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Ubaldo Terzanis Schreibstube Volume 2

Hier polemisiert der Meista!

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TORINOI LO, A


TORINOI LO, A Ein überwältigender und krass unheimlicher Film über einen Vater und eine Tochter, die in einem sehr beschränkten privaten Mikrokosmos leben, sich nichts zu sagen haben, fast wie Roboter ihrem arg repetiven, kreisförmigen Alltag nachgehen und sich selbst dann noch am Aufrechterhalten von Routine und Alltagsnormalität festklammern, als draußen der apokalyptische Wind das Ende ankündigt, das zum Lebensunterhalt wichtige Pferd resigniert und in Lethargie erstarrt, der Brunnen austrocknet und schließlich die Dunkelheit hereinbricht. Dieser zweieinhalb Stunden lange Film zeichnet einen 6 Tage dauernden Untergang und erzeugt dabei eine sehr langsam, aber kontinuierlich ansteigende Anspannung, die gegen Ende eine kaum auszuhaltende Intensität besitzt. Das Ende kommt langsam, aber ist unausweichlich. Es ist ein sehr depressiver Film, in dem die beiden Menschen nicht freier sind als ihr im Stall eingesperrtes Pferd, welches sie traurigen Blickes dabei beobachtet wie sie gegen das Unausweichliche ankämpfen und sich lange Zeit ihre Machtlosigkeit und ihr Gefangensein nicht eingestehen wollen.
Obwohl in den zweieinhalb Stunden vordergründig betrachtet kaum etwas passiert und die Abläufe sich ständig wiederholen, ist das nicht nur ein sehr fesselnder und mit seiner unbarmherzig apokalyptischen Atmosphäre überwältigender, sondern in vielen Details auch ein stark berührender und emotionaler Film. Vor allen Dingen ist es ein fordernder und inspirierender Film, der zur Auseinandersetzung mit dem Gesehenen zwingt: Ein Anliegen wird nicht formuliert, eine Erklärung wird nicht geliefert, der Film ist reich an bedeutungsvollen Details und symbolträchtigen Bildern, und der Zuschauer muss eine eigene Interpretation darüber anstellen, was hier über die menschliche Existenz vermittelt wird.
Bis auf den Makel dass die Produktion offenbar zu wenig Windmaschinen hatte, um wirklich immer die ganze Szenerie zu bewehen, lan, ist A TORINOI LO ein visuell wie akustisch wirklich überwältigender, majestätischer Film. Er besteht aus nur einer handvoll sichtbarer Schnitte und die einzelnen Szenen dauern oft noch lange an, nachdem die Personen einen Ort verlassen haben, so dass das Pferd, das Haus, die morbide Landschaft öfters ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Es ist ein stimmiger, streng aufgebauter Miktokosmos, in dem alle Elemente von Bedeutung sind und die der Zuschauer mal in statischen, meisterlich komponierten, mal in schön fließenden Stedycam-Bildern erkundet. In diesem Film ist ein überragendes Gespür für die Örtlichkeit vorhanden. Gleichermaßen schön wie beängstigend sind die harten Bilder der martialisch tobenden Naturgewalten, und das Schwarzweiß lässt die unfruchtbare, fast wüstenähnlich leere Landschaft umso morbider aussehen. Aus dem Soundtrack peitscht den ganzen Film über der Wind, manchmal unterbrochen durch düstere Musik. Die apokalyptische Atmosphäre des Films ist schwer zu definieren: einerseits depressiv und ausweglos, andererseits bedrohlich und unbehaglich, aber auch in gewissem Maße düster poetisch. Der Detailreichtum dieses handlungsarmen, alltagslastigen Films ist phänomenal. Ständig gibt es Details, die entweder zum nachdenken anregen und berühren. Das ist ein sehr reicher, inspirierter und inspirierender, atmosphärisch absorbierender, audiovisuell überwältigender, Emotionen und Gedanken provozierender und vor allem sehr gespenstischer Film. Ergo:

10/10 (Meistawerk) :bart:

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APOLLONIDE - SOUVENIRS DE LA MAISON CLOSE, L'


