Zitat entfällt.
Inferno In Diretta (Cut And Run) ~ I 1985
Directed By: Ruggero Deodato
Die in Miami tätige TV-Journalistin Fran Hudson (Lisa Blount) stößt im Zuge einer ausgedehnten Recherche im Drogendealer-Milieu auf eine Fotografie des totgeglaubten Colonel Brian Horne (Richard Lynch), einst die rechte Hand des berüchtigten Sektenstifters Jim Jones. Sie findet heraus, dass Horne irgendwo in Kolumbien leben muss und allerlei Intrigen spinnt, die sich gegen die von dort aus operierenden Kokainkartelle richten. Weil der Senderchef Allo (Richard Bright) in Hornes Umfeld auch seinen vermissten Sohn Tommy (Willie Aames) vermutet, schickt er Fran und ihren Kameramann Mark Ludman (Leonard Mann) zur Live-Berichterstattung in den Amazonasdschungel. Gleich bei ihrer Ankunft geraten die beiden in den just eskalierenden Drogenkrieg und stoßen bald auch auf den völlig wahnsinnig gewordenen Horne, der mit Hilfe gutgläubiger Indios das Kokainmonopol in Amerika an sich bringen will.
Ein zumindest in der unzensierten Fassung erstklassiger Italoploiter von allerbester Reife. Deodato ist ein saubererer Arbeiter als viele seiner Kollegen und besitzt zuweilen durchaus den Ehrgeiz, Qualität von international konkurrenzfähigem Rang zu liefern, was wohl auch die Mitwirkung der vielen US-Darsteller (neben den erwähnten finden sich noch Eriq La Salle und der stets für einen Scherz gute Michael Berryman als monströser Ober-Indio ein), sowie den Vor-Ort-Dreh an unwirtlichen, eines Werner Herog würdigen Schauplätzen erklärt. Auch zwei europäische Lieblingsgesichter sind dabei, Gabriele Tinti nämlich und John Steiner, die beide herrlich spektakuläre Tode sterben müssen. Besonders Steiners Aufesehen erregendem Ableben, bei dem er von einem sich auseinander ziehenden Flaschenzug in zwei Hälften zerrissen wird, verdankt "Inferno In Diretta" natürlich seinen nachhaltigen Ruf. Doch auch sonst geht es gehörig zur Sache, mehrere Enthauptungen und sonstige Macheteneinsätze sorgen für großes Hallo bei den entsprechenden Liebhabern. Dass Deodato sich freimütig bei Conrads "Heart Of Darkness" bedient und seinen Colonel Horne als unschwer erkennbares Abbild des verrückten Kurtz konstruiert hat, ist eine nette, literarische Randnotiz. Der Versuch allerdings, an die durchgängige Treffsicherheit des großen "Cannibal Holocaust" anzuschließen und eine ähnlich medienkritische Aufbereitung des Themas zu wiederholen, muss als bestenfalls 'halbherzig' umgesetzt durchgewunken werden und geht am Ende tatsächlich sogar nach hinten los. Dennoch: En gros ein prima Reißer mit allem, was da so hineingehört.
7/10
Ruggero Deodato Europloitation Kolumbien Florida Miami Kokain Sekte Drogen Splatter Journalismus Dschungel
Inferno In Diretta (Cut And Run) ~ I 1985
Directed By: Ruggero Deodato
Die in Miami tätige TV-Journalistin Fran Hudson (Lisa Blount) stößt im Zuge einer ausgedehnten Recherche im Drogendealer-Milieu auf eine Fotografie des totgeglaubten Colonel Brian Horne (Richard Lynch), einst die rechte Hand des berüchtigten Sektenstifters Jim Jones. Sie findet heraus, dass Horne irgendwo in Kolumbien leben muss und allerlei Intrigen spinnt, die sich gegen die von dort aus operierenden Kokainkartelle richten. Weil der Senderchef Allo (Richard Bright) in Hornes Umfeld auch seinen vermissten Sohn Tommy (Willie Aames) vermutet, schickt er Fran und ihren Kameramann Mark Ludman (Leonard Mann) zur Live-Berichterstattung in den Amazonasdschungel. Gleich bei ihrer Ankunft geraten die beiden in den just eskalierenden Drogenkrieg und stoßen bald auch auf den völlig wahnsinnig gewordenen Horne, der mit Hilfe gutgläubiger Indios das Kokainmonopol in Amerika an sich bringen will.
Ein zumindest in der unzensierten Fassung erstklassiger Italoploiter von allerbester Reife. Deodato ist ein saubererer Arbeiter als viele seiner Kollegen und besitzt zuweilen durchaus den Ehrgeiz, Qualität von international konkurrenzfähigem Rang zu liefern, was wohl auch die Mitwirkung der vielen US-Darsteller (neben den erwähnten finden sich noch Eriq La Salle und der stets für einen Scherz gute Michael Berryman als monströser Ober-Indio ein), sowie den Vor-Ort-Dreh an unwirtlichen, eines Werner Herog würdigen Schauplätzen erklärt. Auch zwei europäische Lieblingsgesichter sind dabei, Gabriele Tinti nämlich und John Steiner, die beide herrlich spektakuläre Tode sterben müssen. Besonders Steiners Aufesehen erregendem Ableben, bei dem er von einem sich auseinander ziehenden Flaschenzug in zwei Hälften zerrissen wird, verdankt "Inferno In Diretta" natürlich seinen nachhaltigen Ruf. Doch auch sonst geht es gehörig zur Sache, mehrere Enthauptungen und sonstige Macheteneinsätze sorgen für großes Hallo bei den entsprechenden Liebhabern. Dass Deodato sich freimütig bei Conrads "Heart Of Darkness" bedient und seinen Colonel Horne als unschwer erkennbares Abbild des verrückten Kurtz konstruiert hat, ist eine nette, literarische Randnotiz. Der Versuch allerdings, an die durchgängige Treffsicherheit des großen "Cannibal Holocaust" anzuschließen und eine ähnlich medienkritische Aufbereitung des Themas zu wiederholen, muss als bestenfalls 'halbherzig' umgesetzt durchgewunken werden und geht am Ende tatsächlich sogar nach hinten los. Dennoch: En gros ein prima Reißer mit allem, was da so hineingehört.
7/10
Ruggero Deodato Europloitation Kolumbien Florida Miami Kokain Sekte Drogen Splatter Journalismus Dschungel