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Ubaldo Terzanis Schreibstube Volume 2

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AMAZING SPIDER-MAN, THE



AMAZING SPIDER-MAN, THE Im Gegensatz zu Sam Raimis Spiderman-Filmen wirkt dieses Remake wesentlich bodenständiger, weniger laut, weniger bombastisch, weniger bunt. Vor allem ist das Drama des Protagonisten - der voller jugendlicher Überheblichkeit steckt und Verantwortungsbewusstsein sowie das vorausschauende Abwegen der Konsequenzen seines Tuns ernst schmerzlich lernen muss - wesentlich mehr in der Realität verankert, wie auch die Interaktion der Figuren zumindest etwas mehr Glaubwürdigkeit besitzt als in Raimis arg comichaften Filmen. Wer sich noch voller Grauen an die unerträglich pathetischen Groschenheft-Monologe über Verantwortung zurückerinnert, wird sich freuen dass Marc Webbs Remake seine Themen wesentlich subtiler transportiert (bis auf eine aufdringliche Szene über den Zusammenhalt der Gesellschaft gegen Ende des Films), wobei man konstatieren muss dass Marc Webb sich diese Zurückhaltung leicht erlauben kann, weil die meisten Zuschauer dieses Films bereits Raimis Filme gesehen haben und die behandelten Themen noch präsent haben, weshalb THE AMAZING SPIDER-MAN mit seiner etwas subtileren Herangehensweise an die ziemlich exakt gleiche Geschichte kein Risiko eingeht. Etwas feinsinniger ist auch der Humor, und der Verzicht auf all zu redundante Action-Szenen überrascht ebenso positiv wie Garfields Darstellung des Peter Parker irgendwo zwischen intellektuellem Nerd, jugendlich unreifem Rambo und sympathischem Tollpatsch (kein Vergleich zu dem weinerlichen Paselacken, der Peter Parker in Raimis Filmen gespielt hat).

Diese positiven Punkte stelle ich übrigens nur aus einer gewissen Objektivität heraus, nicht weil ich sie sonderlich großartig fand. Natürlich muss man uneingeschränkt anerkennen dass Marc Webb die hinlänglich bekannte Spiderman-Geschichte in einen bodenständigeren und realistischeren filmischen Kosmos übersetzt und einen Film geschaffen hat, der tatsächlich eigenständig und vor allem völlig anders ist als die von Sam Raimi. Trotzdem fand ich THE AMAZING SPIDER-MAN langweilig, zäh und schlicht zu banal, um anregend zu sein. Sorry, das hat mich alles nicht interessiert, das hat mich alles nicht gepackt, das hat mich nicht involviert.
Ein ödes ethical cautionary tale über Teenager-Selbstendeckung kann man wie Raimi oder wie Webb inszenieren. Es bleibt aber ein ödes ethical cautionary tale über Teenager-Selbstentdeckung, das dem erwachsenen Zuschauer meiner Meinung nach zu wenig bietet.

3/10

hirnfurz nicht korrekturgelesen

Drama Komödie Action coming of age Selbstentdeckung Comic Remake Held Verantwortung ethisches Handeln



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