"It's impossible. Asia. How would he get here?" - "Obviously some asshole in Hong Kong flushed him down the toilet."
Lake Placid ~ USA 1999
Directed By: Steve Miner
Als ein Taucher von der Forstbehörde in einem namenlosen See (der ursprünglich Lake Placid getauft werden sollte, bis man feststellte, "dass der Name bereits vergeben" ist) in Maine in zwei Hälften zerrissen und in seinem Leib ein großer Reptilienzahn gefunden wird, sollen neben dem örtlichen Sheriff Keough (Brendan Gleeson) auch der Forstbeamte Jack Wells (Bill Pullman), die Paläontologin Kelly Scott (Bridget Fonda) und diverse Polizisten nach der Ursache für den Unfall fahnden. Zu der Gruppe gesellt sich noch der exzentrische Mythologieforscher und Krokodilexperte Hector Cyr (Oliver Platt). Tatsächlich entpuppt sich ein gigantisches Krokodil, das üblicherweise von einer älteren, am See wohnenden Dame (Betty White) mit frischen Rindern versorgt wird, als verantwortlich für den Tod des Tauchers. Nach weiteren Zwischenfällen ist man sich uneins, ob das Monster getötet oder gefangen werden soll, findet jedoch eine allseits befriedigende Lösung...
Herrliche Monsterkroko-Farce von Steve Miner, der gegen Ende der Neunziger eine Minirenaissance mit dem von Kevin Williamson gescripteten "Halloween"-Relaunch "H20" und dem vorliegenden Film erleben durfte, nachdem er in der Folge seiner ersten paar Genrefilme kurzzeitig im Sumpf der TV-Serials verschwunden war. Möglicherweise hat er dort aber auch etwas gelernt, denn sein in "Lake Placid" jederzeit spürbarer Enthusiasmus ist förmlich überwältigend. Der ganze Film kommt, rein strukturell betrachtet, unpassend fröhlich und aufgeweckt daher und wirkt im Kontrast zu seinen durchaus bedienten Gattungsmechanismen eher wie eine von lauter Charakterköpfen bevölkerte Screwball Comedy. Am Ende fügt sich das Ganze dann aber zu einem wunderbar experimentellen Unikat, das zudem reichhaltig die Zuschaueraugen belohnt mit gleißend bunten, von geradezu phantastischem Naturlicht bestrahlten Aufnahmen der kanadischen Wildnis. Tierhorror für cineastische Gourmets.
Außerdem gewinnt "Lake Placid" meinen persönlichen Preis für den am witzigsten eingeläuteten Abspann des Jahrzehnts: Nachdem der wunderhübsche und - natürlich - unvermeidliche und deshalb umso witzigere Abschluss-Cliffhanger mit Betty White abgespult ist, wird zu den Schlusscredits ein Truck eingeblendet, der das betäubte Zehn-Meter-Krokodil notdürftig zugedeckt und festgeschnallt über den Highway transportiert. Dazu läuft kein geringerer Song als Bob Marleys astronomisches "Is This Love". Olympiaklasse, sage ich da nur.
8/10
Tierhorror Monster Screwball Farce Krokodil Steve Miner
Lake Placid ~ USA 1999
Directed By: Steve Miner
Als ein Taucher von der Forstbehörde in einem namenlosen See (der ursprünglich Lake Placid getauft werden sollte, bis man feststellte, "dass der Name bereits vergeben" ist) in Maine in zwei Hälften zerrissen und in seinem Leib ein großer Reptilienzahn gefunden wird, sollen neben dem örtlichen Sheriff Keough (Brendan Gleeson) auch der Forstbeamte Jack Wells (Bill Pullman), die Paläontologin Kelly Scott (Bridget Fonda) und diverse Polizisten nach der Ursache für den Unfall fahnden. Zu der Gruppe gesellt sich noch der exzentrische Mythologieforscher und Krokodilexperte Hector Cyr (Oliver Platt). Tatsächlich entpuppt sich ein gigantisches Krokodil, das üblicherweise von einer älteren, am See wohnenden Dame (Betty White) mit frischen Rindern versorgt wird, als verantwortlich für den Tod des Tauchers. Nach weiteren Zwischenfällen ist man sich uneins, ob das Monster getötet oder gefangen werden soll, findet jedoch eine allseits befriedigende Lösung...
Herrliche Monsterkroko-Farce von Steve Miner, der gegen Ende der Neunziger eine Minirenaissance mit dem von Kevin Williamson gescripteten "Halloween"-Relaunch "H20" und dem vorliegenden Film erleben durfte, nachdem er in der Folge seiner ersten paar Genrefilme kurzzeitig im Sumpf der TV-Serials verschwunden war. Möglicherweise hat er dort aber auch etwas gelernt, denn sein in "Lake Placid" jederzeit spürbarer Enthusiasmus ist förmlich überwältigend. Der ganze Film kommt, rein strukturell betrachtet, unpassend fröhlich und aufgeweckt daher und wirkt im Kontrast zu seinen durchaus bedienten Gattungsmechanismen eher wie eine von lauter Charakterköpfen bevölkerte Screwball Comedy. Am Ende fügt sich das Ganze dann aber zu einem wunderbar experimentellen Unikat, das zudem reichhaltig die Zuschaueraugen belohnt mit gleißend bunten, von geradezu phantastischem Naturlicht bestrahlten Aufnahmen der kanadischen Wildnis. Tierhorror für cineastische Gourmets.
Außerdem gewinnt "Lake Placid" meinen persönlichen Preis für den am witzigsten eingeläuteten Abspann des Jahrzehnts: Nachdem der wunderhübsche und - natürlich - unvermeidliche und deshalb umso witzigere Abschluss-Cliffhanger mit Betty White abgespult ist, wird zu den Schlusscredits ein Truck eingeblendet, der das betäubte Zehn-Meter-Krokodil notdürftig zugedeckt und festgeschnallt über den Highway transportiert. Dazu läuft kein geringerer Song als Bob Marleys astronomisches "Is This Love". Olympiaklasse, sage ich da nur.
8/10
Tierhorror Monster Screwball Farce Krokodil Steve Miner