
Recht ausgeglichen zwischen krass derbem Humor und anrührender Tragik pendelnd ergibt der Film ein fast durchgängig interessantes und involvierendes Ganzes. Bemerkenswert für so eine relativ kleine Produktion ist die Liebe und Mühe, die in den 70er Jahre-Retrolook investiert wurde. Das bezieht sich nicht nur auf das Erscheinungsbild der Filmbilder, sondern vor allem auch auf die Requisiten, Kulissen, etc, von denen es erstaunlich viele gibt. Anachronismen sucht man vergeblich und man merkt wie viel Sorgfalt diese Filmproduktion in den Retro-Loop gesteckt hat. Bemerkenswert ist auch die ein oder andere Szene, die ins Surreale abgleitet.
Das Jugend- und Vater-Sohn-Drama mag vielleicht, wie die Presse zurecht kritisiert, nicht ganz rund sein. Es beinhaltet aber eine Unmenge an denkwürdigen und einprägsamen Stationen und Situationen und überzeugt mit den liebenswert skurrilen Menschen, die den Film bevölkern. Die triste Atmosphäre einer norwegischen Plattenbau-Plansiedlung vermag der Film ebenso lebendig zu transportieren wie jugendliche Aufbruchstimmung und Melancholie. Atmosphärisch ist dieser kleine, rauhe und obszöne Film also topp, und mit seiner Mischung aus Skurrilität, Humor, Tragik und Illustrierung von (gesellschaftlichem) Wandel versus Konsevatismus trifft er durchaus einen Nerv. Doch, der Film nimmt einen mit, und Ubaldo hat das alles gerne gesehen.
8/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
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