SUDDENLY (Lewis Allen/USA 1954)
von Funxton ·
28. März 2014, 10:15
Kategorie:
Kriminalfilm,
Thriller
Aufrufe: 782
"Your guts are showing all over the place, brave boy."
Suddenly (Der Attentäter) ~ USA 1954
Directed By: Lewis Allen
Der auf einer Zugreise befindliche US-Präsident soll einen Kurzstopp am Bahnhof des Kleinstädtchens Suddenly einlegen. Davon benachrichtigt, ergreift der hiesige Sheriff Shaw (Sterling Hayden) zusammen mit den anrückenden Secret-Service-Kräften die nötigen sicherheitsvorkehrungen. Zu spät, denn im Hause von Shaws Freundin Ellen (Nacy Gates) hat sich bereits der gedungene Killer John Baron (Frank Sinatra) mit zwei Helfershelfern einquartiert. Von hier aus will er den Präsidenten mit einem Präzisionsgewehr erschießen. Shaw, Ellen, ihr kleiner Sohn Pidge (Kim Charney) und ihr Schwiegervater (James Gleason) geraten in die Gewalt der Attentäter und müssen hilflos mit ihnen die Ankunft des Präsidenten abwarten...
Bereits ein Jahr vor Wylers Meisterwerk "The Desperate Hours" kam dieser im Hinblick auf Erzählzeit und Handlungsort stark verdichtete, kleine Home-Invasion-Thriller von Lewis Allen in die Kinos, der als Antagonisten einen wie immer hartgesottenen Sterling Hayden und einen noch hungrigen, auf der Höhe seiner schauspielkunst befindlichen Sinatra vorlegte und allein infolge dieser Konstellation große Klasse mitbrachte. Die Plotprämisse um ein paar bezahlte Attentäter, die niemand Geringeren als den Präsidenten (!) abknallen wollen, wirkt rückblickend etwas betulich-naiv (was, wie ich erst vorhin mäßig amüsiert feststellte, Dr. Uwe Boll nicht daran hinderte, erst im letzten Jahr ein Remake anzufertigen), zumal die entrüsteten Kleinstädter dauernd versuchen, an das (faktisch nicht vorhandene) patriotische Ehrgefühl der Gangster zu appellieren ("Traitors!" "But it's your president, too!"). Nicht zuletzt die dramaturgisch nicht ungeschickt eingefädelte Beziehungsebene, der zufolge sie es auf den höchst kiebigen, rotzlöffeligen Filius, der einen gar goldenen NRA-Nachwuchs abgibt, abgesehen haben, macht die stilsicheren Finstermänner zu den geheimen Sympathieträgern wider Anstand und Biedermeiertum.
8/10
Lewis Allen Familie Attentat Kleinstadt home invasion film noir
Suddenly (Der Attentäter) ~ USA 1954
Directed By: Lewis Allen
Der auf einer Zugreise befindliche US-Präsident soll einen Kurzstopp am Bahnhof des Kleinstädtchens Suddenly einlegen. Davon benachrichtigt, ergreift der hiesige Sheriff Shaw (Sterling Hayden) zusammen mit den anrückenden Secret-Service-Kräften die nötigen sicherheitsvorkehrungen. Zu spät, denn im Hause von Shaws Freundin Ellen (Nacy Gates) hat sich bereits der gedungene Killer John Baron (Frank Sinatra) mit zwei Helfershelfern einquartiert. Von hier aus will er den Präsidenten mit einem Präzisionsgewehr erschießen. Shaw, Ellen, ihr kleiner Sohn Pidge (Kim Charney) und ihr Schwiegervater (James Gleason) geraten in die Gewalt der Attentäter und müssen hilflos mit ihnen die Ankunft des Präsidenten abwarten...
Bereits ein Jahr vor Wylers Meisterwerk "The Desperate Hours" kam dieser im Hinblick auf Erzählzeit und Handlungsort stark verdichtete, kleine Home-Invasion-Thriller von Lewis Allen in die Kinos, der als Antagonisten einen wie immer hartgesottenen Sterling Hayden und einen noch hungrigen, auf der Höhe seiner schauspielkunst befindlichen Sinatra vorlegte und allein infolge dieser Konstellation große Klasse mitbrachte. Die Plotprämisse um ein paar bezahlte Attentäter, die niemand Geringeren als den Präsidenten (!) abknallen wollen, wirkt rückblickend etwas betulich-naiv (was, wie ich erst vorhin mäßig amüsiert feststellte, Dr. Uwe Boll nicht daran hinderte, erst im letzten Jahr ein Remake anzufertigen), zumal die entrüsteten Kleinstädter dauernd versuchen, an das (faktisch nicht vorhandene) patriotische Ehrgefühl der Gangster zu appellieren ("Traitors!" "But it's your president, too!"). Nicht zuletzt die dramaturgisch nicht ungeschickt eingefädelte Beziehungsebene, der zufolge sie es auf den höchst kiebigen, rotzlöffeligen Filius, der einen gar goldenen NRA-Nachwuchs abgibt, abgesehen haben, macht die stilsicheren Finstermänner zu den geheimen Sympathieträgern wider Anstand und Biedermeiertum.
8/10
Lewis Allen Familie Attentat Kleinstadt home invasion film noir