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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0


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TRUE DETECTIVE: SEASON 1 (Cary Fukunaga/USA 2014)


"Time is a flat circle."

True Detective: Season 1 ~ USA 2014
Directed By: Cary Fukanaga

Die beiden sehr unterschiedlichen Detectives Rust Cohle (Matthew McConnaughey) und Marty Hart (Woody Harrelson) müssen 1995 als Partner den Mord an einer jungen Frau untersuchen, die in einem abgebrannten Weizenfeld gefunden wird. Im Laufe ihrer umfassenden Ermittlungen, in die besonders Cohle seine ganze Energie investiert, stoßen die beiden Cops immer wieder auf Gegenwind aus allen möglichen Richtungen, finden aber dennoch heraus, dass die Tote mit einer geheimen, paganistischen Sekte in Verbindung gestanden haben muss, sowie die Tatsache, dass es eine riesige Zahl ungeklärter Vermisstenfälle entlang der Bayou-Grenze gibt. Cohle ist überzeugt, es mit einer weitreichenden Verschwörung zu tun zu haben, in die die mächtige, alteingesessene Tuttle-Familie verstrickt ist, die führende Persönlichkeiten in Kirche und Politik stellt. Tatsächlich kostet es das Duo rund siebzehn Jahre und einen tiefgreifenden, entzweienden Streit, bis es endlich dem "gelben Riesen" gegenübersteht...

So kann ich mir ansonsten von mir wenig geliebte TV-Serien munden lassen: In Form einer abgeschlossenen, von vornherein auf eine begrenzte Episodenzahl angelegte Geschichte; geschrieben und inszeniert zudem von lediglich zwei zentralen Köpfen (Pizzolatto, Fukunaga) und somit extrem homogen und geschlossen in Stil und Ausrichtung. So ist "True Detective" - von wenigen Konzessionen an seine zwangsläufige Episodenhaftigkeit und der einen oder anderen dramaturgische Dehnungsfuge abgesehen - im Prinzip kaum anderes denn ein überlanger Spielfilm, der sich alle benötigte Zeit nimmt, um sein Kaleidoskop aus Figuren, Storywendungen, Diskursen und Zeitsprüngen sorgfältig zu entwickeln und ebenso gemächlich wie spannungsreich vor dem Publikum auszurollen.
Letztlich wird zwar eine Erwartungshaltung beim Rezpienten evoziert, die das Finale samt seiner mit Horrorelementen liebäugelnden Konventionalität nicht ganz einzulösen vermag und es bleiben einige Handlungsfäden lose; trotzdem zeigt "True Detective" recht eindrucksvoll auf, welch geräumiges episches, kreatives und auch intellektuelles Potenzial das zeitgenössische Fernsehen mittlerweile beherbergt. Davon dann gern mehr.

9/10

TV-Serie Cary Fukunaga Nic Pizzolatto Südstaaten Serienmord Paganismus Sekte Louisiana New Orleans Freundschaft Ehe Verschwörung Madness Pädophilie HBO


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DELIVER US FROM EVIL (Scott Derrickson/USA 2014)


"You radar again?"

Deliver Us From Evil (Erlöse uns von dem Bösen) ~ USA 2014
Directed By: Scott Derrickson

Der für seine besondere Spürnase bekannte New Yorker Detective Ralph Sarchie (Eric Bana) stößt auf eine Reihe seltsamer Vorkommnisse: Ein bis dahin unauffälliger Irakkriegs-Veteran (Chris Coy) wird seiner Familie gegenüber gewalttätig; eine Mutter (Olivia Horton) wirft ihr kleines Kind in einen Löwenkäfig; im Keller des Hauses einer Familie, in dem es zu spuken scheint, findet Sarchie eine übel zugerichtete Leiche. Der sich ebenfalls für die Ereignisse interessierende Pater Mendoza (Édgar Rámírez) arbeitet mit Sarchie zusammen. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass alle Fäden zu einem Soldatentrio zusammenführen, das im Irak auf einen uralten Dämon gestoßen ist. Jener hat von ihnen Besitz ergriffen und treibt nun sein Unwesen in Manhattan. Die einzige Möglichkeit, den Unhold loszuwerden, ist ein fachmännisch durchgeführter Exorzismus...