APOLLONIDE - SOUVENIRS DE LA MAISON CLOSE, L' Fast ausschließlich innerhalb der Mauern eines Pariser Edel-Puffs zur Jahrhundertwende angesiedelt, betrachtet der Film, der gottseidank keine klassische Erzählung besitzt, die Befindlichkeiten der Frauen und ihrer Freier sowie die Funktionsweisen und Abläufe des Etablissments, welches die Frauen nicht verlassen dürfen und wo sie Tag und Nacht als Schicksalsgemeinschaft zusammen leben, auf eine bessere Zukunft hoffen, aber als Quasi-Sklaven gebunden sind, bis sie ihre Schulden bei der Madame des Hauses beglichen haben. Diese schonungslose und explizite Milieu-Studie von Autor-Regisseur Bertrand Bonello ist beklemmend, tragisch, elend und verführerisch zugleich. Die weiblichen Figuren werden vom Film allesamt gleich behandelt, eine Protagonistin gibt es nicht, und in den 2 Stunden Laufzeit wird viel menschliches Drama und Verzweiflung aufgetischt, Drogensucht und Geschlechtskrankheiten thematisiert, Gewalt gezeigt, das ambivalente Verhältnis der Mädchen zu manchen Freiern beleuchtet, Menschenhandel mit anderen Bordellen abgewickelt. Es gibt aber auch ausgelassene Momente der quasi-familiär zusammen lebenden Frauen und es wird auch Hoffnung gezeigt. Das Filmende mit dem Niedergang des Bordells ist allerdings pessimistisch und wagt auch einen Zeitsprung ins Nachtleben des heutigen Paris.

Bertrand Bonello ist ein sehr intensiver, absorbierender, wenn auch nicht immer leicht verdaulicher Film gelungen, der seine zwei Stunden auch ohne klassische Erzählung sehr sinnvoll füllt. Besonders bedrückend sind die klaustrophobischen, teils hässlichen, teils wunderschönen Bilder und Beleuchtung, welche in manchen Momenten ins Surreale überstilisiert sind. Damit dieses räumlich eingeengte und sehr oppulent ausgestattete & kostümierte Period Piece nicht zu statisch wirkt, tönen immer wieder mehr oder weniger moderne Rock-Songs auf der Tonspur. Alles in allem ein sehr runder und interessanter Film, der aufgrund seiner unkonventionellen Art jedoch nicht jedem gefallen wird.

9/10 (sehr gut)

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period piece Milieu-Studie Drogen Tod Sex.


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KEEPER'N TIL LIVERPOOL


KEEPER'N TIL LIVERPOOL nur kurz, weil Settembrini schon eigentlich alles Wichtige in seinem FTB-Eintrag geschrieben hat:

Ein sehr sympathischer Film, der mir trotz seines mainstreamigen und handzahmen Charakters sehr gefallen hat -- da gab es in letzter Zeit aus Skandinavien ganz andere, richtig krasse Kinderfilme zu sehen, lan. Aus hinlänglich bekannten Erzähl-Bausteinen schafft es "Keeper'n til Liverpool" etwas sehr Liebevolles zu zaubern, das gleichermaßen lustig wie anrührend ist, von der ersten bis zur letzten Minute prächtig unterhält, seine Kinder-Figuren ernst nimmt und sie so darstellt dass man sich auch als erwachsener Zuschauer menschlich für sie interessiert. Am besten sind vermutlich die "Zeitschleifen"-Sequenzen, in denen der junge Protagonist vor seinem geistigen Auge immer wieder die gleiche Situation visualisiert, nur jeweils mit anderen verheerenden Konsequenzen.
Alles in allem ein sehr runder und überzeugender Film über jugendliche Selbstfindung, Überwindung von Ängsten und dem Erlernen eines fürs Leben unerlässlichen Durchsezungswillen.

gute 7/10 (noch gut)

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Jugend Schule Komödie Drama erste Liebe Sport Mobbing


