am freitag den 13. veröffentliche ich mal meine 13 lieblingsfilme des jahres '13. (boah, ist ubaldo kreativ, du !
)
über die reihenfolge der platzierungen könnte ich mich mit mir selber streiten (würde die liste morgen anstatt heute machen, wäre film xy vielleicht nicht auf platz soundso sondern auf platz hastenichtgesehen). anyhow: das sind die 13 filme, die mir dieses jahr am bessten gefallen haben:
13: LE CAPITAL
12: PARADIES HOFFNUNG
11: STARLET
10: AMERICAN MARY
09: DRUG WAR
08: DANS LA MAISON
07: ZERO DARK THIRTY
06: ASHLEY
05: TO THE WONDER
04: SPRING BREAKERS
03: BLANCANIEVES
02: MAGIC MAGIC
01: LA VIE D'ADELE
natürlich findet mann (insbesondere lesbenporno-freund ubaldo) es prickelnd, einen film zu sehen, in dem zwei hübsche junge frauen (die in den szenen ohne make-up nebenbei bemerkt am hübschesten aussehen) dauernd ausgiebig gezeigten sex miteinander haben. aber um den eindruck zu vermeiden, es handele sich hier um einen spannerfilm für perverslinge wie mich: es ist ein durchaus vielschichtiges, mehrere jahre umspannendes drama über den selbstfindungsprozess einer jungen frau (der am filmende nicht abgeschlosseen zu sein scheint). und der film ist vor allem die chronik einer liebesbeziehung von den glücklichen anfängen über unterschwelliges kriseln und kommunikationsdefizite bis hin zu eifersuchtsgetriebenen menschlichen fehlern, woraufhin das beziehungsende, aber nicht das filmende folgt.
emotional ist das schon sehr starker tobak (besonders die trennungs- sowie die wiedersehensszene). und die große stärke des films ist dass er alle zuschauer (egal welchen geschlechts und welcher sexuellen orientierung) anspricht; die hier empathisch und überraschend komplex verhandelten themen der sehnsucht, der liebe, des glücks, des leids, der verpassten chancen im leben sind nämlich menschlich universell. so kann eigentlich jeder zuseher von diesem film berührt werden, und in manchen szenen auch mal nen kräftigen tritt in die magengrube kriegen.
LA VIE D'ADELE stellt homosexuelle liebe als etwas normales dar (ganz unverkrampft, ganz natürlich und ganz frei von penetranter bündnis90-grüner toleranz-attitüde), und er bemüht sich zu zeigen dass homo-paare die gleichen (beziehungs)probleme hätten wie hetero-paare und weder schlechtere noch bessere menschen wären. es ist also sozusagen ein film, der sich gegen ausgrenzung/diskriminierung stellt, diesen umstand aber nicht ausspricht (und aufgrund seiner darstellung dieser beziehung auch nicht betonen muss).
sehr gelungen ist auch die struktur des films: durch zeitsprünge werden wichtige passagen ausgelassen und mehrfach probleme (hänseleien der mitschüler; probleme im elternhaus, etc.) nur angerissen, aber letztendlich nicht aufgelöst. der film konzentriert sich fast gänzlich auf die beziehung der beiden frauen, die aus sicht von adele gezeigt wird. und auch hier gibt es zeitsprünge und auslassungen (die der zuschauer selber füllen muss). dies unterbricht aber zu keiner zeit den filmischen fluss: der film wirkt wie aus einem guss. (reimt sich). die circa 3 stunden sind ideal ausgefüllt: es gibt keinen unwichtigen oder störenden moment. selten gehen drei stunden so schnell vorbei wie in diesem film, der von anfang bis ende interessiert, fasziniert, zum nachdenken bringt, berührt.
hirnfurz nicht korrekturgelesen
Jahresendliste mit Flügeln