Eine - im Prinzip erwartbare - Riesenenttäuschung. In der Hoffnung, einen "Sinister" zumindest halbwegs ebenbürtigen Nachfolger zu bekommen, gelang es mir wohl, die eigentlich unschwer erkennbaren, üblen Vorzeichen zu ignorieren. Tatsächlich setzt "Deliver Us From Evil" der bereits in den Neunzigern bis zum Erbrechen durchexerzierten Konstellation "Großstadtcop vs. Dämon/Serientäter" nicht eine frische Nuance hinzu, sondern akkomodiert lediglich sämtliche der altbekannten Narrativa und Formalia: Schauplatz ist ein vornehmlich nachtaktiver, verregneter Großstadtmoloch; Protagonist ein glaubensnegierender, harter Bulle, der seinen zermürbenden beruflichen Stress möglichst aus der Familie raushalten will, zu seinem Leidwesen dann aber doch einmal seine kleine Tochter (Lulu Wilson) anschreit. Den fiesen Dämon schleppen die besessenen US-Soldaten ausgerechnet aus dem Irak mit ein. Ob als Reminiszenz an "The Exorcist" oder als "subtiler" Kommentar bezüglich des dortigen Militäreinsatzes gedacht - dies wirkt schlicht redundant. Der Dämon hat, wie es sich für das inkarnierte Böse im jüngeren Studiofilm gehört, natürlich ein popmusikalisches Leitthema - dieser hier steht, Vorsicht, Symbolik, auf die "Doors", im Speziellen ihren Song "Break On Through (To The Other Side)". Escht ma janz wat neus.
Von der Belieferung von Spannung oder auch nur eines Hauchs Gänsehaut könnte Derricksons irritierend einfallsloser Film somit gar nicht weiter entfernt sein. Eine veritable Nullnummer, mit der zu verpassen man sich einen Gefallen tut.

3/10

Scott Derrickson New York Dämon Exorzismus Familie


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TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME (David Lynch/USA 1992)


"You always hurt the ones you love."

Twin Peaks: Fire Walk With Me (Twin Peaks - Der Film) ~ USA 1992
Directed By: David Lynch

Nachdem sein Kollege Chester Desmond (Chris Isaak) bei der Aufklärung des Mordfalls um eine Teresa Banks (Pamela Gidley) spurlos verschwindet, übernimmt Special Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan) die weiteren Nachforschungen. Teresas "Bekannte" Laura Palmer (Sheryl Lee) kämpft derweil rund ein Jahr später mit der irrationalen Angst vor einem sie verfolgenden Psychopathen namens Bob (Frank Silva), der wohl auch Teresa auf dem Gewissen hatte. Als Laura feststellt, dass ihr eigener Vater (Ray Wise) von Bob besessen ist, kompensiert sie ihre kaum greifbare Todesangst nur mit noch mehr Kokain und Ausschweifungen. Doch Lauras grauenvolle Nemesis lässt sich nicht einfach wegschnupfen...

Dass ein David Lynch sich nicht so einfach das Zepter aus der Hand nehmen lässt, schon gar nicht von einem stinkordinären TV-Konsortium namens 'ABC', stellte er bereits kurz nach der Absetzung von "Twin Peaks" unter Beweis. Anstatt jedoch den Fehler zu begehen, die abrupt endende Story mit all ihren losen Fäden wieder aufzunehmen, tat Lynch einen großen Schritt zurück und erzählte von etwas wesentlich Interessanterem: den letzten Tagen im Leben der Laura Palmer nämlich, die wir nicht etwa als jene Scheinperson kennenlernen, als die sie noch anfänglich in der Serie vorgestellt wurde. Nein, Lynch geht gleich in medias res. Nachdem die etwas mysteriös anmutende Vorgeschichte um Agent Desmond und Teresa Banks Revue passiert hat, kommt Laura Palmer ins Spiel, die vor dem Schlafengehen im Kinderzimmer gern Cocktails aus Bourbon und Koks konsumiert oder in schummrigen Halbweltschuppen herumhängt, wo sie mit Gestalten wie dem eher unappetitlichen Kanadier Jacques Renault (Walter Olkewicz) oder irgendwelchen dahergelaufenen Freiern für ein Trinkgeld Körperflüssigkeiten austauscht. Dass Laura das Opfer eines zumindest latenten sexuellen Missbrauchs seitens ihres Vaters Leland Palmer (Ray Wise) ist, daran lässt ihr psychologisches Profil wenig Zweifel, ob mit oder ohne Bob im Nacken. Ihrer Freundin Donna (leider nicht mehr gespielt von Lara Flynn Boyle, sondern deren blassem Substitut Moira Kelly) gönnt sie nicht den Abstieg in Promiskuität und Dauerrausch. Soweit hinab dürfen nur ausgewiesene Borderline-Persönlichkeiten wie Laura selbst.
In "Fire Walk With Me" gibt es jedenfalls auch Brüste zu bewundern und pittoreske Einschusslöcher in Köpfen; Graphisches also, dass anno 1990 noch keine Option war im Fernsehen. Auch darin liegt eine gewisse lynchsche Vendetta und Rückmeldung:
Das Kino darf eben doch stets noch ein bisschen mehr.

8/10

David Lynch Kleinstadt FBI Dämon Serienmord Kokain Prostitution Prequel


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TWIN PEAKS (David Lynch et. al./USA 1990/91)


"When we meet again, it won't be me."

