„Alien“ und „Alien's – Die Rückkehr“ gehören mit zum besten was das Sci-Fi Genre zu bieten hat. Beide Filme waren ihrer Zeit (1979 und 1986) sehr erfolgreich obwohl sie nicht unterschiedlicher hätten sein können. Teil 1 war ein spannungsgeladener Sci-Fi Horrortrip der sich sehr stark an den alten schwarz-weiß Gruselfilmchen orientierte sprich: er setzt eher auf leisen suspense denn auf bluttriefende Effekte man sie heute gerne benutzt, der 2. Teil eine perfekt inszenierte Achterbahnfahrt auf dem Actionkarussel mit massig Action und coolen Sprüchen. Trotz den Erfolgen dauerte es 7 Jahre bis 1993 mit „Alien 3“ ein weiterer Teil folgte.
Eines haben alle Alien Filme, von Teil 1 – 4, gemeinsam. Jeder Film wurde von einem anderen Regisseur inszeniert der bis dahin noch nicht allzu bekannt war. Teil 1 inszenierte Ridley Scott am Anfang seiner Karriere, Teil 2 wurde von James Cameron inszeniert welcher lediglich durch „Terminator“ aufgefallen war und Teil3 inszenierte der bisher fast unbekannte David Fincher der sich später mit „Sieben“ als Meister des Thrillerfachs erwies.
Im Grunde genommen ist „Alien 3“ im Gegensatz zum genialen 2. Teil ein Rückschritt. Alle die nach Camerons Actionspecktakel einen ebenso temporeichen Kracher erwarteten wurde maßlos enttäuscht denn Fincher orientierte sich wieder wesentlich stärker an Teil 1. Die dunklen schwarzen Gänge der Nostromo wurden einfach durch die schmutzig braunen des Gefängnisses ausgetauscht. Wie schon in Teil 1 ist es wieder nur ein Alien das Angst und Schrecken verbreitet doch leider funktioniert das bei den Zuschauern längst nicht mehr so gut wie anno 1979. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Tatsache dass die meisten bereits wissen wie die Aliens aussehen und gerade aus der Unwissenheit der Zuschauer zog der 1. Teil einen großen Teil seiner Spannung. Man versuchte das Problem zu umgehen indem man das Alien etwas anders gestaltet doch die Änderungen halten sich in Grenzen sodass die Überraschung recht klein ausfällt (zumal der Besucher das „neue“ Alien recht früh zu Gesicht bekommt). Der eigentliche Kampf gegen das Alien und die Angst der Leute wirkt dann im Grunde auch etwas lächerlich denn immerhin handelt es sich diesmal nicht um eine kleine Raumschiffcrew von 7 Leutchen sondern immerhin um knapp 50, teilweise sehr kräftige Männer denen es sogar mit bloßen Händen möglich wäre das Biest zu töten. Teilweise ist der Film dann auch eine Nummernrevue nach dem 10 kleine Negerlein Prinzip frei nach dem Motto:“ Der geht alleine ? Gut dann stirbt er !“. Sprich, auch hier hält sich die Überraschung in Grenzen.
Die Schauspieler hingegen sind recht gut. Vor allem Sigorney Weaver als Ellen Ripley fällt sehr positiv auf. Hatte sie in „Alien's – Die Rückkehr“ die Verwandlung von der doch recht ängstlichen Piloten hin zur berechnenden „Kampfamazone“ erfolgreich vollzogen so geht sie in Teil 3 noch einen Schritt weiter. Ripley ist diesmal wesentlich kühler, gefühlsloser. Sie nimmt vieles als gegeben hin und interessiert sich letzten Endes einzig und alleine für die Vernichtung der Alien's auch wenn das ihren eigenen Tod bedeutet.
Ein weiterer Lichtblick ist der Darsteller des Dylan. Seine Darstellung des geläuterten Häftlings der am Ende Ripley's Gefühle teilt und das Alien auch tot sehen will ist ebenfalls sehr überzeugend. Spielen beide zusammen hat der Film seine Höhepunkte.
