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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0


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LANTANA (Ray Lawrence/AU, D 2001)


"Sometimes, love's not enough."

Lantana ~ AU/D 2001
Directed By: Ray Lawrence

Der zur Cholerik neigende Sidneyer Detective Leon Zat (Anthony LaPaglia) ist verheiratet und hat zwei Söhne. Dennoch lässt er sich auf einen Seitensprung mit Jane (Rachael Blake) ein, einer Frau aus jener Tanzschule, die auch Leon und seine Frau Sonja (Kerry Armstrong) besuchen. Während für Jane, die sich just von ihrem Mann (Glenn Robbins) getrennt hat, die Beziehung zu Leon mehr als nur ein Techtelmechtel ist, bereuts dieser die Affäre bereits nach kurzer Zeit. Währenddessen verschwindet die renommierte Analytikerin Valerie Somers (Barbara Hershey) spurlos nach einer nächtlichen Autopanne im Busch. Jane, die von dem Fall in den Nachrichten hört, verdächtigt ihren Nachbarn Nik (Vince Colosimo), etwas mit dem Fall zu tun zu haben, den wiederum Leon untersucht. Dessen Verdachtsmomente gehen in eine andere Richtung: Auf ihren Tonbandaufzeichnungen, unter denen Leon auch ihm bisher unbekannte Sitzungen mit seiner Frau Sonja entdeckt, berichtet Valerie von einem homosexuellen Patienten (Russell Dykstra), der eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat. Hinter diesem vermutet Leon Valeries Ehemann John Knox (Geoffrey Rush), den er einer Gewalttat durchaus für fähig hält...

Warum nicht mal Sidney statt Los Angeles? Wo die kalifornische Metropole sonst den traditionellen Hintergrund für kaleidoskopartige Ensemble-Dramen stellt, geht Ray Lawrence mit seiner Theaterverfilmung nach Sidney und nutzt die dortigen Gegebenheiten, zu denen besonders eine üppige, dschungelartige Vegetation gehört, für seine vielköpfige, brillant verflochtene Beziehungsgeschichte. Wenngleich ein Kriminalfall, der eigentlich gar keiner ist und der sich schließlich als ein durch böse Umstände herbeigeführter Unfalltod einer zunehmend neurotischen, seit dem Tod ihrer kleinen Tochter vereinsamten Frau entpuppt, im Zentrum der Geschichte steht, geht es in "Lantana" vor allen Dingen um Kommunikation: Um Sprechen, Verstehen, Zuhören. Die Geschicke der Figuren werden samt und sonders durch den Verzicht auf Aussprachen, die Angst vor Nachfragen und Missinterpretationen des Verhaltens ihrer Gegenüber in falsche Richtungen gelenkt. Zum Schluss steht dann, nach oftmals kathartischen Selbsterfahrungen, die in dieser Art Film stets notwendige, allgemeine Conclusio, die den meisten Figuren einen Neuanfang ermöglicht, den tragischen, letztlich unnötigen Tod der psychisch geschädigten Analytikerin jedoch nicht ungeschehen macht.
"Lantana" fasziniert besonders deshalb, weil er infolge seiner überaus geschickt konstruierten Narration häufig Gedankenspiele in multiple Richtungen ermöglicht und zahlreiche interpretatorische Freiräume lässt. So wird aus einem Stoff, der leicht hätte Gefahr laufen können, einer ordinären und spannungslosen Verarbeitung anheim zu fallen, ein intelligentes, ausgefeiltes Stück Kino.

9/10

Ray Lawrence Andrew Bovell Ensemblefilm Sidney Australien based on play


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LOVE ETERNAL (Brendan Muldowney/IE 2013)


"I'm a disordered human being."

