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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0


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DIP BIN (Tsui Hark/HK 1979)


Zitat entfällt.

Dip Bin (Die Todesgrotten der Shaolin) ~ HK 1979
Directed By: Tsui Hark

Das ehrwürdige Haus Chum ist in Aufruhr: Immer wieder werden die Familienmitglieder und Bediensteten von Schwärmen todbringender Schmetterlinge attackiert, die ihre Opfer mit tausenden kleiner Bisswunden und vergiftet zurücklassen. Dies führt dazu, dass sich sämtliche Bewohner des Palasts ind die weit verzweigten, unterirdischen Gänge zurückziehen mussten. Der Schriftsteller und Chronist Tian Feng (Shu-Tong Wong) und die beiden Krieger Fang (Siu-Ming Lau) und Grüner Schatten (Michelle Yim) machen sich auf, diesen schrecklichen Zuständen Abhilfe zu leisten. Später stoßen noch zwei weitere Kämpfer (Wong Cheung, Eddy Ko) hinzu. Doch wer trägt wirklich die Schuld an den - ganz offensichtlich von außerhalb gelenkten - Schmetterlingsmorden?

So weit ich Laie das übersehe, Tsui Harks Regiedebüt und sicherlich kein allzu übles Martial-Arts-/Fantasy-Vehikel aus der ehemaligen Kronkolonie. Dennoch ganz klar nicht meine Art Film. Mir ging das pausenlose Gequatsche um Ehre, Kampfeswille und Passivität ziemlich auf den Geist. Ferner nervte mich der schlecht ausgeleuchtete, unterirdische Schauplatz des Ganzen, der dafür sorgt, dass gut drei Viertel des Films kaum mehr zu erahnen sind (zugegeben - jetzt übertreibe ich vielleicht geflissentlich). Ob die in ihrer Quantität zudem recht rar gesäten Kämpfe gut choreographiert sind, vermag ich wiederum kaum zu beurteilen; wenn ich jedoch an andere Vertreter des körperbetonten Hong-Kong-Kinos denke, konnte ich hier nicht viel Besonderes vorfinden. Kann sein, dass andere in solchen Filmen ihr persönliches Taj Mahal finden - mich reißt sowas nicht vom Melkschemel.

5/10

Tsui Hark China period piece Schmetterlinge Martial Arts


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MENG LONG GUO JIANG (Bruce Lee/HK 1972)


Zitat entfällt.

Meng Long Guo Jiang (Die Todeskralle schlägt wieder zu) ~ HK 1972
Directed By: Bruce Lee

Tang Lung (Bruce Lee) kommt aus Hong Kong nach Rom, um dort der mit seinem Onkel befreundeten Restauranterbin Chen (Nora Miao) zu helfen. Diese wird von einem Mafiaboss (Jon T. Benn) bedroht, der scharf auf das Grundstück ist, auf welchem sich das Restaurant befindet. Nachdem Tang Lung sämtlichen Schlägern der Gangsterseite eingebläut hat, dass sie sich besser um andere Angelegenheiten kümmern sollten, heuern die Schurken den amerikanischen Karatechampion Colt (Chuck Norris) an, der von Tang Lung in einem denkwürdigen Duell im Colosseum besiegt wird.

Der deutsche Titel suggeriert eine Fortsetzung zu "Enter The Dragon", tatsächlich entstand diese erste nominelle Regiearbeit von Bruce Lee jedoch noch vorher und hat inhaltlich auch nichts mit dem späten Meisterwerk des "Kleinen Drachen" zu tun. "Meng Long Guo Jiang" ist denn auch etwas harmloser und ansatzweise familienfreundlicher als die beiden Vorgänger von Lo Wei. Nach einem recht komischen Präludium, dem fast den ganzen Film hindurch eine permanente, sanfthumorige Note folgt, weitet sich der Konflikt zwischen Gangstern und Restaurantbetreibern sukzessive aus. Diverse Anklänge an die italienischen Western der vorvergangenen Dekade (die im Übrigen in noch etwas subtilerer Art und Weise bereits in Weis Filmen zu finden sind) spiegeln sich somit nicht nur in einem musikalischen Morricone-Zitat wider (das Chuck Norris' Ankunft am Flughafen begleitet). Veritable Klimax des wie immer atemberaubend choreographierten Prügelgeschehens ist natürlich der Fight zwischen Lee und Norris, wobei sich hier schon eindeutig zeigt, wer auch im Ernstfall den Kürzeren gezogen hätte. Norris' unglaublich hässliche Frisur und seine - geflissentlich ausgedrückt - unvorteilhaft rasierte Körperbehaarung tragen ein Übriges zur Sympathieorientierung bei. Umso rührender die Geste, im Zuge derer Lee den geschätzten Gegner, dessen Tod unter Kämpferehren unausweichlich bleibt, mittels einer fast zärtlichen Geste unter seinem Kampfanzug bestattet zurücklasst.
Ich mag die beiden Wei-Filme vor ihrer unbarmherzigen Kompromisslosigkeit etwas lieber, aber das sind bloß rein persönliche Präferenzen. Als Abschluss von Lees Hong-Kong-"Trilogie" ist "Meng Long Guo Jiang" noch immer erste Wahl.