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HAVRE, LE


HAVRE, LE Was für ein wunderbar inszenierter, in seinem Flow leichtfüßiger Film, der im Heute spielt, aber durch anachronistische Kostüme, Fahrzeuge und Ausstattungsgegenstände eine zeitlose Eleganz besitzt. Regelrecht eingelullt wird man von der beruhigenden Wirkung der Farbe Blau, die in diversen Szenen die Farbdramaturgie prägt und man erfreut sich an der Tiefe der wundervollen Bilder, die es schaffen, eine schäbige Gegend wie den Himmel auf Erden aussehen zu lassen. Kaurismäki ist sichtlich ein Könner und sein trotz Dialogarmut wohl auch für den Mainstream-Zuschauer sehr zugänglicher Film fasziniert von der ersten Minute an durch seine Schönheit und den unaufdringlichen, aber feinen Humor, der die ganze Handlung durchzieht. Man wird von "Le Havre" dermaßen in Beschlag genommen und eingelullt dass es am Ende des Tages auch egal ist dass der Film ein gutmenschliches Sozialmärchen ist und seinem Sujet, nämlich der Flüchtlingsproblematik, nicht wirklich gerecht wird. Das muss er aber auch gar nicht. Kaurismäki erträumt in diesem Film eine Welt, in der es selbstverständlich ist dass die Menschen solidarisch miteinander sind und den Schwachen helfen und sogar ein Polizeikommissar ein Auge zudrückt und Moralempfinden vor Gesetz stellt. Ein schöner Traum.

8/10 (gut)

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Komödie Drama Sozialmärchen Gutmenschenkino deus ex machina-Finale Anachronismen


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MOTH DIARIES, THE


MOTH DIARIES, THE Eine um ihren Vater trauernde Schülerin eines Internats steht unter Leistungsdruck, weil der verstorbene Vater ein geschätzter Poet war. Zu allem Überfluss freundet sich ihre beste Freundin mit einer mysteriösen neuen Schülerin an, was die Protagonistin eifersüchtig macht. Sie denkt bald, die neue Schülerin sei ein Vampir. In dieser Mischung aus Jugend-Drama und Horror geht es um weibliche Sexualität, Eifersucht/Besitzanspruch, Todessehnsucht und um die Schaffung von subjektiver Realität (in welcher der Horror dieses Films statt findet und die Protagonistin die unliebsame Mitschülerin als bösen Vampir imaginiert). Letztendlich ist der Film nichts Halbes und nichts Ganzes. Bis auf ein paar stimmungsvoll inszenierte Szenen (am besten: der Vorspann mit der Motte) nervt der Film durch seine zerfahrene Struktur, die eine wirkliche Bindung des Zuschauers zu Figuren und Filmgeschehen unmöglich macht, durch unterirdische Dialoge sowie durch schlechtes Schauspiel und mangelnde Chemie zwischen den jungen Darstellerinnen. Potenzial haben die Themen des Films durchaus, nur harpert es halt an der drehbuchtechnischen und filmischen Umsetzung, auch wenn einige Symbol-beladene Bilder in diesem Film durchaus ansehnlich sind. Schade, da wäre mehr drin gewesen.

5/10 (kann man gucken, muss man aber nicht)

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Drama Sexualität Horror


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NOUVELLE GUERRE DES BOUTONS, LA


NOUVELLE GUERRE DES BOUTONS, LA In diesem geschichtsrevisionistischem Gutmenschen-Märchen tragen während des 2. Weltkriegs, als Frankreich unter dojtscher Besatzung stand, Jungen-Cliquen aus zwei benachbarten Dörfern in der Provinz Kriegsspielchen aus. Währenddessen fahnden ein paar wenige französische Kollaborateure nach jüdischen Kindern, um sie den Deutschen zu übergeben. Doch glücklicherweise stellt sich heraus dass nahezu alle erwachsenen Bewohner der beiden Dörfer gute Menschen und in der Résistance aktiv sind. Um ein jüdisches Mädchen zu retten, verbrüdern sich nicht nur die Erwachsenen der beiden Dörfer, sondern sogar die verfeindeten Schuljungen-Cliquen. Das jüdische Mädchen wird gemeinsam gerettet, die paar wenigen Kollaborateure werden in die Flucht geschlagen, allen Dorfbewohnern scheint wieder die Sonne aus dem Arsch in der Provinz-Idylle ihrer beiden Dörfer, während anderswo der Krieg tobt oder auch nicht.

