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Ubaldo Terzanis Schreibstube Volume 2

Hier polemisiert der Meista!




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LIBERAL ARTS



LIBERAL ARTS Josh Radner, der Ted Mosby aus HOW I MET YOUR MOTHER, schrieb nicht nur das Drehbuch und führt Regie, sondern spielt auch selbst die Hauptrolle - nämlich einen mäßig erfolgreichen Mann in seinen Dreissigern, der an sein altes College zurückkehrt, um der Abschiedsfeier seines ehemaligen Professors beizuwohnen, der in den Ruhestand geht. Dabei lernt er die 19-jährige Studentin Zibby (wie immer großartig: Elizabeth Olsen) kennen und fühlt sich trotz des Altersunterschieds schnell zu ihr hingezogen. Ins Berufsleben zurückkehren würde er am liebsten nicht, weil der Ausflug in sein ehemaliges College ihm vor Augen führt, wie unbeschwert sein eigenes Studentenleben war und wie hart der Lebensalltag nach dem Studium ist.

Die vier Hauptfiguren -- herzliche, intelligente, aber naive 19-Jährige (Olsen); vom Leben enttäuschter, in die Vergangenheit flüchtender Mitt-Dreissiger (Radnor); frustrierte, zynische 50-jährige Professorin (Janney); ein im Ruhestand sein Selbstwertgefühl verlierender ehemaliger Professor (Jenkins) -- erlauben dem Film, den Lauf und die Schwierigkeiten des menschlichen Lebens aus der Perspektive von vier verschieden alten Personen zu zeigen. Etwas aufgesetzt und künstlich mutet es dabei freilich an, dass alle Figuren in ihren Dialogen und Monologen unaufgefordert zu hochtrabenden privat-philosophischen Ausführungen ansetzen, die nicht wirklich natürlich, sondern in ihrer Mitteilungsfreudigkeit wie ein Drehbuchkonstrukt wirken. Ebenfalls hochtrabend fällt der poetische Briefverkehr zu klassischer Musik aus.

Diese aufgesetzt schöngeistigen Momente weiß Josh Radner aber sehr schön zu kompensieren durch tolle komische Momente, durch viel Herzlichkeit und durch viel Liebe zu seinen Figuren. Man fühlt sich als Zuschauer sehr wohl in diesem Film und interessiert sich ehrlich für die handelnden Personen und ihre individuellen Sorgen. Viel Charme verleiht dem Film auch die Selbstironie (nach der Literatur-Diskussion zweier Intellektueller verfangen sich in ein die beiden in ein lustiges Streitgespräch über die Qualität der "Twilight"-Romane, etc.).

Summa Summarum ist mit LIBERAL ARTS ein herzlicher und lustiger, lebensreflektierender Wohlfühlfilm gelungen, dem aber leider noch inszenatorische Rafinesse fehlt und sich zudem manchmal in eitlen Drehbuch-Hirnfürzen verrennt. Man kann aber gespannt sein auf Josh Radnors künftige Regie/Drehbuch-Arbeiten. Potential ist durchaus vorhanden. Vor allem spielt und wirkt er in seiner Rolle hier völlig anders als Ted Mosby in HIMYM (und das liegt nicht nur an dem Bart).


6,5 bis 7/10


hirnfurz nicht korrekturgelesen


p.s.: erwähnte ubaldo schon wie wunderbar und charismatisch elizabeth olsen wieder ist?

Komödie Drama Lebensreflexion



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