Oldenburg, Tag 3, alles im Cinemaxx8 (da, wo die Projektion am Freitag so mies war, ich befürchtete Schlimmes, aber scheinbar haben die Kritiken gefruchtet, jedenfalls war nur die übliche Cinemaxxerhellung an besagten Stellen zu sehen, gerade noch merkbar halt):
BRINGING UP BOBBY von Famke Janssen, die bekannte Schauspielerin macht hier ihren Debutfilm. Und schrieb das Drehbuch. Und das, vorweg, gut. Eine Ukrainerin versucht sich durch kleine und mittlere Betrügereien durchs Leben zu schlagen, dabei ihren Sohn großzuziehen, muß dann doch ins Gefängnis, wodurch sie das Sorgerecht auf ihren Sohn übergangsweise an ein reiches Ehepaar abgeben muß.
Schöne, herzerweichende Geschichte, die leider manchmal zum Kitsch rüberkippt, aber nur selten, und oft auch mit einem Augenzwinkern daherkommt. Milla Jovovich ist in herrlicher Spielfreude, hier zeigt sie, dass sie nicht nur eine hervorragende Actiondarstellerin ist. Auch Bill Pullman und Rory Cochrane machen ihre Sache gut, Abstriche bei Marcia Cross (Desperate Housewife) und eher unglaubwürdig die Kinderdarsteller inklusive den Bobby (Spencer List). Aber das wichtigste ist ja hier Milla fast mit einer Solo-Show. Herrlich auch ihre Kostüme und Maske, stets im angehauchten 50s-Style, ihre Verve, ihre Komik, ihr böser Blick.
Das ganze ist auch immer wieder ein Seitenhieb auf Amerika und sein angeblicher Mythos, das es hier jeder Schaffen kann, leider wird diese Kritik hier nur so nebenbei, da aber dann deutlich, formuliert. Das hätte durchaus schärfer sein dürfen.
Erwähnenswert hier auch die Musik, sowohl die ausgesuchten Songs, als auch der Score von Tom Holkenborg (Junkie XL)
OUTRAGE BEYOND von Takeshi Kitano.
![Eingefügtes Bild](http://sphotos-b.xx.fbcdn.net/hphotos-snc7/c0.0.250.250/p403x403/318455_10151423708264569_637276447_n.jpg)
Endlich mal wieder einen Kitano im Kino, das gab es ja seit Zatoichi nicht mehr. Seine Rolle ist die gleiche wie im Vorgängerfilm OUTRAGE von 2010, thematisch bewegt er sich also wieder im Yakuza und korrupte Polizei Millieu. Also er bleibt bei seinen Anfängen.
Und das ist alles Kitano pur, gute Schauspieler, Wutausbrüche, Gewaltausbrüche, keine Sympathieträger. Das macht alles Spaß, man guckt gerne, hört auch gerne zu (Musik wieder: Keiichi Suzuki), aber er fügt dem Kitano-Universum auch nichts hinzu. Das hat man so von ihm schon gesehen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Also: Ansehen!
Dritter Tag: kein Überraschungspflichtfilm, aber trotzdem gut.
Zwischendurch hab ich mal wieder Nico Stone getroffen, und ihm viel Glück bei der PReisverleihung gewünscht, aber anscheinend haben wieder alle Preise die deutschen FIlme geholt. Naja, gerade beim Publikumspreis bleibt da ein fieser Nachgeschmack auf der Zunge, aber vielleicht war OH BOY ja wirklich sooo gut....
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