"You know what I think? I think you were a dirty cop from day one."
Rampart ~ USA 2011
Directed By: Oren Moverman
L.A. 1999: Der Streifenpolizist Dave Brown (Woody Harrelson) ist vermutlich der meistgehasste Cop der Stadt. Permanent lässt sich sein Name mit Gewalttaten in Verbindung bringen, was die Medien populistisch fachgerecht auzuschlachten verstehen und auch sein Privatleben, geprägt von Promiskuität, Nikotin, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch gleicht einer Katastrophe. Dennoch weigert sich Brown strikt, sein Berufsideal zugunsten einer aus seiner sicht verweichlichten öffentlichen Meinung aufzugeben.
Sehenswerter, grandios montierter und inszenierter Polizeifilm, dem man James Ellroys kreativen Input recht umschweifelos anmerkt. Getragen von einem großartigen Ensemble, das unter anderem Ned Beatty in einer schönen Altersrolle aufbietet, ist "Rampart" vor allem ein Film über Anachronismen. Diverse Zitate verdeutlichen, dass Dave Brown ein legitimer Erbe der Dinosaurier-Polizisten vom Schlage eines Harry Callahan, freilich gemixt mit einem Viertel Bad Lieutenant ist, ein Misanthrop, der die Uniform benutzt, um möglichst unkompliziert seiner eigenen, herrischen Natur frönen zu können. Brown weiß Menschen für sich "einzunehmen"; diverse Personen schulden ihm einen Gefallen. Sei es der Apotheker, von dem Brown seine Benzos rezeptfrei bezieht oder der Hotelrezeptionist, der ihm für lau eine Notunterkunft gewährt. Vor den Stadtoberen, Staatsanwälten und Anzugträgern, hat Dave keine Angst. Er weiß, wie das Spiel gespielt wird und ist schlau genug, im Sanktionsfalle zurückschlagen zu können. Dass er auf der anderen Seite verantwortlich ist für zahlreiche ungerechtfertigte Gewaltakte, bekommt der kleine, demonstrationsbereite Mann auf der Straße mit. Allein es interessiert Dave nicht. Er lässt sich nicht ändern. Und warum auch? Schließlich ist er nichts weiter als das konsequente Echo der Straßenschluchten.
8/10
Los Angeles Korruption Oren Moverman James Ellroy
Rampart ~ USA 2011
Directed By: Oren Moverman
L.A. 1999: Der Streifenpolizist Dave Brown (Woody Harrelson) ist vermutlich der meistgehasste Cop der Stadt. Permanent lässt sich sein Name mit Gewalttaten in Verbindung bringen, was die Medien populistisch fachgerecht auzuschlachten verstehen und auch sein Privatleben, geprägt von Promiskuität, Nikotin, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch gleicht einer Katastrophe. Dennoch weigert sich Brown strikt, sein Berufsideal zugunsten einer aus seiner sicht verweichlichten öffentlichen Meinung aufzugeben.
Sehenswerter, grandios montierter und inszenierter Polizeifilm, dem man James Ellroys kreativen Input recht umschweifelos anmerkt. Getragen von einem großartigen Ensemble, das unter anderem Ned Beatty in einer schönen Altersrolle aufbietet, ist "Rampart" vor allem ein Film über Anachronismen. Diverse Zitate verdeutlichen, dass Dave Brown ein legitimer Erbe der Dinosaurier-Polizisten vom Schlage eines Harry Callahan, freilich gemixt mit einem Viertel Bad Lieutenant ist, ein Misanthrop, der die Uniform benutzt, um möglichst unkompliziert seiner eigenen, herrischen Natur frönen zu können. Brown weiß Menschen für sich "einzunehmen"; diverse Personen schulden ihm einen Gefallen. Sei es der Apotheker, von dem Brown seine Benzos rezeptfrei bezieht oder der Hotelrezeptionist, der ihm für lau eine Notunterkunft gewährt. Vor den Stadtoberen, Staatsanwälten und Anzugträgern, hat Dave keine Angst. Er weiß, wie das Spiel gespielt wird und ist schlau genug, im Sanktionsfalle zurückschlagen zu können. Dass er auf der anderen Seite verantwortlich ist für zahlreiche ungerechtfertigte Gewaltakte, bekommt der kleine, demonstrationsbereite Mann auf der Straße mit. Allein es interessiert Dave nicht. Er lässt sich nicht ändern. Und warum auch? Schließlich ist er nichts weiter als das konsequente Echo der Straßenschluchten.
8/10
Los Angeles Korruption Oren Moverman James Ellroy