8/10

Restaurant Bruce Lee Rom Mafia Martial Arts


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JING WU MEN (Lo Wei/HK 1972)


Zitat entfällt.

Jing Wu Men (Todesgrüße aus Shanghai) ~ HK 1972
Directed By: Lo Wei

Shanghai zur Zeit der japanischen Okkupation: Eine chinesische und eine japanische Kampfschule stehen in harter Konkurrenz zueinander. Als Suzuki (Riki Hashimoto), der Sensei der japanischen Karateka, den Meister der chiensischen Schule vergiften lässt, schwört dessen bester Schüler Chen (Bruce Lee), dem die Repressionen durch die Japaner ohnehin mächtig auf den Wecker fallen, grausame Rache. Ein harter Konflikt mit den Besatzern beginnt, der mit zahlreichen Todesopfern auf beiden Seiten verläuft.

Noch um einiges entschlossener als in "Tang Shan Da Xiong" schlägt Bruce Lee hierin in denkbar elegantester Weise alles kurz und klein, was sich ihm in den Weg zu stellen getraut - immerhin geht es diesmal nicht bloß gegen ein paar ordinäre Kriminelle, sondern um die Ehre und den Stolz einer ganzen Nation, die retrospektiv schon genug erdulden musste, um nicht auch selbst mal mit vollster Wucht nachzutreten. So musste "Jing Wu Men" sich einige Rassismus-Vorwürfe betreffs seines unfeinen Umgangs mit den Japanern gefallen lassen, die, zumindest was meine Perspektive anbelangt, heuer allerdings kaum mehr greifen wollen. Lees Charakter bildet hier ferner weniger die Unschuld vom Lande, die zu ihren Kampfkünsten gelangt ist, wie die Jungfrau zum Kinde, sondern einen wild entschlossenen Fanatiker, gelenkt von blinden Rachegelüsten.
Der Showdown, in dem er seine Gegner mit bloßen Händen gleich reihenweise zur Hölle schickt, bietet nichts Minderes als unvergesslichen Genreklassizismus.

8/10

period piece Shanghai Martial Arts Golden Harvest Bruce Lee Lo Wei Historie


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TANG SHAN DA XIONG (Lo Wei/HK 1971)


Zitat entfällt.

Tang Shan Da Xiong (Die Todesfaust des Cheng Li) ~ HK 1971
Directed By: Lo Wei

Der junge, in Sachen Kampfsport überaus bewanderte Cheng Li (Bruce Lee) wird von seinem Onkel (Chia-Cheng Tu) in die Stadt eskortiert. Hier soll Cheng bei Verwandten wohnen und in einer Eisfabrik arbeiten, um sich seine Sporen zu verdienen. Bald stellt sich heraus, dass die Eisfabrikation lediglich dem brutalen Drogendealer Hsiao Mi (Ying-Chieh Han) als legale Fassade für seine üblen Geschäftspraktiken dient. Damit nicht genug, lässt Mi sämtliche von Chengs Vettern umbringen, als diese hinter die üblen Praktiken des Finsterlings kommen. Cheng Lis Rache ist furchtbar.

