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The Cronicles of D.C.L. - Reloaded

Immer noch uninteressante Gedanken rund ums Thema Kino, häufig gestört durch geschwätzige Anekdoten und müde Kalauer




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Dark Shadows...



‎...ist bei Weitem kein kapitaler Reinfall wie "Alice im Wunderland", aber leider auch kein guter Film. Wie ich nicht müde werde zu betonen tut Tim Burton der Computer überhaupt nicht gut. Während ich in all seinen Modellen und Stop Motion-Animationen versinken möchte, sind seine PC-Welten immer unausgereift und sehr unmagisch. Zudem kommt hier noch ein Weichzeichner, der mehr und mehr den Eindruck erweckt, er wolle die miesen Effekte kaschieren. Aber die eigentliche Wahrheit, warum dieses Werk gescheitert ist, ist deutlich trauriger. Denn "Dark Shadows" fühlt sich im allerschlechtesten Sinne altmodisch an. Wirklich nichts gegen nostalgische Filme, die sich der Mittel aus vergangenen Kinozeiten bedienen, die ihre geliebten Vorbilder zitieren, die von mir aus gerne auch so tun, als hätte man noch nie zuvor ein Alien, einen Vampir, einen Superhelden auf der Leinwand gesehen - nur so wird's episch, magisch. "Super 8" war so ein Film. Nur gibt es leider bei Burton inzwischen nur noch ein Vorbild, dass er zitiert, dem er nacheifert, aus dessen Stilmittelsammlung er sich bedient. Dieses Vorbild heißt Tim Burton. Und keine Frage: dessen Bandbreite an inszenatorischen Möglichkeiten ist beachtlich, und so gibt es auch hier wundervolle Momente zu entdecken: so putzig, wie hier eine Hippie-Kommune abgeschlachtet wird, kann es wohl nur der Regisseur von "Mars Attacks!" in Szene setzen, der Alice Cooper-Auftritt ist auf so vielen Ebenen so dermaßen bescheuert, dass es eine reine Freude ist, und bei seinem Meisterstück im Film, einer grob geschätzt 10 sekündigen (!!!) Sequenz, in welcher Burton in nur drei, vier Einstellungen die Geschichte einer seelischen Vernichtung eines kleinen Mädchens schildert, wird es im Kinosaal plötzlich sehr, sehr kalt. Es gibt noch mehr solcher Lichtblicke, aber sie sind zu selten. Ansonsten ist dies ein mal mehr, mal weniger gelungener Burtonfilm-Zitatereigen, der wirklich Lust macht die älteren Burtonfilme mal wieder anzusehen, der aber einfach nicht zu einem homogenen Ganzen zusammenwachsen will und zudem über weite Strecken zeigt, dass sich seit den 80ern und frühen 90ern dann doch die ein oder andere Sache getan hat und ein Film, der das ignoriert, eben im schlechtesten Sinne altmodisch wirkt. Und das ist tatsächlich ein bisschen traurig.

D.C.L.




So sieht's aus. Burton kopiert sich selbst. Ansonsten findet Ubaldo es toll, wieder was von D.C.L. zu lesen, empfiehlt aber, lan: Auch mal was anderes als amerikanische Filme gucken ;-)
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Gute Idee, die ich ja zumindest schon einmal beherzigt hatte (siehe "Superclassico" (wobei ich mit "siehe" sowohl meinen Text als auch den Film selbst meine :-) ).
Bin nur zur Zeit selbst so viel mit Schauspielern beschäftigt und eingespannt, dass ich mich zur Zeit tatsächlich hauptsächlich auf die Hollywood-Dutzendware stürze, weil das das einzige ist, dass nach 10 Stunden Charakterstudie täglich noch aufnehmbar ist.

D.C.L.
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