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Ubaldo Terzanis Schreibstube Volume 2

Hier polemisiert der Meista!

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FAUST


FAUST Nur kurz, weil keine Lust:

Ich bin faszinierter von diesem Film. Anfangs wirkte Vieles auf mich überkandidelt - besonders was die Personenregie angeht- , aber nach einiger Zeit wurde ich sehr in Beschlag genommen von diesem formal interessanten und atmosphärisch fesselnden Film mit all seinen makabren und ekeligen Elementen, mit seinen weichgezeichneten, entstellten und räumlich untiefen kalten Bildern. Besonders der sehr pessimistische Blick auf die Menschheit und das Menschsein hat mich voll erwischt. Ein hypnotisierender Film. Goethes Faust habe ich natürlich nicht gelesen, denn schließlich bin ich Proll -- also weiß ich nicht, was der literarischen Vorlage und was diesem Film geschuldet ist. Aber das ist für meine Rezeption des Films ja eh egal. Wirklich herausragend fand ich den Film allerdings nicht. Es fehlt einfach etwas.

7/10 (noch gut)

text nicht korrekturgelesen

Drama


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TAKE SHELTER


TAKE SHELTER Funktioniert einerseits als psychologisches Drama über die Krise eines Mannes, funktioniert andererseits als Metapher auf den katastrophalen Zustand der USA, ist also kein unkluger Film. Besonders zu loben ist die Inszenierung, welche von Beginn an eine bleischwere Atmosphäre der fürchterlichen Bedrohung und der schieren Depression kreiiert, teils hervorragend komponierte rauhe Bilder hat, welche die Themen der Erzählung wunderbar bereichern, sowie eine ausdrucksstarke Farb-Regie, die tatsächlich was erzählt. Der Film hätte mich ja völlig in Beschlag genommen, wenn doch nur manche Einstellungen von bedeutungsschwangeren Gesichtsausdrücken etwas kürzer ausgefallen wären. Aber auch so ist "Take Shelter" ein sehr beklemmender, leicht depressiv stimmender Film, der vor allem viele Elemente und Details besitzt, über deren Bedeutung man lang und breit diskutieren könnte, was ich in diesen paar Zeilen jetzt aber nicht tun werde. Auf jeden Fall ein sehr interessanter, atmosphärisch starker und nicht unkluger Film.

8/10 (gut)

text nicht korrekturgelesen

Drama Horror Gesellschaftskommentar


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RUM DIARY, THE


RUM DIARY, THE Die Buchvorlage kenne ich nicht, aber der Film sieht so aus:

einfache und offensichtliche Imperialismus- und Kapitalismus-Kritik, zudem noch ein bisschen Reflexion über journalistischen Ethos, ein paar Randnotizen zur Eisenhower-Erä, ansonsten viel Sand und Palmen und Meer, übermäßig viel - teils wirklich lustiger - Humor, zumindest etwas Charme und Esprit, eine sinnliche Amber Heard, ein mediokrer Johnny Depp mit den seit Jahren ewig gleichen Ticks und Manierismen seiner Filmrollen, eine unfokussierte Erzählung, eine ideenlose Inszenierung, und in JEDER Szene spiegelt sich die Film-Crew in Johnny Depps übergroßer und horizontal gewölbter Sonnenbrille, manchmal spiegeln sich auch Tageslicht-Diffusoren und während einer Autofahrt-Szene spiegelt sich sogar das Studio-Interieur in der Sonnenbrille, damit jeder Zuschauer gleich merkt dass diese Autofahrt vor nem Blue Screen aufgenommen wurde. Dilettantismus pur.

4/10 (submedioker)

text nicht korrekturgelesen

Komödie Drama


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HOLD OM MIG


HOLD OM MIG Die Schülerfiguren sind ja schon wandelnde Klischees, werden aber noch von ihren Eltern übertroffen: überarbeitete Anwältin ohne Zeit für ihre Tochter, Ehr-besessener Moslem, daueralkoholisiertes alterndes Flittchen, etc. In diesem Film geht es einerseits um Identitätssuche in der Pubertät, vor allem aber um Intrigen und Mobbing unter Schülern, die außer Kontrolle geraten, weshalb alle irgendwie zu Tätern und Opfern gleichermaßen werden, und schließlich endet der Film in einer völlig vorhersehbaren melodramatischen Zuspitzung. Und generell wedelt der Film mit dem moralischen Zeigefinger und hat voll was Wichtiges zu vermitteln - nämlich das mobben und intrigieren nicht dufte sind.