Twin Peaks ~ USA 1990/91
Directed By: David Lynch et.al.

Als in der nahe der kanadischen Grenze Kleinstadt Twin Peaks, Washington die Leiche der allseits beliebten High-School-Schülerin Laura Palmer (Sheryl Lee) gefunden wird, erdolcht und verschnürt in einem Plastiksack, ist allseitiges, bleiernes Entsetzen die ebenso erwartungsgemäße wie natürliche Folge. Nicht bei restlos jedem Einwohner allerdings und schon gar nicht bei jenen, die Laura besser als nur gut kannten. Denn hinter der blendend-makellosen Fassade der hübschen jungen Frau irrlichterten Drogenkonsum, Promiskuität und psychische Störungen. Für den rasch herbeieilenden FBI-Agenten Dale Cooper (Kyle MacLachlan), einen formvollendeten Gentleman alter Schule, beginnt mit der Untersuchung des Mordfalls eine Odyssee, die durch traum- und halbweltliche Ereignisse führt, durch Rationalität, Freundschaft, Liebe und schließlich die Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit in der Person seines einst wahnsinnig gewordenen Partners Windom Earle (Kenneth Welsh).

"Twin Peaks" wurde zu Beginn der neunziger Jahre global unfassbar aggressiv gehypt und war folglich ein Musterbeispiel für das, was man hierzulande dereinst so gern als "Straßenfeger" zu bezeichnen pflegte. In der Tat eröffnete die nach der dreißigsten Folge (inklusive zweier Pilotfilme für jede der beiden Staffeln) abgesetzte Reihe weit über die bis dahin etablierten Sehgepflogenheiten des Allerweltspublikums eine völlig neue Perspektive auf die bis dato beruhigend antizipierbaren Dinge des Fernsehens. Nicht nur die brillante Form der Serie, die aus ihr, zumindest für die Dauer der ersten vierzehn Folgen, einen erzählzeitlich überdimensionierten Spielfilm machte, deren unterschiedliche RegisseurInnen ihr gleichfalls ihre individuellen Signaturen aufdrückten, sie aber dennoch wie aus "einem Guss" erscheinen ließen, war bis dahin beispiellos. Auch und insbesondere die kommerziell waghalsige Versuchsanordnung, David Lynch bei nahezu völliger kreativer Freiheit fürs seriell strukturierte Fernsehen arbeiten zu lassen, erscheint noch heute basal höchst irrational. Wer damals mit "Eraserhead" und "Blue Velvet" vertraut war, wusste vermutlich zumindest auf halbem Wege, worauf es sich einzulassen galt - die meisten weniger öffnungsbereiten Zuschauer werden nicht schlecht gestaunt haben. Mittlerweile sind Lynchs bevorzugte filmische Pfade und Topoi ebenso identifizierbar wie ausgetreten; eine Kategorisierung seiner auf den ersten Blick inhaltlich wirr erscheinenden Arbeiten unschwer zu vollziehen und, wohl auch für den Regisseur selbst, der seit acht Jahren keinen Langfilm mehr fürs Kino hergestellt hat, weithin obsolet bis uninteressant geworden. Damals jedoch bot "Twin Peaks" eine erzählerische Zäsur von höchsten Gnaden.
Willkommen in der Stadt, in der die hängenden Ampeln immer nur auf rot springen und nie auf grün, in der ein unergründlicher Wasserfall donnert und die uralten Fichten seit den Zeiten der Ureinwohner bedrohlich rauschen, in deren ruralen Randbezirken Dimensionstore lauern und in der das pure Böse allerorten willfährige Leiber und Wirte findet wie auch die Liebe selbst ihre Aspiranten. Und sogar für eine landesweite Renaissance von Kaffee und Cherry Pie taugte sie. Lynch war von Kleinstadtschnulzen wie "Peyton Place" höchst angetan, fand im Hochglanz der Fünfziger stets immense Inspiration und brachte somit in seinem Werk stets eine Vielzahl intertextueller Verweise unter. Davon kündet nicht zuletzt das casting der Serie, die, neben ihrem ohnehin atemberaubenden Ensemble, mit Altprominenz wie Richard Beymer, Russ Tamblyn, Piper Laurie oder Dan O'Herlihy prunkte und für Kleinstrollen sogar Royal Dano und Hank Worden verbuchen konnte. Selbstverständlich stieß jene antiquarische Naivität besonders deshalb auf Lynchs gesteigertes Interesse, weil ihre diametrale Kehrseite umso bösartiger hervorstach. Doch wie stets sollte man auch hier nicht den Fehler machen, naseweise Intensiv-Interpretationen vorzunehmen: Wenn Lynch seine Darsteller im roten Salon rückwärts agieren und sprechen lässt, dann tut er das vor allem deshalb, weil es eben ganz wunderhübsch befremdlich wirkt. "Twin Peaks" ist nämlich im besonderen Maße auch groteske Komödie mit manchmal liebenswert-komischen, manchmal regelrecht albern-verwachsenen Auswüchsen. Permanent werden Leute wahnsinnig, oder sind es längst schon - wobei der stark potenzierte Irrsinn sich im Regelfall auch wieder legt, nicht ganz spurlos freilich. Wie bei Ben Horne (Beymer), der zwischenzeitlich den Sezessionskrieg mit den Konföderierten als Sieger nachspielen muss, um eine persönliche Niederlage zu verwinden, oder bei Nadine Hurley (Wendy Robie), die nach einem gescheiterten Suizid-Versuch Superkräfte entwickelt und sich zwanzig Jahre jünger wähnt. Vermutlich ist auch Bob (Frank Silva), jener Dämon in Jeansjacke, bloß ein Symbol für das, was pathologische Obsession anzurichten pflegt: Ob Leland Palmer (Ray Wise - unglaublich gut) seine Tochter wirklich bloß unter dem Einfluss einer höllischen Entität vergewaltigt und ermordet hat, oder ob der Mann einfach ein perverser Sexualtäter mit gespaltener Persönlichkeit ist, bleibt letztlich der Interpretationsebene überlassen. Vermutlich ist es auch gut, dass man den stets so heldenhaft agierenden Agent Cooper, schwer schattiert von Twin Peaks und all seinen dubiosen Gestalten, mit seinem wahnsinnigen, versehrten Antlitz im Gedächtnis behält. Alles andere hätte bloß Nachhaltigkeit gekostet.

