Der iranische Regisseur Jafar Panahi, dessen Filme den iranischen Machthabern wohl schon seit Jahren ein Dorn im Auge sind, wurde 2010 zusammen mit anderen Dissidenten verhaftet und schließlich im Dezember desselben Jahres zu sechs Jahren Gefängnis und zwanzig Jahren Berufsverbot verurteilt.
In This Is Not a Film (bzw. Dies ist kein Film) reflektiert Panahi über seine Situation wie auch über das Filmemachen generell. Der Film, der keiner sein darf, wirkt zunächst wie eine Art Videotagebuch: eine starre Kamera beobachtet Panahi in seiner Wohnung bei seinen verschiedenen Tätigkeiten bzw. der erzwungenen Untätigkeit. Der Zuschauer wird Zeuge nur scheinbar harmloser, alltäglicher Momente, aber auch eines Gespräches, das Panahi mit seiner Anwältin führt, wobei es um sein Berufungsverfahren geht: sie warnt ihn schin vor, daß in solchen Berufungsverfahren die Urteile der ersten Instanz bestätigt oder abgemildert, aber nie vollständig aufgehoben würden.
Später spricht Panahi dann mit seinem Kollegen Mojtaba Mirtahmasb (der dann wohl auch hinter der Kamera steht) über die Filmarbeit, wobei Ausschnitte aus seinen Filmen gezeigt werden, und erzählt das Drehbuch eines geplanten Films, an dessen Realisierung er vom Regime gehindert wurde. Schließlich unterhält er sich noch mit einem jungen Mann, der in dem Wohnblock die Mülltüten wegbringt und hält am Ende einige Momente auf der Straße, wo offenbar gerade Ausschreitungen stattfinden, fest.
This Is Not a Film ist mit einfachsten Mitteln realisiert und wirkt - was bei einem solchen Film, mit dem Panahi natürlich auch versucht, sein Berufsverbot geschickt zu unterlaufen, in der Natur der Sache liegt - recht improvisiert und unstrukturiert, vielleicht auch unausgewogen. Dabei fängt er sehr direkt Panahis zwischen verhaltener Hoffnung und Verzweiflung schwankende Stimmung fest, wobei der Film aber trotz der bedrückenden Situation, aus der heraus er entstanden ist, niemals wehleidig wirkt. Wenn Panahi freilich den nicht gedrehten Film beschreibt, dann verlangt das dem Zuschauer ein recht hohes Maß an Konzentration und Imagination ab; sofern das gelingt, sind diese Schilderungen fraglos recht interessant. Letztlich ist This Is Not a Film zum einen ein (Selbst-)Porträt, ein Film über das Filmemachen an sich, vor allem aber ein Dokument über gesellschaftliche Repression und ihre zerstörerischen Auswirkungen - aber auch über die Auflehnung dagegen durch ein kreatives künstlerisches Schaffen. Indem man als einfacher Filmzuschauer diesen Film sieht und darüber spricht, kann man - vielleicht - ein wenig die künstlerischen und demokratischen Kräfte in ihrem niemals endenden Kampf mit den repressiven Kräften unterstützen.
(Im Oktober 2011 hat das Berufungsgericht sowohl die sechsjährige Haftstrafe als auch das 20jährige Berufsverbot bestätigt.)
In This Is Not a Film (bzw. Dies ist kein Film) reflektiert Panahi über seine Situation wie auch über das Filmemachen generell. Der Film, der keiner sein darf, wirkt zunächst wie eine Art Videotagebuch: eine starre Kamera beobachtet Panahi in seiner Wohnung bei seinen verschiedenen Tätigkeiten bzw. der erzwungenen Untätigkeit. Der Zuschauer wird Zeuge nur scheinbar harmloser, alltäglicher Momente, aber auch eines Gespräches, das Panahi mit seiner Anwältin führt, wobei es um sein Berufungsverfahren geht: sie warnt ihn schin vor, daß in solchen Berufungsverfahren die Urteile der ersten Instanz bestätigt oder abgemildert, aber nie vollständig aufgehoben würden.
Später spricht Panahi dann mit seinem Kollegen Mojtaba Mirtahmasb (der dann wohl auch hinter der Kamera steht) über die Filmarbeit, wobei Ausschnitte aus seinen Filmen gezeigt werden, und erzählt das Drehbuch eines geplanten Films, an dessen Realisierung er vom Regime gehindert wurde. Schließlich unterhält er sich noch mit einem jungen Mann, der in dem Wohnblock die Mülltüten wegbringt und hält am Ende einige Momente auf der Straße, wo offenbar gerade Ausschreitungen stattfinden, fest.
This Is Not a Film ist mit einfachsten Mitteln realisiert und wirkt - was bei einem solchen Film, mit dem Panahi natürlich auch versucht, sein Berufsverbot geschickt zu unterlaufen, in der Natur der Sache liegt - recht improvisiert und unstrukturiert, vielleicht auch unausgewogen. Dabei fängt er sehr direkt Panahis zwischen verhaltener Hoffnung und Verzweiflung schwankende Stimmung fest, wobei der Film aber trotz der bedrückenden Situation, aus der heraus er entstanden ist, niemals wehleidig wirkt. Wenn Panahi freilich den nicht gedrehten Film beschreibt, dann verlangt das dem Zuschauer ein recht hohes Maß an Konzentration und Imagination ab; sofern das gelingt, sind diese Schilderungen fraglos recht interessant. Letztlich ist This Is Not a Film zum einen ein (Selbst-)Porträt, ein Film über das Filmemachen an sich, vor allem aber ein Dokument über gesellschaftliche Repression und ihre zerstörerischen Auswirkungen - aber auch über die Auflehnung dagegen durch ein kreatives künstlerisches Schaffen. Indem man als einfacher Filmzuschauer diesen Film sieht und darüber spricht, kann man - vielleicht - ein wenig die künstlerischen und demokratischen Kräfte in ihrem niemals endenden Kampf mit den repressiven Kräften unterstützen.
(Im Oktober 2011 hat das Berufungsgericht sowohl die sechsjährige Haftstrafe als auch das 20jährige Berufsverbot bestätigt.)