Bruce Lees erste große Rolle und Begründer seines späteren Starruhms. Bereits hier wird sonnenklar ersichtlich, woher die spätere, ikonische Blick auf die Kung-Fu-Legende rührt: Lee hat eine ungeheure, bestimmende Leinwandpräsenz; sein Charisma ist weniger rein ostasiatischer Natur, sondern scheint vielmehr kosmopolitisch; eben ganz so, dass auch der westliche Zuschauer ihn ohne besonderes Empathieaufkommen als Helden akzeptiert und mit ihm fiebert. Diese Qualität hat er bis heute praktisch sämtlichen asiatischen Genrestars voraus, selbst jenen, die es irgendwann mal in okzidentalen Filmproduktionen probiert haben. Neben seiner wahrhaft atemberaubenden Körperbeherrschung und -definition war Lee darüberhinaus auch ein charismatischer Schauspieler, der die globale Zuschauerschaft mittels seinem sympathisch-lässigen Allerweltsauftreten flugs auf seine Seie zu bringen wusste. In Sachen Martial Arts sind die vier wesentlichen Lee-Filme bis dato das Beste, was ich kenne und "Tang Shan Da Xiong" bildet da keine Ausnahme. In knüppelharten Fights wird hier langgemacht, was es langzumachen gibt und zum Dampfablassen gibt es wenig Besseres. Großes Kloppekino.

8/10

Lo Wei Bruce Lee Chia-Hsiang Wu Hong Kong Golden Harvest Martial Arts


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BIG TROUBLE IN LITTLE CHINA (John Carpenter/USA 1986)


"Ol' Jack always says... what the hell?"

Big Trouble In Little China ~ USA 1986
Directed By: John Carpenter

Der Trucker Jack Burton (Kurt Russell) transportiert werktags Koteletts nach Chinatown in Frisco. Als er zusammen mit seinem Freund, dem Restaurantbesitzer Wang (Dennis Dun), dessen Braut Mia Yin (Suzee Pai) aus China am Flughafen erwartet, wird man umgehend Zeugen der Entführung des Mädchens. Dahinter steckt niemand anderes als der böse Dämon Lo Pan (James Hong), der sich nach außen hin die Fassade des wohlhabenden Geschäftsmannes aufgebaut hat. Lo Pan muss ein grünäugiges Mädchen heiraten, um seine Jugend regenieren zu können und hat dafür nicht nur Miao Yin erwählt, sondern auch die Anwältin Gracie (Kim Cattrall), auf die Burton ein Auge geworfen hat. Zusammen begeben sich die Freunde wie einst Orpheus in die magische Zwischenwelt des Lo Pan...

Comiceskes, wildes Kasperltheater, das zwar formale Parallelen zu den früheren Regiearbeiten Carpenters erkennen lässt, ansonsten aber reichlich ungewohnte und innovative Kost bietet. "Big Trouble In Little Cina" oszilliert als völlig eklektischer Popfilm irgendwo zwischen den Buddykomödien der frühen bis mittleren Achtziger, der Pekingoper, Martial Arts und US-Fantasy, ist so vorzüglich getrickst, dass seine F/X noch heute frisch aussehen und scheint sich einen Dreck um jedwede Konvention zu scheren. Kurz darauf kam noch der ganz ähnlich angelegte "The Golden Child" von Michael Ritchie, ansonsten gibt es kaum einen vergleichbaren Hollywood-Stoff. Carpenter hat mit "Big Trouble" also einen immens originären Film geschaffen, der sich nach anfänglich eher skeptischer Rezeption wohl mittlerweile eine treue fan base erobert hat. Ich habe den Film - leider - noch viel zu selten gesehen, um mich gegenwärtig dazu rechnen können, ein Zustand, dem ich hoffentlich in den nächsten Jahren Abhilfe werde leisten können.

7/10

Magie ethnics San Francisco John Carpenter Martial Arts


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SATSUJIN KEN 2 (Shigehiro Ozawa/J 1974)


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Satsujin Ken 2 (Sonny Chiba - Der unerbittliche Vollstrecker) ~ J 1974
Directed By: Shigehiro Ozawa

Diesmal übernimmt der Auftragskiller Takuma Tsurugi (Sonny Chiba) eine Mission, die im selbst bald zu heikel wird: Im Auftrag des Mafia-Handlangers Otaguro (Hiroshi Tanaka) schaltet er einige von dessen unliebsamen Störfaktoren aus. Als er jedoch den weisen Karateexperten Masaoka (Masafumi Suzuki) aus dem Weg räumen soll, wirft Tsurugi das Handtuch. Ein schwerer Fehler, denn nun wird er selbst zur Zielscheibe des internationalen organisierten Verbrechens und einiger der härtesten Killer der Welt, darunter sein totgeglaubter Erzfeind Shikenbaru (Masashi Ishibashi).

