Ein Lehrerehepaar nimmt die Tochter eines ehemaligen Kumpels des Ehemannes zu sich in Pflege, nachdem dieser sich umgebracht hat. Das Mädchen sagt ihrem neuen Pflegevater unverblühmt, sie sei die Reinkarnation von Clara. Clara war eine Jugendbekanntschaft des Lehrers, und durch einen dummen Jugendstreich hat er ihren Tod mitverursacht. Nun hat er Angst dass sie seine Pflegetochter - die tatsächlich aussieht wie die Clara von früher - Rache üben wird.
Der Film zeigt eindrucksvoll wie ein Pflegekind ins Lebenszentrum einer Frau rückt so dass sie kaum noch Augen für etwas anderes hat, worunter die Ehe immer mehr leidet. Auch die Eifersucht des Mannes wird thematisiert, der in dem Kind gleich eine doppelte Bedrohung sieht: Gefährdung seiner Ehe und Gefährdung seines Lebens. Je größer seine Ängste werden, desto irrationaler und impulsiver wird sein Verhalten, womit er irgendwann seine Frau gegen sich aufbringt. Nach 2/3 des Films erfolgt ein Plot Twist, über den hier nichts geschrieben werden sollte (und nein, es ist nicht der Twist, an den man bei so einem Film automatisch denkt, sondern ein völlig anderer und - zumindest für mich - nicht absehbarer), was dem Film erlaubt, in seinem letzten Drittel verschiedene Arten von Manipulation zu verhandeln. Das macht diesen Horror/Drama-Film psychologisch interessant, und DICTADO hat wesentlich mehr Substanz als die meisten anderen aktuellen Horrorfilme. Eine willkommene und überraschende Abwechslung.
Zudem muss man sagen dass hier wirklich verstanden wird, dem Zuschauer ein unbehagliches Gefühl zu geben. Der Aufbau der langsamen, creepigen Horrorszenen ist sehr effektiv, ohne effekthascherisch zu sein, und man verspürt echten Grusel, obwohl eigentlich nichts passiert. Der Film spielt geschickt mit der Figurenwahrnehmung der Zuschauer und erzeugt daraus vorurteilsbelasteten Grusel. Chapeau.
Summa Summarum ein spannender, dramatischer, hochgradig unheimlicher und psychologisch interessanter Horrorfilm, lan, der aus der großen Masse aktueller Genre-Beiträge hinausragt.
7,5/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
P.S. Und Barbara Lennie, die hier die Ehefrau spielt, ist einfach zum niedaknien
Drama Psychologie Horror Thriller Ehekrise Kind
Der Film zeigt eindrucksvoll wie ein Pflegekind ins Lebenszentrum einer Frau rückt so dass sie kaum noch Augen für etwas anderes hat, worunter die Ehe immer mehr leidet. Auch die Eifersucht des Mannes wird thematisiert, der in dem Kind gleich eine doppelte Bedrohung sieht: Gefährdung seiner Ehe und Gefährdung seines Lebens. Je größer seine Ängste werden, desto irrationaler und impulsiver wird sein Verhalten, womit er irgendwann seine Frau gegen sich aufbringt. Nach 2/3 des Films erfolgt ein Plot Twist, über den hier nichts geschrieben werden sollte (und nein, es ist nicht der Twist, an den man bei so einem Film automatisch denkt, sondern ein völlig anderer und - zumindest für mich - nicht absehbarer), was dem Film erlaubt, in seinem letzten Drittel verschiedene Arten von Manipulation zu verhandeln. Das macht diesen Horror/Drama-Film psychologisch interessant, und DICTADO hat wesentlich mehr Substanz als die meisten anderen aktuellen Horrorfilme. Eine willkommene und überraschende Abwechslung.
Zudem muss man sagen dass hier wirklich verstanden wird, dem Zuschauer ein unbehagliches Gefühl zu geben. Der Aufbau der langsamen, creepigen Horrorszenen ist sehr effektiv, ohne effekthascherisch zu sein, und man verspürt echten Grusel, obwohl eigentlich nichts passiert. Der Film spielt geschickt mit der Figurenwahrnehmung der Zuschauer und erzeugt daraus vorurteilsbelasteten Grusel. Chapeau.
Summa Summarum ein spannender, dramatischer, hochgradig unheimlicher und psychologisch interessanter Horrorfilm, lan, der aus der großen Masse aktueller Genre-Beiträge hinausragt.
7,5/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
P.S. Und Barbara Lennie, die hier die Ehefrau spielt, ist einfach zum niedaknien
Drama Psychologie Horror Thriller Ehekrise Kind