Doch auch die guten Darsteller und Effekte können nicht über die Tatsache hinweg täuschen das man uns einfach eine etwas schwächere Version des „Ur-Alien“ serviert. Teil 3 fügt der Alien Mythologie absolut nichts neues hinzu und beschränkt sich (in meinen Augen) zu sehr auf die Geschichte „Ripley und die Alien's“. Im Gegensatz vieler anderer Fans bin ich nämlich der Meinung das die Aliens sehr viel Potential haben und das die Filme auch ohne Ripley funktionieren. Doch auch mit Ripley hätte man die Geschichte wesentlich interessanter weiterspinnen können als es Fincher getan hat. Nach dem fulminanten 2. Teil erwartete man einfach noch eine kleine Steigerung oder zumindest ein Fortsetzung die in die gleiche Kerbe schlägt und keine „Tempo Rücknahme um die Hälfte“. Was mich allerdings wesentlich mehr ärgerte als die bereits angesprochenen Punkte sind die Ungereimtheiten. Da wäre als erstes: Wie kam das Alien überhaupt an Bord ? Ich kann mir das als Fan zwar plausibel erklären doch eine Erklärung im Film wäre mir lieber gewesen. 2. Wieso besitzt ein technologisch hochgerüstetes Schiff wie Sulaco kein ausgereiftes Feuerlöschsystem ? Ein Kabelbrand und schon werden die Rettungskapseln abgesprengt. 3. In der fernen Zukunft ist es nicht gelungen eine funktionierende Rettungskapsel zu bauen ? Was ist das für eine Rettungskapsel in der 3 von 4 Insassen ums Leben kommen ? Da funktionieren die heutigen ja besser ! 4. Ripley wurde von dem „Facehugger“ infiziert. Wie wir bereits in Teil 1 lernten sterben diese nach der Befruchtung. Dieser hier jedoch befruchtet auch noch den Hund eines Insassen oder waren es doch 2 Aliens ? Auch hier hätte ich mir eine Erklärung gewünscht. 5. Was ist mit der Evolution des Aliens ? Das veränderte Aussehen kann man ja darauf zurückführen das dieses Alien in einem Hund und nicht wie die früheren in einem Menschen heran wuchs, warum es allerdings seine normalen Evolutionsschritte überspringt (Facehugger, Ei, Wyrm, Aliendrohne) wird auch nicht erklärt.
Fazit:
Als Fan wurde ich wie viele andere Enttäuscht. Der Film bietet nicht's neues aber ist auch nicht schlecht. Es ist lediglich nicht das was man nach den beiden ersten Teilen erwartet hatte. Für Neulinge ist der Film ohnehin empfehlenswert, denn Spannend und gut inszeniert ist er schon. Vor allem lässt sich schon an „Alien 3“ Finchers Vorliebe für den Thriller erkennen.
Von mir gibt's immerhin noch gute: 70 %
Wow, dass ganze schusterte ich vor über 10 Jahren zusammen und hatte es bereits auf Kino.de veröffentlich. Wozu Festplatten doch gut sind.
Dank HD Rekorder und Kabel 1 durfte ich den Film vor kurzem wieder sehen. Großartig geändert hat sich meine Ansicht zu diesem aber nicht geändert weshalb ich den alten Text einfach mal, unverändert erneut, poste..
Noch immer wirkt Teil 3 auf mich wie ein RipOff des Erstlings und noch immer bin ich stinksauer über den sang und klanglosen Tod von Hicks. Überhaupt wurde Michael Biehn nie die Aufmerksamkeit bereitet, die er nach Terminator und Aliens verdient gehabt hätte! Ein emotionaler, viel zu kurzer Auftritt in „The Rock“ sowie die kultige Rolle in „Planet Terror“….viel mehr fällt mir ano 2013 nicht ein. Zumindest im Videospiel Blood Dragon ist er zu höre und die Hauptfigur basiert auf seinem 80'er Konterfei.
