"You cannot kill every single ant."
The Seventh Cross (Das siebte Kreuz) ~ USA 1944
Directed By: Fred Zinnemann
Das KZ Westhofen, 1936: Sieben Häftlinge fliehen aus dem Lager und schon nachdem der erste von ihnen, der Widerstandskämpfer Ernst Wallau (Ray Collins), gefasst und zu Tode geschunden wurde, lässt der Kommandant Fahrenburg (George Zucco) zur Abschreckung sieben Kreuze errichten, an denen die Flüchtlinge nach und nach aufgehängt werden. Allein Wallaus Freund Georg Heisler (Spencer Tracy) gelingt mithilfe enormer Willenskraft, einer gehörigen Portion Glück und der Unterstützung mutiger Systemgegner die Flucht. Das siebte Kreuz wird leer bleiben.
Seghers' berühmter Roman ist ein Lehrstück über Zivilcourage in Krisenzeiten und darüber, auch im tiefsten Dunkel nie die Hoffnung und den Glauben an Vernunft und Menschlichkeit aufzugeben. Dass selbst im finstersten Loch - und ein solches bildete das Dritte Reich bekanntermaßen bereits 1936 - noch irgendwo das Licht eines wegweisenden Kerzleins brennt, versichern Film und Buch ihrer Rezipientenschaft. Zinnemann inszeniert mit aller gebotenen Zurückhaltung und verzichtet auf die üblichen Marotten des Hollywood-Propagandakinos jener Tage. Zwar mögen Karl Freunds von Schatten überlagerte Bilder auch nicht ganz ohne eine gewisse Stilisierung auskomen, aber dies sei dem Film angesichts seines gleichermaßen erschütternden wie nachhaltigen Wesens gestattet. Einige aus NS-Deutschland geflohene Kunstschaffende wirkten an Zinnemanns Film mit, darunter Brechts Gattin Helene Weigel (in ihrer einzigen Filmrolle - ausgerechnet als stumme Denunziantin). Allein deren Beteiligung an diesem ehrgeizigen und zutiefst humanistischen Film sollte für sich sprechen.
10/10
Fred Zinnemann Anna Seghers Nationalsozialismus Karl Freund Mainz Widerstand
The Seventh Cross (Das siebte Kreuz) ~ USA 1944
Directed By: Fred Zinnemann
Das KZ Westhofen, 1936: Sieben Häftlinge fliehen aus dem Lager und schon nachdem der erste von ihnen, der Widerstandskämpfer Ernst Wallau (Ray Collins), gefasst und zu Tode geschunden wurde, lässt der Kommandant Fahrenburg (George Zucco) zur Abschreckung sieben Kreuze errichten, an denen die Flüchtlinge nach und nach aufgehängt werden. Allein Wallaus Freund Georg Heisler (Spencer Tracy) gelingt mithilfe enormer Willenskraft, einer gehörigen Portion Glück und der Unterstützung mutiger Systemgegner die Flucht. Das siebte Kreuz wird leer bleiben.
Seghers' berühmter Roman ist ein Lehrstück über Zivilcourage in Krisenzeiten und darüber, auch im tiefsten Dunkel nie die Hoffnung und den Glauben an Vernunft und Menschlichkeit aufzugeben. Dass selbst im finstersten Loch - und ein solches bildete das Dritte Reich bekanntermaßen bereits 1936 - noch irgendwo das Licht eines wegweisenden Kerzleins brennt, versichern Film und Buch ihrer Rezipientenschaft. Zinnemann inszeniert mit aller gebotenen Zurückhaltung und verzichtet auf die üblichen Marotten des Hollywood-Propagandakinos jener Tage. Zwar mögen Karl Freunds von Schatten überlagerte Bilder auch nicht ganz ohne eine gewisse Stilisierung auskomen, aber dies sei dem Film angesichts seines gleichermaßen erschütternden wie nachhaltigen Wesens gestattet. Einige aus NS-Deutschland geflohene Kunstschaffende wirkten an Zinnemanns Film mit, darunter Brechts Gattin Helene Weigel (in ihrer einzigen Filmrolle - ausgerechnet als stumme Denunziantin). Allein deren Beteiligung an diesem ehrgeizigen und zutiefst humanistischen Film sollte für sich sprechen.
10/10
Fred Zinnemann Anna Seghers Nationalsozialismus Karl Freund Mainz Widerstand