Die Ehefrau sagt ihrem Gatten, der ein kreativ stockender Romanautor ist, dass die Ehe wohl aus sei. Kurz darauf verschwindet sie spurlos, wird trotz intensiver Fahndung weder lebend noch tot gefunden. Der völlig verunsicherte Mann fällt in eine tiefe Depression und zieht mit seinen sichtlich traumatisierten Kindern von Paris ans Meer, wo sein Bruder ihm einen Job als Fahrschullehrer offeriert. Die morbid kahle, steinige Küstenlandschaft benutzen die Filmemacher in geschickten Bildern als eine Art Spiegelbild der Befindlichkeiten des gebrochenen Protagonisten, was dem Film eine Atmosphäre der schweren Melancholie verleiht. Im weiteren Filmverlauf müssen Papa und Kinder einen Verarbeitungsprozess durchleben, Papa muss sich auch mit seinem Bruder aussprechen und der Vergangenheit stellen, sich Verdächtigung der Polizei (die sehr negativ dargestellt wird) aussetzen, außerdem eine glücklose Affäre mit einer Fahrschülerin anfangen und sich zum Dorf-Tratsch machen und mit dem Zweifel zu leben lernen, ob seine Tochter überhaupt seine Tochter ist oder ob seine verschwundene Frau ihm damals fremdgegangen ist.
Es passiert also reichlich viel, und man merkt dem Film an dass es eine Romanverfilmung ist, die möglichst viel Stoff in 90 Minuten Laufzeit quetschen möchte: Es findet manchmal keine glaubhafte und natürlich wirkende Entwicklung hin zu Ereignissen statt, sondern Dinge sind halt auf einmal da.
Diese Schwachstelle wird aber nahezu ausgeglichen. Erstmal sind die Figuren sehr gut angelegt; besonders der Vater wirkt sehr menschlich, vermag emotional zu tangieren, und sein schwere Psychologie/Innenleben wird im Film ziemlich subtil und geschickt vermittelt. Des weiteren ist der Film sehr stilsicher, aber nicht zu aufdringlich inszeniert, und der Umstand dass der Film durchgängig einen stetigen melancholischen Flow aufweist, lässt das Ganze nicht nur emotionaler, sondern auch organischer erscheinen und kann dadurch einige Konstruiertheiten der Handlungsebene nahezu kaschieren.
gute 6/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
Drama Verlust Familie
Es passiert also reichlich viel, und man merkt dem Film an dass es eine Romanverfilmung ist, die möglichst viel Stoff in 90 Minuten Laufzeit quetschen möchte: Es findet manchmal keine glaubhafte und natürlich wirkende Entwicklung hin zu Ereignissen statt, sondern Dinge sind halt auf einmal da.
Diese Schwachstelle wird aber nahezu ausgeglichen. Erstmal sind die Figuren sehr gut angelegt; besonders der Vater wirkt sehr menschlich, vermag emotional zu tangieren, und sein schwere Psychologie/Innenleben wird im Film ziemlich subtil und geschickt vermittelt. Des weiteren ist der Film sehr stilsicher, aber nicht zu aufdringlich inszeniert, und der Umstand dass der Film durchgängig einen stetigen melancholischen Flow aufweist, lässt das Ganze nicht nur emotionaler, sondern auch organischer erscheinen und kann dadurch einige Konstruiertheiten der Handlungsebene nahezu kaschieren.
gute 6/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
Drama Verlust Familie