J. Edgar (Clint Easwood/USA/2011)
Clint Eastwood hat in den letzten Jahren keinen einzigen schwachen Film abgeliefert, zumindest finde ich das. Auch "J. Edgar" hat mir wieder sehr, sehr gut gefallen. Ob Hoover und sein Schaffen bzw. seine Machenschaften in Eastood's Film jetzt zu positiv dargestellt werden kann ich nur schwer beurteilen, dafür kenne ich mich zu wenig aus. Er wird jedenfalls nichts glorifiziert aber Hoover wird jetzt auch nicht ans Kreuz genagelt, Eastwood ist immer sehr feinfühlig und respektvoll und versucht J. Edgar Hoover vor allem als Menschen darzustellen und seine Persönlichkeit ein wenig zu beleuchten. Das mag einem gefallen oder nicht, ich schätze jedoch diese Menschlichkeit die Eastwood's Filme durchzieht. Gut, das konnte man vorher auch schon feststellen trotzdem ist es mir hier wieder besonders aufgefallen wie sehr Eastwood seinen Stil in den letzten Jahren perfektioniert hat und wie feinfühlig er geworden ist, in allen Bereichen. Als gutes Beispiel dient da die Darstellung von Hoover's Homosexualität, das ist ihm wirklich vorzüglich gelungen. Dazu gehören natürlich auch tolle Darsteller, wobei man natürlich hier, abgesehen von hochkarätigen Nebendarstellern wie Naomi Watts und Judie Dench, sofort bei Leonardo DiCaprio landet. Er macht seine Sache hier wirklich hervorragend, das muss man einfach gestehen und ich hätte auch nichts dagegen wenn die DiCaprio nen Oscar bekommt, vor allem würds mich dann auch für Eastwood freuen. So, trotz das ich DiCaprio sehr gerne sehe und ihm Auszeichungen gönne und er in den letzten Jahren eigentlich nur tolle Filme gedreht hat, muss ich sagen das er sein Bubi-Gesicht trotzdem noch nicht so 100%tig losgeworden ist. Irgendwie kann ich mich gegen diesen Eindruck nur schwer weren! Wie gesagt, er ist toll und ich seh in natürlich trotzdem unheimlich gerne, wollte es nur mal gesagt haben!
Bleibt nur noch zu sagen das ich "J. Edgar" keine Minute langweilig fand, er ist spannend, feinfühlig und sogar ein Stück bewegend. Nebenbei finde ich auch das er perfekt geschnitten und arrangiert ist und im Gegensatz zu z.B. "Flags Of Our Fathers" (mit seinen ebenfalls vielen Zeitsprüngen) zu keiner Zeit anstrengend ist! Ich bin ziemlich begeistert! Ein Toller Film!
9/10