Nicht mehr ganz so verrückt wie der erste "Street Fighter"-Film, aber immer noch verrückt genug. Das Null an Plot deckelt ausschließlich Sonny Chibas exponierte Kampfesauftritte, die wieder von schönster Infantilität beseelt sind. Gar königlich die Szene, in der der harte Meisterkiller unter schmerzverzerrtem Gesicht eine Flasche Weißwein über eine bandagierte Oberarmverletzung spuckt und kippt. Man hat aber zum Glück gar nicht die Zeit, sich oder den Film zu fragen, was dieser Schwachsinn überhaupt soll, denn schon geht's weiter mit dem bunten Handkanten-Allerlei. Wer nebenbei so naiv ist, zu glauben, Verhoeven sei in seinem "Total Recall" der Erste gewesen, der ein Augenpaar ein paar Millimieter weit aus den Höhlen ragen lässt, wird hier eines Besseren belehrt. Er ist eben unerbittlich, der Sonny.

6/10

Shigehiro Ozawa Japan Yakuza Martial Arts Mafia Exploitation


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NINJA BUGEICHÔ MOMOCHI SANDAYÛ (Norifumi Suzuki/J 1980)


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Ninja Bugeichô Momochi Sandayû (Shogun's Ninja) ~ J 1980
Directed By: Norifumi Suzuki


Japan, im 16. Jahrhundert. Der Shogun (Asao Koike) verlangt die restlose Zerschlagung des Momochi-Clans, einer Gruppe von in der Ninja-Kampfkunst bewanderten Rebellen. Die ausführende Hand des Meisters ist dabei der skrupellose Shiranui Shogen (Sonny Chiba). Takamaru, der kleine Sohn des Familienpatriarchen (Masashi Ishibashi), kann mit einem wertvollen Schwert, auf dem sich ein Teil einer Schatzkarte befindet, nach China entfliehen. Jahre später kehrt Takamaru als junger Mann (Hiroyuki Sanada) nach Japan zurück, um sich an Shogen und seinen Häschern zu rächen und selbst Shogun zu werden. Dabei unterstützen ihn weitere Überlebende seines Clans, der Altmeister Hakkunsai (Tetsuro Tamba) und die schöne Ai-Lian (Etsuko Shihomi), derweil Ai-Lians Vormund, der geheimnisvolle Samurai Hattori Hanzo (Isa Natsuyagi) ein undurchsichtiges Spiel treibt.

Nicht so ganz mein Fall, da etwas sehr ausgewalzt und mit allzu stolz geschwellter Brust ob der Landestraditionen und Machtstrukturen protzendes Haudrauf-Stück. Direkt gelangweilt habe ich zwar nun auch nicht; die Kampfszenen sind sicherlich anerkennenswert choreographiert und inszeniert und der Film auch insgesamt von versierter Hand gefertigt. Allerdings hatte ich hier wiederum das Gefühl, dass ein solches Werk, sechs, sieben Jahre früher entstanden und mit etwas mehr dem Sujet angemessener Unschuld serviert, um Einiges spaßiger geworden wäre. Suzukis "Furyô Anego Den: Inoshika Ochô" gefällt mir jedenfalls sehr viel besser, da er sich trotz seiner historischen Perspektive ohne Umschweife dazu bekennt, naives Gammelkino zu sein. Vielleicht ist auch das in meinem komplizierten Falle schlicht das immer wieder so häufig evident werdende Faktum ausschlaggebend, dass ich im fernöstlichen Kino und speziell im Japanischen noch nie so richtig daheim war. Shame on me.

5/10

Historie period piece Japan Norifumi Suzuki Martial Arts


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GEKITOTSU! SATSUJIN KEN (Shigehiro Ozawa/J 1974)


Zitat entfällt.