Und die Moral von der Geschicht: während des 2. Weltkriegs waren alle Franzosen Widerstandskämpfer und solidarisch, Nazi-Kollaborateure gab es kaum, Frankreich ist ein schönes Land und das Leben in der Provinz ist dufte. Diese verklärte Vergangenheits-Betrachtung der Handlungsebene wird konsequent auf der Ebene der Bilder weitergeführt: romantisch-idyllischer Schmalz, der Postkarten-Motiven gleicht. Eine schöne Welt, wo Schuljungen keine Sorgen haben, weshalb sie sich gegenseitig aus Langeweile die Knöpfe von der Kleidung abschneiden.

Zugegeben: Angesichts so eines hirnrissigen Unsinns habe ich mich nach der Filmbertrachtung vor Lachen weggeschmissen, also bekommt der Film von mir zumindest 1 Punkt für unfreiwillige Komik. :otto:

1/10 (Zelluloidverschwendung)

Geschichtsrevisionismus Gutmenschenkino Hirnfurz Postkartenidyll-Bilder


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PLAY


PLAY Ein bemerkenswerter schwedischer Film, in dem eine Gruppe schwarzer Kinder weiße Kinder ausraubt. Nicht durch Gewalt, sondern durch Auftreten, durch Psychospielchen unter Ausnutzung der Ressentiments und Ängste, die die Einheimischen gegenüber andersfarbigen Immigranten haben, was darin resultiert dass die Opfer den Tätern ihre Mobiltelefone nach einiger Zeit freiwillig überlassen. Was PLAY thematisiert, lässt sich auch in andere Bereiche der menschlichen Interaktion übertragen, denn es geht hier ganz generell über die Wirkung des Auftretens und der Macht von im Kopf verfestigten Vorstellungen seines Gegenüber.

Die meisten Szenen sind mit einer Einstellung gedreht. Die Figuren verschwinden auch mal kurz aus dem Bild, sind nur noch als Reflektionen in Schaufensterscheiben zu sehen. Nachdem die Figuren eine Szenerie verlassen haben, verweilt die Kamera manchmal noch eine Minute, um die Auswirkungen der vorangegangenen Ereignisse auf den Ort festzuhalten. Das klingt simpel, ist auch simpel, entfaltet aber komischerweise eine große Sogwirkung. Der in seiner Einfachheit großartig inszenierte Film ist von der ersten bis zur letzten Minute fesselnd und interessant. Besonders die immer stärker werdende Eskalation zwischen Tätern und Opfern, die paradoxerweise mit einem immer stärkeren menschlichen Verständnis zwischen Tätern und Opfern einhergeht, weiß zu überzeugen. Ebenso die sich ändernde Gruppendynamik der Opfer-Jungen sowie die im Filmverlauf immer differenzierter werdende Charakterisierung der Mitglieder der schwarzen Täter-Clique. PLAY ist ein durch und durch spannender Film über Manipulation, über zwischenmenschlichen Umgang generell sowie über die Rolle des Individuums in der Gruppe.

8/10 (gut)

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Drama Kriminal Gesellschaftskommentar


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GELECEK UZUN SÜRER


GELECEK UZUN SÜRER Eine Studentin aus Istanbul, die vor drei Jahren von ihrem Freund verlassen wurde, fährt nach Diyarbakir, um regionale Volkstrauerlieder für ihre Diplomarbeit zu recherchieren. Dabei trifft sie auf Zeitzeugen des türkischen Massakers an kurdischen Männern, Frauen und Kindern in den 90er Jahren. Für einen türkischen Film wird die bis heute andauernde Unterdrückung von Minderheiten in der Türkei sehr schonungslos thematisiert, und dieser Film sollte von SPD und Grünen und sonstigen Narren, die einen EU-Beitritt der Türkei allen Ernstes befürworten, angesehen werden.
Am tempo- und ereignisreichsten sind in diesem Film die Interview-Sequenzen mit den Zeitzeugen (und ich vermute, das waren keine Schauspieler, sondern tatsächliche Zeitzeugen). Ansonsten ist dieser Film emotional distanziert, handlungsarm und sehr langsam. In Verbindung mit den Bildern, die Architekur und Landschaften (also das Umfeld der Figuren) ausgiebig betrachten und teilweise Symbol-beladen sind, entsteht eine poetisch elegische Atmosphäre, die den Film gut trägt. Für Ungeduldige ist dieser Spielfilm nichts, aber wer sich auf so etwas einlassen kann, wird nicht nur von der Atmosphäre erwischt, sondern bekommt noch die eine oder andere Subtilität am Rande mit. Negativ fällt auf dass das geringe Budget des Films an manchmal stellen zu sichtbar ist, was den Filmfluss stört. Das wird aber ausgeglichen von einer sehenswerten Hauptdarstellerin und einem fast ebenso sehenswerten Hauptdarsteller, die das immer stärker ersichtliche persönliche Drama ihrer Figuren ausdrucksstark und zurückhaltend darstellen.