Jau, das hier ist die Art von Spielfilm, die mein alter Birkenstock-Sandalen tragender Lehrer in der Schulklasse als Cautionary Tale gezeigt hätte, hätte es "Hold Om Mig" in meiner Schulzeit schon gegeben. Meine Güte!

Zumindest aber ist die Inszenierung und die filmische Atmosphäre einigermaßen dicht und zumindest können manche der Darsteller durch Mimik und Körpersprache etwas Tiefe aus ihren zweidimensionalen Rollen heraus holen - besonders die Darstellung der Protagonistin hat mir gefallen.

Dafür dass die Skandinavier in den letzten Jahren einige sehr krasse und mutige Kinder- sowie Jugendfilme gemacht haben, ist "Hold Om Mig" eine herbe Enttäuschung.

4/10 (submedioker)

text nicht korrekturgelesen

Drama Schule


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SUDOR FRÍO


SUDOR FRÍO Zwei sexistische und politisch radikale alte Herren bewohnen ein heruntergekommenes Haus in Buenos Aires, in dem sie so tun als lebten sie noch in den 70ern. Sie küchentisch-philosophieren über den Wissens-, Bildungs- und Werteverfall der heutigen Jugend und darüber dass man nur durch Wissen wahre innere Freiheit erlangen können. Per Internet-Chat locken sie junge Frauen in ihr Haus, die sie foltern, deren Wissen sie mit Intelligenztests prüfen und deren Willen und Ausdauer sie schließlich prüfen, indem sie sie mit Nitroglycerin beträufeln, so dass die Frauen sich nicht bewegen können. Ach ja, und im Keller halten sich die alten Herren eine Horde lobomitierter Frauen als Zombies. Eines Tages kommt ein junger Mann vorbei, der seine jetzige Freundin sowie seine Ex-Freundin aus den Fängen der beiden Alten befreien will...

Meine Fresse, dieser Film ergibt vorne und hinten keinen Sinn. Ein Logikfehler jagt den letzen Plot Hole und umgekehrt. Hätte der Film nicht so einen bierernsten Mood, könnte er glatt als Komödie oder Parodie durchgehen. Falls die Produzenten etwas über den Zustand der argentinischen Gesellschaft aussagen wollen (in manchen Szenen könnte man das fast meinen), dann frage ich mich *was*, denn dieser Film ist bisweilen ein inkohärentes Kuddelmuddel.

Zumindest aber besitzt das Ganze eine recht grimmige, dreckige und bedrohliche Atmosphäre. Manche Befreiungs- und Fluchtversuch-Sequenzen sind zudem recht spannend aufgebaut. Zudem sind die diversen unlogischen sowie die diversen überdrehten/abgefahrenen Momente des Films durchaus unterhaltsam, weil unfreiwillig komisch (mit der Spritze vorm Wasserkübel warten; im ABC-Schutzanzug durchs Haus Laufen; etc. pp.). Und schlußendlich gibt es in diesem Film imbezile Dinge und Situationen, die schon herrlich erfrischend geisteskrank und richtig böse sind. :D Gut mag der Film nicht sein, aber zumindest ist er abgefahren.

5/10 (kann man gucken)

text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein imkreisverkehrlinksblinker.

Horror Terror Torture


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INNKEEPERS, THE


INNKEEPERS, THE Obwohl der Film im Heute spielt wirkt er doch sehr nostalgisch - und dass nicht nur weil die Handlung in einem alten Hotel angesiedelt ist, in dem seit Jahrzehnten nur sehr wenig verändert und mordernisiert worden scheint. Passieren tut in den 100 Minuten eigentlich nichts, und das was passiert ist eh nicht überraschend, weil: recht klassische Spukhaus-Plotte. Dieser langsam gepacte Film lebt auch eher von seiner starken Atmosphäre und der langsamen, aber stätigen Steigerung von Grusel, Beklemmung und nervöser Anspannung, die dann erst in den letzten 10 Minuten in einem horror- und blutlastigen Finale kulminieren. Diametral verhält es sich mit dem Humor: Wirkt INNKEEPERS am Anfang wie eine (wenn auch tonal gedämpfte und die Figuren niemals lächerlich machende) Quasi-Komödie über zwei geekige Hotel-Rezeptionisten, verschwinden die humoristischen Elemente nach und nach fast unmerklich aus dem Film, während der Grusel, der Spuk immer stärker die Oberhand gewinnt.

