Die Exposition gibt einiges her. Während die Welt im Zeitraffer an ihnen vorbeirauscht, bewegen sich die reichen Protagonisten retardiert, als würden sie in ihrem eigenen Kosmos leben. Auch ansonsten macht dieser sehr ästhetisch bebilderte und kunstvoll beleuchtete Film einiges her. An inszenatorischer Finesse fehlt es Sang-soo Im wahrlich nicht, wenngleich dieses zum großen Teil in einer Familienvilla spielende Werk bisweilen anmutet wie eine Hochglanz-Architekurschau, die die Insignien des Geldadels effektvoll in Szene setzt. Auch der Ästhetik des weiblichen Körpers wird ausführlich, fast schon mit voyeuristischer Penibilität gefrönt, wenn die reichen Herren des Hauses mal wieder eine ihrer zahlreichen Fick-Parties abhalten. Aber es gibt auch düstere, atemstockende Szenen wie wenn die alte Hausherrin den Familien-Diener halb vergewaltigt oder die Geliebte ihres Mannes im Pool ersäufen lässt.
Diesen Film um eine schwerreiche, elitäre, dekadente, intrigante, sich gegenseitig zerfleischende Familie muss man schon als Groteske bezeichnen. Die Figuren sind wandelnde Klischees, alles ist comichaft überzeichnet, die Handlungsabläufe folgen den üblichen Seifenopern-Mustern, die politisch linken Anliegen des Films sind überdeutlich herausgearbeitet. Als ernstes Drama will Sang-Soo Im dieses Werk hoffentlich nicht verstanden wissen. Und tatsächlich entdeckt man überall im Film Anflüge schwarzen Humors (oder es ist einfach unfreiwillige Komik).
So geraten die 2 Stunden Laufzeit zu einer Mischung aus mal hanebüchen grotesken, mal deppert lustigen und mal atemstockend bitterbösen und intensiven Momenten. Ganz rund ist das alles nicht, wird aber durch Sang-soo Ims virtuose Inszenierung zusammengehalten, die zwar bisweilen arg plakativ und klotzend ist, aber eine stimmige Symbiose von Mensch, Handlung und Setting hinbekommt.
Love it or hate it. Dieser durchaus angreifbare Film wird das Publikum polarisieren. Ubaldo aber gibt, lan:
8/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
Groteske Dekadenz Macht Titten
Diesen Film um eine schwerreiche, elitäre, dekadente, intrigante, sich gegenseitig zerfleischende Familie muss man schon als Groteske bezeichnen. Die Figuren sind wandelnde Klischees, alles ist comichaft überzeichnet, die Handlungsabläufe folgen den üblichen Seifenopern-Mustern, die politisch linken Anliegen des Films sind überdeutlich herausgearbeitet. Als ernstes Drama will Sang-Soo Im dieses Werk hoffentlich nicht verstanden wissen. Und tatsächlich entdeckt man überall im Film Anflüge schwarzen Humors (oder es ist einfach unfreiwillige Komik).
So geraten die 2 Stunden Laufzeit zu einer Mischung aus mal hanebüchen grotesken, mal deppert lustigen und mal atemstockend bitterbösen und intensiven Momenten. Ganz rund ist das alles nicht, wird aber durch Sang-soo Ims virtuose Inszenierung zusammengehalten, die zwar bisweilen arg plakativ und klotzend ist, aber eine stimmige Symbiose von Mensch, Handlung und Setting hinbekommt.
Love it or hate it. Dieser durchaus angreifbare Film wird das Publikum polarisieren. Ubaldo aber gibt, lan:
8/10
hirnfurz nicht korrekturgelesen
Groteske Dekadenz Macht Titten