SODOM AND GOMORRAH (Robert Aldrich/USA, I, F 1962)
von Funxton ·
31. August 2011, 08:38
Kategorie:
Monumentalfilm,
Fantasy
Aufrufe: 1.009
"Separate... but in their full view..."
Sodom And Gomorrah (Sodom und Gomorrha) ~ USA/I/F 1962
Directed By: Robert Aldrich
Der Hebräer und Dynastiebegründer Lot (Stewart Granger) führt sein Volk in das Jordantal, wo die beiden Städte Sodom und Gomorrha liegen. Lot schließt mit der machtgierigen Königin Bera (Anouk Aimée) einen Handelsvetrag, der seinen Leuten die freie Bewirtschaftung ihres Landes sowie die Souveränität, entflohenen Sklaven Zuflucht zu gewähren, garantiert. Als Lot Bera im Kampfe gegen die kriegerischen Helamiter und gegen ihren intriganten Bruder Astaroth (Stanley Baker) unterstützt, opfert er seinen Grund und Boden und darf dafür mit seinem Volk in Sodom einziehen, wo Bera insgeheim hofft, die Hebräer zur Dekadenz "erziehen" zu können. Kurz, bevor Lot endgültig zum selbsträsonistischen Heiden wird, gestattet Gott ihm und seinen Leuten den Exodus aus den Städten, die daraufhin dem Erdboden gleich gemacht werden.
Zahlreiche der großen Hollywood-Regisseure ließen sich irgendwann im Laufe ihrer Karriere herab, um ihrer Filmographie zumindest einen Sandalen- bzw. Monumental- bzw. Bibelfilm hinzufügen zu können. Aldrich nahm sich mit einem fast durchweg italienischen Stab der skandalträchtigen Geschichte um die legendären Städe Sodom und Gomorrha an, in denen bekanntermaßen Wollust, Folter, Sadismus, Sklaverei und Intriganz an der Tagesordnung waren und die der "liebe" Jehovah dafür im Zuge einer seiner Reinigungsaktionen mit einem atombombengleichen Rumms vom Angesichte der sündigen Erde fegte.
Bei exaltierteren Filmemachern wie zum Bleistift Pasolini oder Brass wären die entsprechenden Zustände vermutlich noch um einiges plastischer ausgefallen in ihrer Illustration, bei dem bekanntlich ebenfalls schon wenig zimperlichen Aldrich überwiegt indes der Hang zu großatmiger Aktion und offen demonstriertem Kitsch. Genau ins Zentrum seiner im Vergleich zum biblischen Kontext dem Vernehmen nach deutlich abgewandelten Mär rückt der alte Recke die aufsehenerregende Schlacht gegen die Helamiter, die, minutiös und erstklassig montiert, veranschaulicht, wo die Präferenzen des Regisseurs gelegen haben dürften. Ansonsten ist "Sodom And Gomorrah" erwartungsgemäß leuchtend-idiomatisches B-Kino mit allem, was dazugehört, inklusive einem einzig für diese Rolle gemacht scheinenden Stewart Granger mit graumeliertem Schopfe und Anouk Aimée als unverhohlen lesbischen Matriarchin. Dazu gibt es in kleineren Rollen spätere Exploitation-Stars wie Anthony Steffen, Gabriele Tinti oder Giacomo Rossi-Stuart. Rik Battaglia, der hier schonmal für seine lumpenhaften Rollen als Winnetou-Bandit übt und Granger haben übrigens in jeweils acht bzw. drei Karl-May-Filmen aufgespielt, ohne sich noch ein weiteres Mal begegnen zu dürfen.
7/10
period piece Bibel Robert Aldrich
Sodom And Gomorrah (Sodom und Gomorrha) ~ USA/I/F 1962
Directed By: Robert Aldrich
Der Hebräer und Dynastiebegründer Lot (Stewart Granger) führt sein Volk in das Jordantal, wo die beiden Städte Sodom und Gomorrha liegen. Lot schließt mit der machtgierigen Königin Bera (Anouk Aimée) einen Handelsvetrag, der seinen Leuten die freie Bewirtschaftung ihres Landes sowie die Souveränität, entflohenen Sklaven Zuflucht zu gewähren, garantiert. Als Lot Bera im Kampfe gegen die kriegerischen Helamiter und gegen ihren intriganten Bruder Astaroth (Stanley Baker) unterstützt, opfert er seinen Grund und Boden und darf dafür mit seinem Volk in Sodom einziehen, wo Bera insgeheim hofft, die Hebräer zur Dekadenz "erziehen" zu können. Kurz, bevor Lot endgültig zum selbsträsonistischen Heiden wird, gestattet Gott ihm und seinen Leuten den Exodus aus den Städten, die daraufhin dem Erdboden gleich gemacht werden.
Zahlreiche der großen Hollywood-Regisseure ließen sich irgendwann im Laufe ihrer Karriere herab, um ihrer Filmographie zumindest einen Sandalen- bzw. Monumental- bzw. Bibelfilm hinzufügen zu können. Aldrich nahm sich mit einem fast durchweg italienischen Stab der skandalträchtigen Geschichte um die legendären Städe Sodom und Gomorrha an, in denen bekanntermaßen Wollust, Folter, Sadismus, Sklaverei und Intriganz an der Tagesordnung waren und die der "liebe" Jehovah dafür im Zuge einer seiner Reinigungsaktionen mit einem atombombengleichen Rumms vom Angesichte der sündigen Erde fegte.
Bei exaltierteren Filmemachern wie zum Bleistift Pasolini oder Brass wären die entsprechenden Zustände vermutlich noch um einiges plastischer ausgefallen in ihrer Illustration, bei dem bekanntlich ebenfalls schon wenig zimperlichen Aldrich überwiegt indes der Hang zu großatmiger Aktion und offen demonstriertem Kitsch. Genau ins Zentrum seiner im Vergleich zum biblischen Kontext dem Vernehmen nach deutlich abgewandelten Mär rückt der alte Recke die aufsehenerregende Schlacht gegen die Helamiter, die, minutiös und erstklassig montiert, veranschaulicht, wo die Präferenzen des Regisseurs gelegen haben dürften. Ansonsten ist "Sodom And Gomorrah" erwartungsgemäß leuchtend-idiomatisches B-Kino mit allem, was dazugehört, inklusive einem einzig für diese Rolle gemacht scheinenden Stewart Granger mit graumeliertem Schopfe und Anouk Aimée als unverhohlen lesbischen Matriarchin. Dazu gibt es in kleineren Rollen spätere Exploitation-Stars wie Anthony Steffen, Gabriele Tinti oder Giacomo Rossi-Stuart. Rik Battaglia, der hier schonmal für seine lumpenhaften Rollen als Winnetou-Bandit übt und Granger haben übrigens in jeweils acht bzw. drei Karl-May-Filmen aufgespielt, ohne sich noch ein weiteres Mal begegnen zu dürfen.
7/10
period piece Bibel Robert Aldrich