Neben dem nostalgischen Setting in einem alten Hotel und der unaufgeregten Ruhe und tonalen Gedämpftheit dieses Films spielen vor allem noch zwei Faktoren für die dichte, gruselige Atmosphöre eine Rolle: Zum einen sind es die ständingen Figuren Tracking Shots sowie das creepige Abfahren von Hotelkorridoren mit der Kamera -- zwei simple, aber in dem Fall sehr effektive Mittel. Zum Anderen ist es die Empathie: Ti West nimmt seine beiden Hauptfiguren ernst, so dass der Zuschauer sich für diese Menschen tatsächlich interessiert und bange mitfiebert, weil sie in diesem Spuk-Hotel in Gefahr sind.

Mit seiner Schlichheit, seiner Verweigerung jedem Spektakel und jeder Effekthascherei gegenüber sowie seiner ruhigen Gemächlichkeit und den ernstzunehmenden Figuren setzt sich THE INNKEEPERS tatsächlich angenehm ab von den anderen heutigen US-Horrorfilmen ab. Es ist schon erstaunlich mit welchen bescheidenen Mitteln die Produzenten einen Film gemacht haben, der wirklich sehr gruselig, spannend, menschlich involvierend ist und von der ersten bis zur letzten Minute ein herausragendes Filmerlebnis darstellt.

8/10 (gut)

text nicht korrekturgelsen. schließlich bin ich kein flauschhandtuchbenutzer oder sockensortierer

Horror Komödie Drama Geist(er)


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MAGIC TO WIN - 開心魔法


MAGIC TO WIN - 開心魔法 Heute nur kurz, weil keine Lust:

Wenn ich einen Film über eine Schülerin sehe, die plötzlich magische Kräfte bekommt, dann ich will ich natürlich verzaubert werden, ich will staunen, will Phantastisches oder Phantasieanregendes sehen. Aber dieser gotterbärmlichen Schulzauber-Posse fehlt es an Seele, Herz und Verstand. Langweilige blitzeblank polierte Optik, undprickelnde digitale Spezialeffekte, dem amerikischen Kino entliehende Kömpfe (u.a. Star Wars), eine unsympathiache Protagonistin, zweidimensionale Figuren, eine unprickelnde Geschichte, die der Drehbuchautor vermutlich mittags mal schnell in der Kantine auf ne Serviette geschrieben hat. Beim Betrachten dieser allglatten und seelenlosen Banalität von Film dachte ich die ganze Zeit nur: Wen juckt's?

3/10 (Rohrkrepierer)

Magie Action Schule Hirnfurz


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HEUREUX ÉVÉNEMENT, UN


HEUREUX ÉVÉNEMENT, UN Der Anfang in der Videothek, wo Mann und Frau, zwei Fremde, bloß durch das Zeigen von DVD-Covern und Filmtiteln miteinander kommunizieren, ist wirklich sehr sehenswert und charmant. Aus den Beiden wird bald ein Paar, und sie beschließen aus lauter Verliebtheit ein Baby zu bekommen, obwohl sie beide weder finanziell gefestigt noch charakterlich reif für ein Kind sind.
Bei diesem Film handelt es sich um eine "Ernst des Lebens"-Dramödie a la Judd Apatow mit einer Mixtur aus (teils krüdem) Humor, lebensreflektierenden Passagen, bitterer Dramatik und einem recht großen Cast of Characters mit zahlreichen Nebenfiguren. Nur halt dass die dramatischen Passagen dieses französischen Films wesentlich runder und greifbarer sind als bei Apatows Filmen "Funny People" oder "Knocked Up".