9/10

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LAST ACTION HERO (John McTiernan/USA 1993)


"I'm the famous comedian Arnold Braunschweiger."

Last Action Hero ~ USA 1993
Directed By: John McTiernan

Für den kleinen, allein von seiner meist arbeitenden Mutter Irene (Mercedes Ruehl) erzogenen New Yorker Danny Madigan (Austin O'Brien) ist Arnold Schwarzenegger der Größte. Am meisten mag Danny seine "Jack Slater"-Reihe, von denen der aktuellste Teil 4 in Kürze seine Weltpremiere erleben wird. Der alte Vorführer Nick (Robert Prosky) versteht als einziger wirklich Dannys Leidenschaft und schenkt ihm für eine mitternächtliche Sondervorführung des noch ungesehenen Reißers eine magische Eintrittskarte, die er selbst einst von Harry Houdini erhalten hat. Das Ticket befördert Danny unversehens auf die Leinwand und mitten hinein in das neue Slater-Abenteuer, in dem die Realität einzig und allein hollywoodschen Drehbuchklischees gehorcht. Im nun folgenden Abenteuer bemerkt Slaters Erzfeind Benedict (Charles Dance) folgerichtig, dass es da, wo ein Eingang existiert, auch einen Ausgang geben muss und beschließt, mit Slater endgültig Schluss zu machen, indem er dessen Darsteller in der realen Welt kaltstellt. Slater hingegen muss akzeptieren lernen, dass er selbst lediglich eine Phantasiefigur in einer sich verselbstständigenden Irrealis ist.

Wenngleich Anspruch und Umsetzung im Falle "Last Action Hero" so recht leider keinen gemeinsamen Nenner (mehr?) teilen wollen, so besitzt das Ergebnis zumindest noch Reste von Klasse und Intelligenz. Gestaltet als eine Art rückwärtsgewandte Genre-Version von Woody Allens "The Purple Rose Of Cairo", in dem ebenfalls ein interdimensionaler Brückenschlag zwischen Kino und Realität (wenngleich hier ohne kausale Erläuterungen) stattfindet, vergisst "Last Action Hero" über seinen hochbudgetierten Happening-Charakter mitsamt teueren Effekten, Dutzenden von Cameos und intertextuellen Referenzen hinaus leider oftmals seine mutmaßlich semi-didaktische, ursprüngliche Intention: Jene nämlich, die Leinwand als einen Hort der Träume und der Überlebensgröße zu zeigen, die als industrielles Unterhaltungsmedium zwar ihre unbedingte Berechtigung besitzt, jedoch nie als letzte Antwort von Realitätsflucht fungieren kann. Bei McTiernan ist die ursprüngliche Kinomagie, wie sie Allens Film noch inbrünstig beschwor, längst der postmodernistischen Kalkulationslüge Hollywood gewichen; einem Konglomerat aus immer wiederkehrenden, luziden Mustern und Schemata, in dem selbst der halbbeschlagene (kindliche) Zuschauer längst vorhersehen kann, was als Nächstes passiert. Schwarzenegger symbolisiert, teils offenbar unbewusst, eben jene etablierte Struktur wie kaum ein anderer, indem ihm etwa seine altbekannten, längst halbgaren Oneliner als vornehmliches Charakteristikum zugeschrieben werden. Hier meinte der Darsteller ganz offensichtlich, eine weitere (damals von ihm ja noch häufiger beabsichtigte) Möglichkeit der augenzwinkernden Selbstparodie zu erhalten, ohne dabei gleich in auratische Dekonstruktion münden zu müssen. Eine etwas naive Annahme, denn genau dorthin führt "Last Action Hero" seinen unschlagbar selbstbewussten Zweitprotagonisten letzten Endes. So kehrt dann die eigentliche, verloren geglaubte Prämisse auf subtile, vielleicht unbeabsichtigte Weise doch wieder zurück in den Film; die Filmstadt und ihr Personal entlarven sich selbst als kompromissloss kommerziell ausgerichtetes Räderwerk. Da erscheint auch die finale Besinnung auf Allens Vorbild durch die Bemühung des von der Leinwand herabschreitenden Todes (hier in Person von Ian McKellen) als ziemlich hilflos und redundant, ebenso wie die eklektisch eingebundene Masse der parodistischen, an ZAZ orientierten Gags übrigens, von denen sich letztlich nurmehr ein Bruchteil als wirklich gelungen erweist.