Gekitotsu! Satsujin Ken (Der Wildeste von allen) ~ J 1974
Directed By: Shigehiro Ozawa

Der knüppelharte Kämpfer Tsurugi (Sonny Chiba) nimmt gegen Bares Aufträge aller Kuleur an; von wem oder um was es geht ist ihm, Hauptsache die Bezahlung stimmt. Eines Tages gerät er in Konflikt mit der Yakuza, als er eine Millionenerbin (Yutaka Nakajima) vor den bösen Finstermännern schützen will. Dabei muss sich Tsurugi sogar seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Herrlich entfesseltes Klopperkino, ausnahmsweise mal aus Japan. "Gekitotsu!", der den Auftakt zu einer auch als "Street Fighter"-Serie bekannten Trilogie bildet, scheut sich nicht vor jeglichem, was im Exploitation-Bereich Aufsehen zu erregen weiß, außer vielleicht vor entkleideten Damen. Ansonsten gibt es einige ziemlich fiese Einfälle, darunter die, wie ich glücklicherweise erst im Nachhinein erfahren habe, legendäre Röntgen-Schädelbruch-Szene, die wirklich allergemeinste Kirmes ist. Im Prinzip bildet "Gekitotsu!" mit all seinem infantilen Übermut und seiner hemmungslos gelebten Einfalt tadelloses Kino für kleine (und klein gebliebene große) Jungs, mit entsprechenden Ratschlägen fürs heimische Familienprogramm halte ich mich aber lieber zurück.

7/10

Martial Arts Exploitation Shigehiro Ozawa Yakuza Japan Hong Kong


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YANG CHI (Chih-Hung Kuei, Ernst Hofbauer/USA 1974)


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Yang Chi (Karate, Küsse, blonde Katzen) ~ HK/BRD 1974
Directed By: Chih-Hung Kuei/Ernst Hofbauer

Eine Gruppe britischer Damen (u.a. Sonja Jeannine, Tamara Elliot) gerät im gelben Meer in die Fänge chiensischer Piraten und wird an den Gangsterboss und Lüstling Chao (Hsieh Wang) verscherbelt. Dieser bugsiert die wie Kesselflicker Sprüche kloppenden Mädels erstmal in seine im Keller befindliche Liebesschule, wo sie zu ordentlichen Konkubienen ausgebildet werden und danach Stück für Stück im Zuge einer Versteigerung an den Meistbietenden veräußert sollen. Doch die schlagkräftige Frauentruppe lässt sich nicht unterkriegen und lernt von der findigen Hausdame Ko Mei Mei (Hui-Ling Liu) diverse Kampftechniken, u.a. das tödliche Olivenkernspucken, auf dass sie ihre Unschuld behalten und das geile chinesische Geschäftemacherpack perforieren mögen (was sie dann auch tun).

Hinreißender Blödsinn, der so notorisch lustig wie zeitgebunden ist. Die damals typische Klamaukkomik der Münchener LISA-Filme, etwa der legendären "Tanten-Trilogie" mit Carrell und Richter (wobei das hier die Rapid verantwortete), vermischt sich in diesem bizarren internationalen Kooperationsmärchen mit der erzkeuschen Fummelerotik des Ernst Hofbauer und den Martial-Arts-Künsten der Hongkonger Shaws. Das Resultat ist mindestens so wahnwitzig wie die Beschreibung es vermuten lässt und verpflichtet ohne jeglichen Zweifel zur Ansicht der deutschen Synchronfassung, in dem die alte Münchener Synchronsprechergarde um Fred Maire, Wolfgang Hess und Christian Marschall (auf der weiblichen Seite hat's u.a. die rotzige Marianne Groß, Eva Kinsky und Constanze Engelbrecht) vom Leder zieht, dass sich die Balken biegen, und nicht nur diese. Die kurze, aber deftige Zensurgeschichte des Films, die ihm bis heute einen Platz auf dem Index beschert, angesichts des sittlichen und intellektuellen Kindergartenniveaus des Films allerdings - und das ist weder Witz noch Untertreibung - eine Gegenwartsfreigabe ab 12 Jahren verdiente, verhinderte wohl, dass einige derbere Einstellungen im Film verbleiben konnten. Macht aber nichts, denn die Schnitte gehen sauber und weithin unmerklich von Statten und so bleibt "KKbK" tatsächlich das, was er zweifelsohne zu sein wünscht: Kasperltheater für den gesenkten Anspruch.

5/10

Chih-Hung Kuei Trash Martial Arts Crossover Ernst Hofbauer Shaw Bros. Europloitation





Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

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