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The Cronicles of D.C.L. - Reloaded

Immer noch uninteressante Gedanken rund ums Thema Kino, häufig gestört durch geschwätzige Anekdoten und müde Kalauer




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Captain America 2



...ist der meiner Meinung nach bislang beste, in jedem Fall aber originellste Film um die "Avengers"-Crew, weil der Superheldenanteil hier so klein wie noch nie ist und einem stattdessen eine abgefahrende Mischung aller großen Politthriller der letzten 40 Jahre präsentiert wird, endend bei "Bourne"-Verfolgungsjagden (die erstaunlich handgemacht wirken) und angefangen beim guten (!) alten "Die drei Tage des Kondors", dessen Hauptdarsteller hier gleich auch in tragender Rolle dabei sein darf. Mal ehrlich, wie geil ist das denn: da reden sich die Nerds in den Foren monatelang den Mund fusselig, wer denn nun den Alexander Pierce spielen könnte, stapeln dabei allesamt tief ("da gab es doch den einen Typen aus der einen Serie..."), bis sich Marvel irgendwann bescheiden räuspert und meint: "Ja, schön, eure Vorschläge, wir hätten eher an Robert fucking Redford gedacht!" Ein solcher Casting-Coup ist auch sehr sinnstiftend, denn noch nie war die Geschichte so elementar wichtig wie hier. Wo der letzte "Thor" (der mir btw. großen Spaß bereitet hatte) zwei Stunden lang um einen MacGuffin kreiste, der an Lieblosigkeit nun wirklich nicht mehr zu unterbieten war, geht dieser Film hier narrativ in die Vollen und erzählt eine dichte, traurige Mär von Vertrauen und Verrat, bei welcher man nicht übersensibilisiert sein muss, um klare Kommentare auf Überwachung und Sicherheitswahn im sogenannten "Real Life" (Aktion: Save the Anglizism) zu finden. Natürlich liefen allerspätestens am Ende die Rechner wieder auf Hochtouren und es gibt noch eine Menge altbekanntes Superheldenbummbumm, aber selbst hier wird der Plot nie verloren und die Story klug und clever zu Ende gebracht. Schön auch, dass Samuel L. Jacksons Nick Fury endlich sein Stichwortgeberdasein beendet und als tragende Figur seinem Nachnamen mitunter alle Ehre macht. Als jemand, der das Marvel-Filmuniversum schätzt und gut gemachte Politthriller liebt, war mir dieser Film eine große Freude.

D.C.L.