Bin-Jip (Kim Ki-duk/Südkorea/2004)
Kim Ki-duk wurde ja viel gescholten in den letzten Jahren. Viele Leute sagen er hätte seine Kraft verloren und er hätte sich an das internationale Kunst-Kino angebiedert usw. Ein bisschen Wahrheit ist vielleicht dran, ich hab ihn jedoch nie wirklich aufgegeben und halte ihn weiterhin für einen der interessantesten und begabtesten Regiesseure die es gibt. Ich habe bis einschließlich "Time" alle seine Werke gesehen ("Breath" und "Dream" hab ich noch nicht gesehen, hat aber nichts mit Kim Ki-duk zu tun) und klar hat sich seit "Spring, Summer, Winter..and Spring" etwas verändert aber trotzdem haben mich seine Filme weiterhin fasziniert und kaum weniger gut gefallen als frühere Werke wie "Address Unknown" oder "The Isle" usw. . Jedenfalls käme mir nie in den Sinn Kim Ki-duk einfach in eine Schublade zu stecken und als gescheitert abzustempeln, selbst wenn da mal ein paar nicht so tolle Filme dabei sind. Ich bin mir sicher das man noch einiges von ihm sehen wird!
Jetzt aber zu "Bin-Jip", das ist größtenteils ein ganz wunderbarer Film der einen mit seiner leisen Art und simplen Geschichte zu berühren vermag. Kim Ki-duk beweißt das tolle Filme keine großen Dialoge brauchen um zu funktionieren, hier läuft alles über Taten und man weis eigentich alles was man wissen muss wenn man den beiden Hauptdarstellern zusieht. Hinzu kommt natürlich das der Film handwerklich perfekt ist und fast schon sowas wie eine Meditation ist, mir hat diese Ruhe, egal ob jetzt Kamera, Schnitt oder Dialoge, jedenfalls sehr gefallen. Was mich aber heute mehr stört als bei meinen ersten Sichtungen ist das Ende, egal wie ich es auch drehe und wende, es macht entweder nicht viel Sinn oder ist unbefriedigend. Wie ich es auch drehe, optimal hat Kim Ki-duk seinen Film jedenfalls nicht beendet, jedenfalls für meinen Geschmack. Trotzdem fällt das in diesem Film nicht zu negativ ins Gewicht, denn der Rest ist umso besser!
8/10