7/10

John McTiernan Film im Film Kind Buddy Movie Kalifornien Los Angeles New York Kino Mafia


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DAS STUNDENHOTEL VON ST. PAULI (Rolf Olsen/BRD 1970)


"Wenn das 'n doppelter Cognac war, dann nehm' ich noch einen!"

Das Stundenhotel von St. Pauli ~ BRD 1970
Directed By: Rolf Olsen

Eine schlimme Nacht für den schwer übermüdeten Kommissar Canisisius (Curd Jürgens) von der Hamburger Kripo: Erst wird sein Sohn (Manfred Tümmler) bei einer anti-kapitalistischen Demo schwer verletzt und liegt nun unterm Messer; dann geschieht in einem berüchtigten Stundenhotel ein Mord an einem Homosexuellen (Laurence Bien), dessen Aufklärung Canisius' ganze Aufmerksamkeit erfordert. Das Hotel ist zur Tatzeit nämlich reich besucht und der Verdächtigen gibt es nicht eben wenige. Nur gut, dass Canisius mit deutlich mehr Milieu-Empathie vorgeht als sein nervöser Vorgesetzter, Kriminalrat Marschall (Konrad Georg)...

Erfindungsreiches Kolportagekino vom Allerfeinsten mal wieder aus der ewig streitenden Feder des Rolf Olsen, der hiermit bereits sein viertes "St.-Pauli"-Epos vom Stapel ließ und nimmerwüde weiter an der damals unumgänglichen, rauen Hafenromantik des Viertels strickte. Ein besserer Titel wäre "Der Kommissar St. Pauli" gewesen, denn ebenso wie zuvor als "Arzt" und gleich darauf auch noch als "Pfarrer" steht nämlich einmal mehr Curd Jürgens als verständige, aufrechte Moralinstanz mit zugedrücktem uge im Zentrum des Geschehens; ein Mann, dem die ehernen Werte über alles gehen, der jedoch auch weiß, dass er die Jungen trotz tonnenweisem Überschuss an Lebenserfahrung nie zur Vernunft wird bringen können und sich deswegen zähneknirschend mit den Dingen arrangiert. "Vielleicht haben wir Alten wirklich so viel falsch gemacht," konstatiert er in einer frühen Disput-Szene mit dem Sohnemann, "dass ihr ein Recht habt, Kritik zu üben. Aber Aggressivität und berufsmäßiges Rabaukentum, das dulde ich nicht!" Viel besser kann man Olsens ewige, zwanghafte Janusköpfigkeit nicht subsummieren: Erzspießer auf der einen Seite, schmunzelnder Voyeur auf der anderen. Aber eines unterscheidet ihn dann doch noch von Antel, Enz, Hofbauer und Konsorten: Überaus unappetitliche, regelmäßig zugeschaltete Bildergalerien von einer Operation am offenen Herzen hätten auch die nicht gezeigt. Sowas gab's dann doch wieder nur beim Rolf.

7/10

Rolf Olsen Hamburg St. Pauli Kiez Homosexualität Prostitution Sleaze Vater & Sohn


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DIE MUSTERKNABEN (Drei Filme) (Ralf Huettner/ D 1997, 1999, 2003)


"Meinze, die meint das ernst jetzt, oder was?"