In den 9 Moneten vor und in den 12 Monaten nach der Geburt, die der Film umspannt, geht es um das Schwanken zwischen Liebe und Ablehnung des Kindes durch die Schwangere, es geht um eine sich immer stärker abzeichnende Beziehungskrise der Eltern, es geht um die psychische Krise einer jungen Mutter und Hausfrau, die sich völlig überfordert, monotonisiert und im Haus quasi angekettet fühlt.
Mit diesem Film ist das so eine Sache: Einerseits ist er die rundum gelungene Apatow-Dramödie, die Apatow nie gemacht hat. Andererseits wirken die Sequenzen mit den Leiden der jungen Mutter und Hausfrau einfach wie eine abgeschwächte und mainstreamisierte Version von "De Gelukkige Huisvrouw" (Die glückliche Hausfrau) mit der wunderbaren Clarice van Houten.

6,5/10 (ordentlich, sehenswert)

text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein badekappenträger oder zehenzwischenraumabtrockner, lan

Komödie Drama Familie Schwangerschaft


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HAPPY END


HAPPY END Ein bis zum Schluss interessantes und in vielen Szenen ein mulmiges Gefühl verursachendes Multi-Handlungsstrang-Drama über fünf Personen, die teils in familiärer Beziehung zueinander stehen, teils anderweitig miteinander verflochten sind. Nach und nach deckt der Film ein pessimistisches Bild von Ausnutzung, persönlicher Vorteilsnahme auf und skizziert Menschen, die allesamt Geiseln ihrer jeweiligen verfahrenen Lebenssituation sind. Mag sich am Ende auch Veränderung / Neubeginn abzeichnen, wirkt der Titel HAPPY END nichtsdestotrotz recht zynisch.

Nicht nur das durchgängig sehr gute und emotional agierende Schauspieler-Ensemble, sondern vor allem auch die präzise Inszenierung, welche die Tristesse des Alltags in langen Einstellungen und kühlen Farben stilisiert, trägt sehr dazu bei dass man vom Geschehen absorbiert wird und tatsächlich ein Unbehagen spürt angesichts des depressiven Gezeigten. Neben den sehr expliziten Szenen häuslicher Gewalt, die sich unweigerlich auf die Netzhaut einbrennen, ist vor allem eine Bildkomposition interessant: Ein Baum mittig im Bildvordergrund verdeckt das männliche Opfer einer Attacke; links sieht man die flehende Freundin des Opfers, rechts sieht man die Angreifer, die zu Schlägen und Tritten ausholen. Die Einschläge an sich hört man bloß, ebenso die Schreie des Opfers. Diese bewusste Auslassung ist sehr effektiv, weil sie die Szene umso intensiver und unangenehmer macht und Kopfkino provoziert. Da der Film auch ansonsten viele gelungene inszenatorische Ideen hat, welche die Wirkung der pessimistischen Erzählung auf den Zuschauer intensivieren und die Filmbetrachtung zu starkem Tobak machen, gebe ich:

gute 7/10 (Ansehen lohnt sich unbedingt)

text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein gulaschkleinschneider oder lollipopper.

häusliche Gewalt Familie Bourgeoisie Alltag


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SEEKING JUSTICE


SEEKING JUSTICE Als vom kotzenden Nic Cage ein Schnitt auf einen Wischmob erfolgt, ist das durchaus zum Schmunzeln. Auch so Sachen wie die Parallelmontage von Mann im Schachclub und Frau in der Orchesterprobe sind einigermaßen ordentlich. Es ist zwar nichts Bemerkenswertes dabei herausgekommen, aber immerhin geben sich die Filmemacher Mühe, visuell kreativ zu sein und versuchen zumindest, die Geschichte in Bildern zu erzählen. Diese Geschichte über einen moralisch nicht ganz integren, aber letztendlich sympathischen Normalbürger, der über sich hinaus wachsen muss, nachdem er einen Pakt mit dem "Teufel" abgeschlossen hat, besteht aus vielen hinlänglich bekannten Versatzstückchen des Verschwörungs-Thrillers und Actionkinos. Über die vielen Unwahrscheinlichkeiten und Logigschwächen kann man gerade noch so hinwegsehen, denn Nic Cage und Guy Pearce sind als Protagonist und Antagonist durchaus sehenswert. Mag das auch kein guter Film sein, ist er immer noch besser und kurzweiliger als viele andere amerikanische Direct To DVD-Actionfilme. Und er ist so laut, schnell und plakativ dass man sich von ihm ganz gut berieseln lassen kann, ohne dabei müde zu werden.

5/10 (kann man gucken, muss man aber nicht)

text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein auffoliegriller oder zahnarztspritzenbettler.

Thriller Action Verschwörung





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