Nun denn, der Film ist nicht schlecht, fügt jedoch dem Alien Mythos nichts Neues hinzu. Mehr noch, er wärmt nur Altbekanntes neu auf. Immerhin beschert er Ripleys Geschichte ein würdiges Ende….wenn, ja wenn das liebe Geld nicht wäre und man anschließend den grausamen 4. Teil verbrochen hätte.
Eines haben alle Alien Filme, von Teil 1 – 4, gemeinsam. Jeder Film wurde von einem anderen Regisseur inszeniert der bis dahin noch nicht allzu bekannt war. Teil 1 inszenierte Ridley Scott am Anfang seiner Karriere, Teil 2 wurde von James Cameron inszeniert welcher lediglich durch „Terminator“ aufgefallen war und Teil3 inszenierte der bisher fast unbekannte David Fincher der sich später mit „Sieben“ als Meister des Thrillerfachs erwies.
Im Grunde genommen ist „Alien 3“ im Gegensatz zum genialen 2. Teil ein Rückschritt. Alle die nach Camerons Actionspecktakel einen ebenso temporeichen Kracher erwarteten wurde maßlos enttäuscht denn Fincher orientierte sich wieder wesentlich stärker an Teil 1. Die dunklen schwarzen Gänge der Nostromo wurden einfach durch die schmutzig braunen des Gefängnisses ausgetauscht. Wie schon in Teil 1 ist es wieder nur ein Alien das Angst und Schrecken verbreitet doch leider funktioniert das bei den Zuschauern längst nicht mehr so gut wie anno 1979. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Tatsache dass die meisten bereits wissen wie die Aliens aussehen und gerade aus der Unwissenheit der Zuschauer zog der 1. Teil einen großen Teil seiner Spannung. Man versuchte das Problem zu umgehen indem man das Alien etwas anders gestaltet doch die Änderungen halten sich in Grenzen sodass die Überraschung recht klein ausfällt (zumal der Besucher das „neue“ Alien recht früh zu Gesicht bekommt). Der eigentliche Kampf gegen das Alien und die Angst der Leute wirkt dann im Grunde auch etwas lächerlich denn immerhin handelt es sich diesmal nicht um eine kleine Raumschiffcrew von 7 Leutchen sondern immerhin um knapp 50, teilweise sehr kräftige Männer denen es sogar mit bloßen Händen möglich wäre das Biest zu töten. Teilweise ist der Film dann auch eine Nummernrevue nach dem 10 kleine Negerlein Prinzip frei nach dem Motto:“ Der geht alleine ? Gut dann stirbt er !“. Sprich, auch hier hält sich die Überraschung in Grenzen.
Die Schauspieler hingegen sind recht gut. Vor allem Sigorney Weaver als Ellen Ripley fällt sehr positiv auf. Hatte sie in „Alien's – Die Rückkehr“ die Verwandlung von der doch recht ängstlichen Piloten hin zur berechnenden „Kampfamazone“ erfolgreich vollzogen so geht sie in Teil 3 noch einen Schritt weiter. Ripley ist diesmal wesentlich kühler, gefühlsloser. Sie nimmt vieles als gegeben hin und interessiert sich letzten Endes einzig und alleine für die Vernichtung der Alien's auch wenn das ihren eigenen Tod bedeutet.
Ein weiterer Lichtblick ist der Darsteller des Dylan. Seine Darstellung des geläuterten Häftlings der am Ende Ripley's Gefühle teilt und das Alien auch tot sehen will ist ebenfalls sehr überzeugend. Spielen beide zusammen hat der Film seine Höhepunkte.