Die Musterknaben ~ D 1997/1999/2003
Directed By: Ralf Huettner

Jürgen Docker (Jürgen Tarrach) und Oliver Dretzke (Oliver Korritke) sind zwei Polizeibeamte in Köln im geheobenen Dienst. Dies erlaubt ihnen, ununiformiert auftreten zu können - im Spätsechziger-Retrolook, respektive im legeren H&M-Stil. Docker wird, obwohl er Mitte 30 ist, noch von seiner Mama (Henriette Thimig) betüttelt und ist stets auf der Suche nach der wahren, großen Liebe (die er doch nie findet), derweil Dretzke davon träumt, in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren zu können und dort zu arbeiten. Beide sind extreme Schwerenöter, eigentlich beste Freunde und lassen kein Fettnäpchen aus, insbesondere in beruflicher Hinsicht.
Ihr erster (Film-)Fall führt sie zu einem Observationseinsatz, den sie im Schichtwechsel mit zwei Kollegen (Herbert Knaup, Alexander Held) vom LKA begehen müssen. Dabei geht es um eine dicke Kokainlieferung aus den Niederlanden, auf die es just die LKA-Connection abgesehen hat - zum Weiterverkauf, versteht sich.
Zwei Jahre später werden Docker und Dretzke von der immens selbstsüchtigen Sensationsfotografin Heike (Sophie von Kessel), die angeblich den Kölner Polizeialltag dokumentieren will, als Eintrittskarte für ein Bordell missbraucht, in dem ein angeblicher Phil Collins logiert. Heike verdreht den beiden Schmieren-Romantikern gehörig den Kopf, aber immerhin Dretzke fängt sich noch halbwegs rechtzeitig.
Mit einigem zeitlichen Abstand erhält Docker dann vom BKA die Offerte, einen indischen Maharadscha (Josef Vithayathil) auf dessen Fahrt vom Flughafen in die Uni-Klinik zu doubeln. Docker verliebt sich nicht nur in das italienische Kindermädchen (Franziska Schlattner) des Maharadscha-Sohnes, sondern kann zusammen mit Dretzke auch eine Gruppe Attentäter dingfest machen, die es auf das Prinzenleben abgesehen haben.

Dreimal Hochsommer, dreimal Köln, dreimal Buddy, drei Filme, entstanden mit wachsendem Abstand zueinander, noch immer einer der schönsten Lichtblicke in der deutschen TV-Krimi-Landschaft der letzten zwanzig Jahre. Ralf Huettner inszenierte und schrieb jeweils zusammen mit Dominic Raacke die Scripte. Tarrach und Korritke bringen eine Lässigkeit in das bierernste Genre, die einer Frischzellenkur gleichkommt. Zwei Slacker, die als Polizisten im Prinzip völlig ungeeignet sind, weil kein bisschen repräsentativ für ihren Berufsstand, mit höchst bescheidenen deduktiven Fähigkeiten gesegnet und in der Regel eher durch Zufall zum Ziel gelangend. Dass Dretzke nebenbei kifft, ist zwar bloße Behauptung, aber kaum zu leugnen. Überhaupt hat man das Gefühl, Tarrach und Korritke lägen ganz viel von sich selbst in die darstellerische Waagschale, was der kompletten Trilogie neben allem anderen auch eine liebenswerte Herzlichkeit verleiht. Die Qualität der einzelnen Beiträge variiert etwas, abhängig von dem jeweiligen Fall:
Der erste Film, der eben etwas konzeptionell Neuartiges bot und dem sogar der eine oder andere Kinoeinsatz vergönnt war, ist wohl tatsächlich der hervorstechendste. Er bietet tatsächlich eine veritable Kriminalgeschichte mit bedrohlichem Bösewicht (Knaup: sagenhaft als bekokster Maniac) und einiges an Spannung auf. Die Figuren werden eingeführt [auch Kriminalrat Linzeisen (Walter Gontermann), eine Art Kölner Königsberg zählt zum künftigen Dauerinventar] und etabliert, alles ist noch frisch. Dazu gibt es ein paar nette Deutsch-Hip-Hop-Tracks, die flottes Zeitkolorit garantieren.
Die zwei Jahre später folgende Fortsetzung vollzieht dann einen ziemlichen Dreh. Mit einem brisanten Fotofilm, der mutmaßlich "Phil Collins im Puff" zeigt (tatsächlich, wie sich erst am Ende herausstellt, aber nur einen Hochstapler, der sich als Collins ausgibt, abgelichtet hat) kommt ein veritabler MacGuffin ins Spiel, der, gleichfalls Ilya Richters schotigem Gastauftritt als Bordellchef, sehr viel wohltuender wirkt als die zickige, von Sophie von Kessel gespielte Kamera-Tussi, die in Bezug auf D&D für einige maskuline Fremdschammomente sorgt. Eine höchst unsympathische Dame, der man, infolge ordentlichen Handwerks natürlich, geneigt ist, ihre Darstellung als nur allzu authentisch anzurechnen.
Solche Sympathie-Probleme ergeben sich im dritten, inhaltlich nicht minder absurden Beitrag "1000 und eine Nacht..." weniger. Die Schwächen des unmittelbaren Vorgängers (zu wenig Kriminalität - zu viel Trotteligkeit) macht dieser nach vier Jahren Pause entstandene Film (mittlerweile wurde der Euro eingeführt) wieder aufs Erfreulichste vergessen. Docker muss jetzt noch mehr (Tag-)Träume durchlaufen als gewohnt, Dretzke erhält auch eine (kurzfristig währende) erotische Episode mit einer knackigen Kollegin (Sandra Englund) vom Wasserschutz und Docker wird zum Helden des Tages. Ungewohnt viel Action gibt es hierin, mit zwei spektakulär endenden Verfolgungsjagden sowie einige der witzigsten Szenen der kleinen Reihe (Mutter Docker in der Luxus-Boutique). Wieder ein klarer Schritt nach vorn also, angesichts dessen es sich noch wehmütiger niederschlägt, dass keine weiteren Filme entstanden sind. Ein neuerliches Zusammentreffen wäre in diesem Zusammenhang ziemlich traumhaft.

