Ein bis zum Schluss interessantes und in vielen Szenen ein mulmiges Gefühl verursachendes Multi-Handlungsstrang-Drama über fünf Personen, die teils in familiärer Beziehung zueinander stehen, teils anderweitig miteinander verflochten sind. Nach und nach deckt der Film ein pessimistisches Bild von Ausnutzung, persönlicher Vorteilsnahme auf und skizziert Menschen, die allesamt Geiseln ihrer jeweiligen verfahrenen Lebenssituation sind. Mag sich am Ende auch Veränderung / Neubeginn abzeichnen, wirkt der Titel HAPPY END nichtsdestotrotz recht zynisch.
Nicht nur das durchgängig sehr gute und emotional agierende Schauspieler-Ensemble, sondern vor allem auch die präzise Inszenierung, welche die Tristesse des Alltags in langen Einstellungen und kühlen Farben stilisiert, trägt sehr dazu bei dass man vom Geschehen absorbiert wird und tatsächlich ein Unbehagen spürt angesichts des depressiven Gezeigten. Neben den sehr expliziten Szenen häuslicher Gewalt, die sich unweigerlich auf die Netzhaut einbrennen, ist vor allem eine Bildkomposition interessant: Ein Baum mittig im Bildvordergrund verdeckt das männliche Opfer einer Attacke; links sieht man die flehende Freundin des Opfers, rechts sieht man die Angreifer, die zu Schlägen und Tritten ausholen. Die Einschläge an sich hört man bloß, ebenso die Schreie des Opfers. Diese bewusste Auslassung ist sehr effektiv, weil sie die Szene umso intensiver und unangenehmer macht und Kopfkino provoziert. Da der Film auch ansonsten viele gelungene inszenatorische Ideen hat, welche die Wirkung der pessimistischen Erzählung auf den Zuschauer intensivieren und die Filmbetrachtung zu starkem Tobak machen, gebe ich:
gute 7/10 (Ansehen lohnt sich unbedingt)
text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein gulaschkleinschneider oder lollipopper.
häusliche Gewalt Familie Bourgeoisie Alltag
Nicht nur das durchgängig sehr gute und emotional agierende Schauspieler-Ensemble, sondern vor allem auch die präzise Inszenierung, welche die Tristesse des Alltags in langen Einstellungen und kühlen Farben stilisiert, trägt sehr dazu bei dass man vom Geschehen absorbiert wird und tatsächlich ein Unbehagen spürt angesichts des depressiven Gezeigten. Neben den sehr expliziten Szenen häuslicher Gewalt, die sich unweigerlich auf die Netzhaut einbrennen, ist vor allem eine Bildkomposition interessant: Ein Baum mittig im Bildvordergrund verdeckt das männliche Opfer einer Attacke; links sieht man die flehende Freundin des Opfers, rechts sieht man die Angreifer, die zu Schlägen und Tritten ausholen. Die Einschläge an sich hört man bloß, ebenso die Schreie des Opfers. Diese bewusste Auslassung ist sehr effektiv, weil sie die Szene umso intensiver und unangenehmer macht und Kopfkino provoziert. Da der Film auch ansonsten viele gelungene inszenatorische Ideen hat, welche die Wirkung der pessimistischen Erzählung auf den Zuschauer intensivieren und die Filmbetrachtung zu starkem Tobak machen, gebe ich:
gute 7/10 (Ansehen lohnt sich unbedingt)
text nicht korrekturgelesen. schließlich bin ich kein gulaschkleinschneider oder lollipopper.
häusliche Gewalt Familie Bourgeoisie Alltag