Doch auch die guten Darsteller und Effekte können nicht über die Tatsache hinweg täuschen das man uns einfach eine etwas schwächere Version des „Ur-Alien“ serviert. Teil 3 fügt der Alien Mythologie absolut nichts neues hinzu und beschränkt sich (in meinen Augen) zu sehr auf die Geschichte „Ripley und die Alien's“. Im Gegensatz vieler anderer Fans bin ich nämlich der Meinung das die Aliens sehr viel Potential haben und das die Filme auch ohne Ripley funktionieren. Doch auch mit Ripley hätte man die Geschichte wesentlich interessanter weiterspinnen können als es Fincher getan hat. Nach dem fulminanten 2. Teil erwartete man einfach noch eine kleine Steigerung oder zumindest ein Fortsetzung die in die gleiche Kerbe schlägt und keine „Tempo Rücknahme um die Hälfte“. Was mich allerdings wesentlich mehr ärgerte als die bereits angesprochenen Punkte sind die Ungereimtheiten. Da wäre als erstes: Wie kam das Alien überhaupt an Bord ? Ich kann mir das als Fan zwar plausibel erklären doch eine Erklärung im Film wäre mir lieber gewesen. 2. Wieso besitzt ein technologisch hochgerüstetes Schiff wie Sulaco kein ausgereiftes Feuerlöschsystem ? Ein Kabelbrand und schon werden die Rettungskapseln abgesprengt. 3. In der fernen Zukunft ist es nicht gelungen eine funktionierende Rettungskapsel zu bauen ? Was ist das für eine Rettungskapsel in der 3 von 4 Insassen ums Leben kommen ? Da funktionieren die heutigen ja besser ! 4. Ripley wurde von dem „Facehugger“ infiziert. Wie wir bereits in Teil 1 lernten sterben diese nach der Befruchtung. Dieser hier jedoch befruchtet auch noch den Hund eines Insassen oder waren es doch 2 Aliens ? Auch hier hätte ich mir eine Erklärung gewünscht. 5. Was ist mit der Evolution des Aliens ? Das veränderte Aussehen kann man ja darauf zurückführen das dieses Alien in einem Hund und nicht wie die früheren in einem Menschen heran wuchs, warum es allerdings seine normalen Evolutionsschritte überspringt (Facehugger, Ei, Wyrm, Aliendrohne) wird auch nicht erklärt.
Fazit:
Als Fan wurde ich wie viele andere Enttäuscht. Der Film bietet nicht's neues aber ist auch nicht schlecht. Es ist lediglich nicht das was man nach den beiden ersten Teilen erwartet hatte. Für Neulinge ist der Film ohnehin empfehlenswert, denn Spannend und gut inszeniert ist er schon. Vor allem lässt sich schon an „Alien 3“ Finchers Vorliebe für den Thriller erkennen.
Von mir gibt's immerhin noch gute: 70 %
Wow, dass ganze schusterte ich vor über 10 Jahren zusammen und hatte es bereits auf Kino.de veröffentlich. Wozu Festplatten doch gut sind.
Dank HD Rekorder und Kabel 1 durfte ich den Film vor kurzem wieder sehen. Großartig geändert hat sich meine Ansicht zu diesem aber nicht geändert weshalb ich den alten Text einfach mal, unverändert erneut, poste..
Noch immer wirkt Teil 3 auf mich wie ein RipOff des Erstlings und noch immer bin ich stinksauer über den sang und klanglosen Tod von Hicks. Überhaupt wurde Michael Biehn nie die Aufmerksamkeit bereitet, die er nach Terminator und Aliens verdient gehabt hätte! Ein emotionaler, viel zu kurzer Auftritt in „The Rock“ sowie die kultige Rolle in „Planet Terror“….viel mehr fällt mir ano 2013 nicht ein. Zumindest im Videospiel Blood Dragon ist er zu höre und die Hauptfigur basiert auf seinem 80'er Konterfei.
Nun denn, der Film ist nicht schlecht, fügt jedoch dem Alien Mythos nichts Neues hinzu. Mehr noch, er wärmt nur Altbekanntes neu auf. Immerhin beschert er Ripleys Geschichte ein würdiges Ende….wenn, ja wenn das liebe Geld nicht wäre und man anschließend den grausamen 4. Teil verbrochen hätte.