9/10 // 7/10 // 8/10

Ralf Huettner Köln Buddy Movie Kokain Journalismus Mutter & Sohn Sommer TV-Film


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PRONTO AD UCCIDERE (Francesco Prosperi/I 1976)


Zitat entfällt.

Pronto Ad Uccidere (Tote pflastern seinen Weg) ~ I 1976
Directed By: Francesco Prosperi

Der römische Polizist Massimo Torlani (Ray Lovelock) lässt sich, getarnt als Juwelendieb, ins Gefängnis einschleusen, um dort die Bekanntschaft und das Vetrauen des Gangsters Giulianelli (Martin Balsam) zu gewinnen und dessen Organisation zu zerschlagen. Torlani wird dabei von einer höchst persönlichen Motivation angetrieben: Einst haben zwei der dazugehörigen Laufburschen seine Mutter (Anna Tadei) zum Krüppel geschossen. Nach ihrer gemeinsamen Flucht aus dem Knast muss Torlani jedoch feststellen, dass Giulianelli keinesfalls einer der ganz Großen im Rauschgiftgeschäft ist, sondern dass ihm noch einige geachtete Großbürger überstehen. Zudem zieht im Hintergrund jemand Unbekanntes seine eigenen Fäden und räumt einen nach dem anderen der Bosse aus dem Weg.

Grundsolider Poliziotteso, in dem Ray Lovelock sich einige Sprüche wegen seines hübschen Äußeren gefallen lassen muss. Dass der gut aussehende, junge Mann mit der charateristischen Schneidezahnlücke nichtsdestotrotz auch ordentlich austeilen kann, stellt er mehrfach nachhaltig unter Beweis, wobei seine Methoden - zum Unwillen seines Vorgesetzten Commissario Sacchi (Riccardo Cucciolla) - häufig die Grenzen zur Selbstjustiz überschreiten. Dennoch gelingt es Torlani, in den rechten Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren und seine Mission ohne besondere Hilfe des ihn beäugenden Polizeiapparats im Alleingang zu vollenden. Bleibt am Ende freilich die letzte Hürde, einen unerwarteten Gegner stellen zu müssen, was Prosperi als bedeutungsschwangeres Knallbonbon bildeinfriert, obschon damit von langer Hand zu rechnen war. Ansonsten bleibt "Pronto Ad Uccidere" erfreulich längenfrei, wobei noch besonders eine beachtlich inszenierte Verfolgungsjagd durch die ligurischen Serpentinen Erwähnung finden soll und in Erinnerung bleibt. Da bekommt man gleich Fernweh.

7/10

Francesco Prosperi Rom Genua San Remo Rache Mafia undercover Gefängnis Poliziottesco


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MANIAC COP (William Lustig/USA 1988)


"He'll kill again... he enjoys killing."

Maniac Cop ~ USA 1988
Directed By: William Lustig

Ein Killer in Polizeiuniform macht Manhattan unsicher. Hauptverdächtiger ist der Streifenpolizist Jack Forrest (Bruce Campbell), der sich nicht ganz zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort befand. Doch der emsige Ermittler Frank McRae (Tom Atkins) ist bereits der Wahrheit auf der Spur: Der totgeglaubte Cop Matt Cordell (Robert Z'Dar), der einst von den Stadtoberen verladen und nach Sing-Sing verfrachtet wurde, um dort von seinen früheren Verhaftungsopfern schwer misshandelt zu werden, lebt noch, hat jedoch den Verstand verloren und befindet sich auf einem Rachefeldzug gegen die gesamte Stadt. Als McRae selbst zum Opfer Cordells wird, stehen nurmehr Forrest und seine Freundin Theresa (Laurene Landon) gegen den Wahnsinnigen.

