...ist ein hochpoetisches, ultrabrutales Meisterwerk, atemberaubend schön gefilmt und zum niederknien toll gespielt. Mads Mikkelsen zeigt hier selten, aber dann alptraumfördernd eindrucksvoll das Monster, baut um diesen altbekannten und -beliebten Kannibalen aber zudem noch eine Figur, die so facettenreich und vielschichtig ist, dass gegen sie der große Herr Hopkins fast schon eindimensional wirkte (ich staune selbst, wie ernst ich das meine). Hugh Dancy als sein Freund, Patient, Jäger, Antagonist, Gegensatz und Spiegelbild in Personalunion steht seiner Ehefrau Claire Danes in punkto überzeugend gespieltem Wahnsinn in nichts nach und FBI-Ermittler Laurence Fishburne schließlich darf als Fels in der Brandung, der mit seinem leisen, mal amüsierten, mal tieftraurigen, mal brandgefährlichen Lächeln ganze Welten erzählt, die ganzen Garstigkeiten und Gewaltexzesse für den Zuschauer erden.
Das Tolle an diesem Triumvirat ist, dass es entscheidende Charakterattribute gibt, die immer jeweils zwei von ihnen ihr eigen nennen dürfen, die dem jeweils dritten aber komplett abgehen. Schnüffler und Serienmörder teilen die Kaltschnäuzigkeit, wenn es um das Klarkommen mit der eigentlich unerträglichen Realität geht, außerdem die Skrupellosigkeit im Ausnutzen und Manipulieren von Menschen, während Mikkelsens Lecter in Dancys Will Graham aufgrund von dessen Fähigkeit, sich in die Psyche von Psychopathen hineinzufühlen, einen Seelenverwandten wähnt, aber eben doch wieder nie die Empathiefähigkeit nachvollziehen können wird, die sein Patient mit Fishburnes Jack Crawford teilt. Diese drei sehr unterschiedlichen, sehr ähnlichen Figuren spielen mit- und gegeneinander ein perfides Spiel, bei welchem man zwar schon lange vorher ahnt, wer am Ende als (zumindest vorläufiger) Sieger vom Platz gehen wird, aber dann doch überrascht ist, wie alle seiner Handlungen, deren Sinn über mehrere Folgen in ihrer Verständlichkeit quälend unklar waren, plötzlich einen bitterbösen Sinn ergeben. Das Ganze wird kredenzt mit visuellen Schlachtplatten, die so widerlich und doch in ihrer Inszenierung so makaber-schön sind, als hätte der junge Tim Burton ein Skript vom alten Mel Gibson verfilmt.
Und selbst wenn die Serie nicht so schweinegut wäre, wie sie nunmal ist: allein schon für die Idee, Dr Hannibal Lecter seinerseits regelmäßig eine Psychiaterin aufsuchen und diese Psychiaterin von der wunderbaren Gillian Anderson spielen zu lassen, könnte ich sie küssen.
D.C.L.
Das Tolle an diesem Triumvirat ist, dass es entscheidende Charakterattribute gibt, die immer jeweils zwei von ihnen ihr eigen nennen dürfen, die dem jeweils dritten aber komplett abgehen. Schnüffler und Serienmörder teilen die Kaltschnäuzigkeit, wenn es um das Klarkommen mit der eigentlich unerträglichen Realität geht, außerdem die Skrupellosigkeit im Ausnutzen und Manipulieren von Menschen, während Mikkelsens Lecter in Dancys Will Graham aufgrund von dessen Fähigkeit, sich in die Psyche von Psychopathen hineinzufühlen, einen Seelenverwandten wähnt, aber eben doch wieder nie die Empathiefähigkeit nachvollziehen können wird, die sein Patient mit Fishburnes Jack Crawford teilt. Diese drei sehr unterschiedlichen, sehr ähnlichen Figuren spielen mit- und gegeneinander ein perfides Spiel, bei welchem man zwar schon lange vorher ahnt, wer am Ende als (zumindest vorläufiger) Sieger vom Platz gehen wird, aber dann doch überrascht ist, wie alle seiner Handlungen, deren Sinn über mehrere Folgen in ihrer Verständlichkeit quälend unklar waren, plötzlich einen bitterbösen Sinn ergeben. Das Ganze wird kredenzt mit visuellen Schlachtplatten, die so widerlich und doch in ihrer Inszenierung so makaber-schön sind, als hätte der junge Tim Burton ein Skript vom alten Mel Gibson verfilmt.
Und selbst wenn die Serie nicht so schweinegut wäre, wie sie nunmal ist: allein schon für die Idee, Dr Hannibal Lecter seinerseits regelmäßig eine Psychiaterin aufsuchen und diese Psychiaterin von der wunderbaren Gillian Anderson spielen zu lassen, könnte ich sie küssen.
D.C.L.