
Im Gegensatz zur kürzlich erschienenen seichten französischen Behinderungs-Dramödie INTOUCHABLES zeigen die Macher dieses belgischen Films sehr eindrücklich die Schwierigkeiten des Lebens mit einer Behinderung. Zudem haben sie sichtlich ein Herz für ihre 3 Hauptfiguren und achten darauf dass der im Film reichlich vorhandene Humor sie nicht bloßstellt oder entwürdigt.
Ansonsten fälllt Ubaldo nicht viel Positives zu diesem filmästhetisch mittelprächtig inszenierten Film ein. Lustig gemeinte Plot-Wendungen und Enthüllungen gibt es auf dem Road Trip reichlich. Dumm nur dass wirklich jede einzelne von ihnen zehn Meilen gegen den Wind vorhersehbar ist und der Film dadurch völlig unüberraschend und spannungsarm bleibt. Ebenfalls die Konflikte, die Prüfungen, welche die Freundschaft der Drei auf der Reise überstehen muss, sind im Grunde genommen altbekannt und werden zudem nicht zu Ende geführt, weil eine melodramatische Zuspitzung am Strand mit kitschiger Sonnenaufgangs-Kulisse dazwischen kommt. Wer ein wirklich gutes Road Trip-Freundschaftsdrama sehen möchte, der gucke lieber den holländischen Film RABAT.
Als der Kleinbus schließlich im Puff ankommt, entpuppt sich die ganze Prüderie des Films: 90 Minuten lang übers Ficken und über Titten gefaselt, und was ist? Keine nackte Titte im Puff weit und breit.
Nichtsdestotrotz schafft der Film es, einigermaßen sympathisch zu sein. Die drei Behinderten und ihre Begleiterin sind wirklich gut ausgestaltete Figuren, über den Humor des Films musste ich mehrmals schmunzeln. Insgesamt ist HASTA LA VISTA also ...nett. Warum dieser Film international so sehr übern Klee gelobt wird, verstehe wer will. Nimmt man die Behinderungs-Thematik weg, ist das nur eine leicht überdurchschnittliche Road Movie-Dramödie über Freundschaft, die an den oben erwähnten RABAT nicht heranreicht.
5,5/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
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