William Lustig, Larry Cohen, James Glickenhaus - drei Namen, bei denen Aficionados hocherfreut die Ohren klingeln, und nicht nur diese. Alle drei sind sie bekannt für großartiges New Yorker Genrekino aus dem eher zwielichten Bereich und haben jeweils Einiges an Liebhaberstücken auf dem Kerbholz. Für "Maniac Cop", den man durchaus als frühes "happening movie" bezeichnen könnte, wie sie ja heute Gang und Gebe sind, vereinten die drei Kollegen ihre kreative Power (Glickenhaus als Produzent, Cohen als Autor und Lustig als Regisseur) und schufen einen ironisch konnotierten Hybriden aus Action- und Horrorfilm, der zudem eine angemessen genrebeflissene Besetzung mit mancherlei klangvollen Namen aufweisen konnte - und, bei diesem Hinter-Kamera-Trio wenig verwunderlich, eine große Liebeserklärung an den urbanen Moloch New York darstellte. Zudem hat man einige Trümpfe in der Hinterhand, wenn man etwa den zuvor als Haupthelden charakterisierten Tom Atkins frühzeitig aus dem Film nimmt und Bruce Campbell gezielt zu seinem Nachfolger deklariert, oder auch insofern, als dass man Matt Cordells entstelltes Antlitz erst gegen Ende frontal der Linse offeriert.
Ein witziger, sehenswerter kleiner Klassiker, für jeden Freund eines der oben Genannten (wobei, wahrscheinlich wird jeder, der einen von ihnen mag auch die beiden anderen mögen -) sowieso Pflichtprogramm.

7/10

William Lustig James Glickenhaus Larry Cohen New York Madness Rache


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CITIZEN X (Chris Gerolmo/USA 1995)


"Together, you make a wonderful person."

Citizen X ~ USA 1995
Directed By: Chris Gerolmo

Rostow, UdSSR 1982: Der Gerichtsmediziner Viktor Burakov (Stephen Rea) wird urplötzlich von der lokalen Miliz zum Hauptermittler in einem Fall mehrerer im Wald gefundener Leichen ernannt. Früh ist Burakov davon überzeugt, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben, doch während ihn sein Gönner Oberst Fetisov (Donald Sutherland) unterstützt und deckelt, torpediert ihr Vorgesetzter General Bondarchuk (Joss Ackland) sämtliche Untersuchungen, zum einen, um die Staatsräson nicht zu gefährden - im sozialistischen Sowjet-Gefüge darf es so etwas wie einen geisteskranken Schwerverbrecher nicht geben - und zum anderen, um seine eigene Homosexualität zu verschleiern. So wird Bukarov angehalten, seine Ermittlungen auf das Schwulenmilieu zu konzentrieren. Derweil mordet sich der schwer gestörte Angestellte Andrej Chikatilo (Jeffrey DeMunn) trotz einer zwischenzeitlichen Verhaftung unbehelligt weiter durchs Leben. Erst nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs können Bukarov und Fetisov Chikatilo dingfest machen. Er wird in 52 Fällen des Mordes verurteilt und im folgenden Gewahrsam erschossen.

Seine Fernseh-Herkunft bekommt "Citizen X", der sich mit dem Sujet um Andrej Chikatilo eines der berüchtigsten Serienmörders des vergangen Jahrhunderts annimmt, ausnehmend gut. So wird nämlich deutlich weniger Wert auf Kolportage und hohle Oberflächlichkeiten gelegt als es bei einem Leinwandstück möhlicherweise der Fall gewesen wäre und stattdessen eine teils von dokumentarischer Strenge geprägt, nüchterne Zusammenfassung der Ereignisse wiedergegeben. Einer ebensolchen bedarf es das Thema, wie sich rasch erweist, auch. Der Fall Chikatilo ist tatsächlich voll von Reizen für ein exploitatives Genrestück: Nicht nur weist die Persönlichkeitsstruktur des multiplen Mörders etliche im profiling zum Quasiklischee gereifte Facetten auf (Chikatilo ist impotent, Päderast, und ein schwächliches, graues Staatsmitglied mitsamt Parteiausweis, das im Kollektiv kaum weiter auffällt), auch seine Vorgehensweise ist grausamer, als es sich Scriptfantastereien auszudenken mögen. Chikatilo vergewaltigt seine teilweise unter zehn Jahre alten Opfer, verstümmelt ihre Genitalien, isst Teile von ihnen und masturbiert dazu. Dass der Film sich schon notgedrungen entsprechende visuelle Details erspart und sein Hauptaugenmerk Bukarovs unermüdlicher Arbeit widmet, zeichnet ihn am Ende aus und lässt ihn eben nicht als eine ordinäre Serienkiller-Gesichichte unter Vielen dastehen, sondern als hellsichtige Kritik am verlogenen Sowjet-Idealismus.

8/10

Chris Gerolmo TV-Film Serienmord UDSSR Russland Rostow Historie HBO Biopic





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Funxton

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