Like A Dragon (Takashi Miike/Japan/2007)
Takashi Miike drehte mal wieder einen Yakuza-Film und dann auch noch einen der auf dem, von mir sehr gemochten, Videospiel "Yakuza" (von Sega) basiert. Da ich das Spiel sehr mochte und ein Großteil von Miike's besten Filmen im Yakazu-Milieu spielen war das also ein echter Grund zur Freude. Die Freude hat sich nun auch durchaus als berechtigt herausgestellt, diese Welt war mir gleicht vertraut und ich habe mich sofort darin wohl gefühlt. Von der Atmosphäre hat Miike das wirklich toll und ziemlich exakt hinbekommen, da kann man wirklich nicht meckern. Auch für Nichtkenner des Spiels könnte es bei "Like A Dragon" zum einem großen Teil die Atmosphäre sein mit der der Film punktet. Ich meine das nächtliche Tokyo ist eigentlich fast immer toll anzusehen und wenn es dann noch vollgestopft ist mit verrückten Charakteren dann ist das natürlich umso besser.
So ansehnlich und atmosphärisch "Like A Dragon" auch ist, inhaltlich wäre leider viel mehr drin gewesen! Für Kenner des Videospiels sind diese Welt, ihre Figuren und deren Geschichte bekannt und deshalb stellt man automatisch weniger Fragen und somit kann der Aufenthalt in dieser Welt, wie schon erwähnt, durchaus genossen werden. Wenn man das Spiel nicht kennt dann sieht die Sache schon etwas anders aus und das Gezeigte könnte sich doch ein wenig als frustrierend herausstellend. Klar, auch ich bin im Normalfall keiner der alles erklärt bekommen will/muss aber Miike hat hier wirklich eine ziemlich dünne Variante des Geschichtenerzählens gewählt. Die Charaktere, deren Geschichte und ihre Beziehungen untereinander werden eigentlich nur kurz angerissen und oftmals geschieht noch nicht mal das. Wenn man nun also das Spiel nicht kennt, so steht man ein bisschen dumm da. Dabei hat die Original-Story soviel Qualität und interessante Dinge zu bieten und es ist schade das Miike da nicht mehr in seinen Film gepackt hat. Ok, ich will jetzt aber auch nicht sagen das der Film für Nichtkenner des Spiels ungenießbar ist, das würde zu weit gehen. Man sollte sich aber darauf einstellen das die meisten Fragen nicht beantwortet werden.
Was auch auffällt ist das Miike in den letzten Jahren wohl etwas braver geworden ist. Erinnert man sich an Yakuza-Filme wie z.B. "Dead Or Live", "Fudoh", "Ichi The Killer" oder meinetwegen selbst sowas wie "Rainy Dog" so ist "Like A Dragon" doch um einiges braver und weitaus weniger dreckig. Natürluch kann und muss nicht jeder Film wie die genannten Beispiele sein, das Game liefert Miike aber genügend Vorlagen was blutige Action und Verrückheiten angeht. Der Film hätte wohl zu füheren Zeiten anders ausgesehen! Klar, es gibt Action, Verrückheiten und Miike's Humor aber er hätte ruhig mehr auf die Kacke hauen können. Vielleicht musste er sich auch wegen Sega und wegen dem Massenmarkt als Zielgruppe ein wenig zurücknehmen, es wäre trotzdem mehr drin gewesen. Die Games sind schließlich auch ab 18.
Andererseits will ich das jetzt auch nicht zu negativ bewerten, denn für mich war "Like A Dragon" ein lohnender und ziemlich ansehnlicher Film denn ich zu großen Teilen genossen habe! Miike Fans würde ich ihn auf jeden Fall empfehlen, alle andere sollten vorsichtig sein!
7,5/10