7/10 (noch gut)

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Drama Recherche Trauer Menschenrechtsverletzung


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GIOIELLINO, IL


GIOIELLINO, IL nur kurz:

Es geht um den Untergang eines italienischen Molkereiprodukte-Herstellers, der seine schlechten Zahlen frisiert und Korruption betreibt, letztendlich aber (auch aufgrund des Diebstahls von Firmengeldern durch Anteilseigner und Angestellte) in die Pleite geht. Der Film zeigt die Chronologie Dekadenz und des Niedergangs durch die Augen mehrerer Figuren, hauptsächlich aber aus der Sicht des Buchhalters. Durch die abwechslungsreiche Struktur des Ganzen mit mehreren parallelen Strängen sowie durch das geschickte Timing ohne jegliche Längen vermag der Film von Anfang bis Ende zu interessieren. Und obgleich man hier nichts Neues über die Machenschaften in der Wirtschaft erfährt, ist der Film dennoch spannend. Das liegt daran dass die Psychologie der handelnden Lenker thematisiert wird und man verstehen kann, warum sie so handeln wie sie handeln und was für ein Selbst- und Weltbild sie haben.
Handwerklich astrein umgesetzt, mit guten Regieideen gesegneten und mit kreativen visuellen Spielchen versehen ist der Film noch dazu. Einziges Problem: Die verspielte Bildersprache ist toll anzusehen, wirkt aber manchmal wie Selbstzweck. Zumindest kann ich nicht sehen, inwiefern sie die Erzählung bereichert und inwiefern hier eine Einheit von Form und Inhalt bestehen soll. Eher wirken die visuellen Spielchen wie eine draufgesetzte Fingerübung des Regisseurs und Kameramanns. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, der nichts daran ändert dass der Film toll anzuschauen und handwerklich wie filmisch kreativ ganz gut ist.

7/10 (noch gut)

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Wirtschaftskriminalität Drama Thriller


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WE BOUGHT A ZOO


WE BOUGHT A ZOO nur kurz:

Die Buchvorlage kenne ich nicht, aber dieser Film ist einfach so ein Dingsdums. Was der ganze Zirkus bezwecken sollte, weiß ich nicht. Es ist ein im negativen Sinne typisch amerikanisch mainstreamig klebriges Drama mit den üblichen Verdächtigen (trauernder, sich von der Umwelt isolierender Vater; seine Trauer in Agressionen kompensierender Sohn; süßes Töchterchen, das einen Neuanfang und heile Familie will etc. pp.), die durch den Kauf eines Zoos ihre Trauer überwinden und als Familie zusammenwachsen, sogar das Herz des stereotyp bösen staatlichen Zoo-Inspektors erwärmen, neue Liebschaften finden und haste nicht gesehen. Das ist alles sowohl erzählerisch als auch vor allem inszenatorisch sehr "üblich" umgesetzt und vermag keine Akzente zu setzen, hat kein Alleinstellungsmerkmal (außer dass es halt dauernd Tiere zu gucken gibt). Auch schauspielerisch vermag diese nach Schema F runtergekurbelte amerikanische Mainstream-Schnulze nicht überzeugen: Scarlett Johansson ist unheimlich blaß, während Matt Damon (der immer dann glänzt, wenn er minimalistisch spielt) hier für seine Verhältnisse penetrant plakativ agiert. Und so gibt es in diesem Trost- und Erbauungsfilm mit seiner simplen "lass den Kopf nicht hängen, denn die Sonne wird wieder scheinen"-Botschaft nichts, aber auch gar nichts, das mir gefallen oder mich interessiert hätte.

3/10 (kacke)

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Drama Schnulze seelische Buhbuhs Komödie weinerliches Rumgemenschel Wehleidigkeit Trauer





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