schon bewundernswerten Bild unterfordert fühlen. Was um Gottes Willen nicht heißt, dass man die Dinge nicht einfach und klar verständlich halten soll, vor allem auch gerade dann nicht, wenn einem das, was man damit mitteilen will, wichtig ist. Nur sollte man dann halt trotzdem noch die Figuren im Auge behalten und sie nicht zu puren Agitprob-Staffagen werden lassen. Es ist bezeichnend, dass während der Held Matt "der gute Arme" Damon und seine Antagonistin Jodie "die böse Reiche" Forster so damit beschäftigt sind, die Takehome-Message nicht zu verwässern, dass der Mensch dabei in den Hintergrund gerät, die grau gezeichneten Figuren richtiggehend aufblühen, allen voran der phantastische Sharlto Copley, dessen Arschloch-Outlaw Kruger vom Fleck weg Kultstatus verdient hat, weil er ein echtes Bösewicht-Original mit Wiedererkennungswert ist, welches man bei all den Garstigkeiten, die er von sich gibt und tut, immer auch ein bisschen mögen muss. Copley rettet diesen Film vor der Belanglosigkeit, immer wenn er auftaucht, wird es wuchtig, krawummig, spannend, außerdem verschwindet er so mimikrisch in seiner Rolle, dass man während des ganzen Filmes nicht eine Sekunde lang auf den Trichter kommt, dass dieser gefühlte drei-Meter-Hühne die Hauptfigur in "District 9" vom gleichen Regisseur war, welcher wiederum allerdings auf so vielen Ebenen hanebüchener, grenzwertiger und...ja, doch: schlechter war als sein Nachfolger, dass er diesen dadurch fast schon wieder adelt.
Und eine Sache gab es dann doch noch, die mich inszenatorisch nachhaltig beeindruckte: die ersten Sekunden des Filmes, in welchen eindeutig echte, weil altbekannte Aufnahmen von überfüllten Slums in eindeutig compuergenerierte Aufnahmen von ihren "Nachfolgern" mündeten, die sich bei aller Künstlichkeit von dem zuvor Gesehenen nur in der Dimension, nicht aber in der Grundstruktur unterschieden, diese erste Sekunden sorgten bei mir für genau das ungute Gefühl in der Magengegend und im Hirnkasterl, welches Blomkamp wohl gerne öfter erzeugt hätte.
D.C.L.