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Dark Lords Filmtagebuch





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Krieg der Götter (3D)



Heute (bzw. gestern, um genau zu sein) war ich mit einem Geschwader aus Götterkollegen im hiesigen Cineplex und habe mir "Krieg der Götter 3D" angesehen. Nach 11,50 Euro weniger in der Tasche und einer exklusiven Plastikbrille auf der Nase begann dann auch (nach 30 Minuten Werbung und Trailern für irgendwelche Streifenhörnchen und Haiattacken) auch der besagte "3D-Film". Wo wir auch schon beim ersten großen Kritikpunkt wären, denn die Bezeichnung 3D hat der Streifen genauso sehr verdient, wie der Genrekollege "Krieg der ..."... ähm natürlich "Kampf der Titanen". Ich meine mich entsinnen zu können, dass auch hier nur eine 3D-Konvertierung vorlag, aber wie dem auch sei. 3D-Effekte waren nicht im Geringsten vorhanden und sonderlich plastisch im Vergleich zu 2D-Streifen war er auch nicht. Also wieder mal ein unberechtigter 3D-Zuschlag.

Aber genug der Vorrede, kommen wir zum eigentlichen Film. Vage an der griechischen Mythologie anlehnend beschreibt der Film wie der Halbgott Theseus sich dem Tyrannen König Hyperion entgegenstellt, um diesen davon abzuhalten die gefangenen Titanen zu befreien. Dazu verbündet er sich mit dem Kämpfer Stavras und dem lokalen jungfräulichen Orakel. Auf ihrer Reise wird viel gekämpft, etwas geredet und das ein oder andere Logikloch aufgest0ßen (<B>Spoiler</B> z.B. Wieso wollen die Gefährten ein Boot erobern, wenn sie dann doch über Land wandeln, nachdem sie auf der perfekten Welle geritten sind? <B>Spoiler Ende</B>). Letztlich erinnert alles ein wenig an "300" (von den Machern von 300) und jedes Klische wird außerdem bedient. Dazu kommen zum Teil groteske Kostüme und die, die es nicht sind, sehen billig aus. Die Schauspieler sind zum Großteil okay, wobei auch sie gegen die meist dünnen pathosgetränkten Dialoge nichts anrichten können. Mickey Rourke, John Hurt und Stephen Dorff wissen zu gefallen, aber über Stereotypen kommen sie auch nicht hinaus. Die Götter sehen aus wie ein Haufen Kalender-Pin-Ups und der Hauptdarsteller bleibt auch eher blass, wobei er sich dann doch von Sam Worthingtons Perseus abhebt. Freida Pinto war dagegen ganz ansehnlich;-). Ansonsten eben das Übliche: Zeitlupe, unlogisches Kampfverhalten, unrealistische Überkämpfe und jede Menge Blut. Wenigstens haben sich die Macher hier von den lechzenden Off-Kommentaren aus "300" verabschiedet, was schon mal eine Verbesserung darstellt. Auch sind die ein oder anderen optischen Spielereien ganz schön (z.B. die Wüste). Aber letzten Endes bleibt die Handlung dünn und das Ende vermisst einen mit dem Titel assoziierten epischen Rahmen. Da wird alles zu schnell abgehandelt. <B>Spoiler</B>Außerdem treten letztlich nur 5 Götter auf, die Titanen scheinen zu "respawnen" nachdem sie getötet wurden, von ihrer Optik ganz zu schweigen und letztlich ist der titelgebende "Krieg der Götter" dann am Ende in 5 Minuten abgehandelt.<B>Spoiler Ende</B>

Letzten Endes bietet der Film dann Mainstream-Unterhaltung, die ganz solide beschäftigt, aber auch nicht mehr. Alles hat man schon einmal gesehen und letzten Endes hat der Film doch arg wenig Substanz. So bleibt ein durchwachsenes Kinoerlebnis, dessen Trailer doch mal wieder Besseres versprochen hat. Bestenfalls 55/100 Punkten.

Krieg der Götter 3D



Tröste dich mit dem Gedanken, dass du für den Film in der Schweiz über Fr. 23.- ausgegeben hättest. Einer der Gründe, warum ich mich nur selten und abgesichert in ein Kino begebe. :)
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Vielen Dank für diese Einschätzung, im Kino hätte ich mir den sowieso nicht angesehen, aber nach Deinem Text weiß ich nun, daß ich mir den auch später im Fernsehen getrost schenken kann, es sei denn, ich will mich über einen Film ärgern können, dann dürfte das genau der richtige für mich sein...
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