Love Eternal ~ IE 2013
Directed By: Brendan Muldowney

Ian (Robert de Hoog) findet sich im Leben nicht zurecht. Der Tod ist sein ständiger Begleiter und seine einzigen sonstigen Interessen liegen in der Laien-Astronomie. Ansonsten fühlt Ian sich als existenziell fehl am Platze. Allenthalben setzt er zum Selbstmord an, doch immer wieder scheitern seine Versuche aufgrund obskurer Wendungen. Ian ist einsam und findet keine Erfüllung; selbst der Versuch einer nekrophilen Beziehung mit der in seiner Gegenwart gestorbenen Tina (Amanda Ryan) scheitert kurzfristig: Rigor mortis und dessen unästhetische Folgen sind dann auch nicht wrklich Ians Hausnummer. Dann die ihm immer wieder begegnende Naomi (Pollyanna McIntosh) - sie hat ihren kleinen Sohn durch einen Unfall verloren, sich von ihrem Mann (Aiden Condron) getrennt und schöpft nun durch Ians Interventionen neue Kraft. Auch Ian profitiert von dieser Freundschaft, und endlich wartet seine bestimmende Aufgabe auf ihn.

Eine mir zufällig aufgefallene Tendenz: Nach dem erst letzthin geschauten "Last Kind Words" handelt es sich auch bei "Love Eternal" um einen Film, der seine grundierende, tiefe Morbidität beinahe zwanglos zum Ethos erhebt und dabei förmlich zu predigen scheint: "Suicide's an alternative!" Der Protagonist Ian, in stiller Schönheit begeisternd von Robert de Hoog dargeboten, wähnt sich als Berglöwen im Körper eines Menschen; er sei schlicht im falschen Körper zur Welt gekommen und könne in seiner menschlichen Form kein zufrieden stellendes Leben führen. Sämtliche Versuche, sich der Welt und auch deren Negierung, anzunäheren, scheitern. Erst die platonische Beziehung zu der tieftraurigen, sich jedoch mit aller Macht gegen die Depression stemmenden Naomi führt ihm Alternativen vor Augen. Das Leben kann schön sein, man muss nur seine Nische finden. Ein dann doch noch impulsiv herbeigeführter Selbstmordversuch Naomis schlägt fehl - ausgerechnet, weil Ian ihr rechtzeitig das Leben rettet. Danach findet sie wieder zu ihrem Mann und somit zurück ins Leben; Ians "Radikaltherapie" ist erfolgreich, sein Lebenssinn erfüllt, er wieder allein, aber zufrieden. Seiner letzten Reise steht nun endgültig nichts mehr im Wege. Das ist "Amélie", bloß gehüllt in tiefstes Schwarz!
Das selbstzufriedene, freie Aus-dem-Leben-Scheiden buchstabiert Muldowneys wirklich wunderbarer Film nun also mit einem dermaßenen Selbstverständnis, dass ihm die FSK trotz wirklich kaum prekärer Visualisierungen wie bereits "Last Kind Words" ein 18er-Siegel verabreichte - man möge labile Jugendliche mit solcher Nekromantisierung doch bitte nicht auf falsche Ideen bringen. Eine wahrhaftig tragfähige Ausgangsbasis zur Hervorrufung eines um sich greifenden Neo-Werther-Effekts! Andererseits: Brächte man sich nach dem Genuss von "Love Eternal" einfach um, man könnte solch grandioser Filme wie diesem (oder auch seiner selbst) nie mehr ansichtig werden und das wäre wiederum doch verdammt schade.

9/10

Brendan Muldowney Irland Tod Suizid Biopic


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MERCENARY FIGHTERS (Riki Shelach Nissimoff/USA, SA 1988)


"Be the good guys for once..."

Mercenary Fighters (Freedom Fighters) ~ USA/SA 1988
Directed By: Riki Shelach Nissimoff

Die eigentliche Macht im zentralafrikanischen Kleinstaat Shinkasa(!) besitzt keineswegs der Präsident (Leslie Mongezi), sondern der Militärchef Colonel Kyemba (Robert DoQui). Um profitäre Interessen durchsetzen zu können, muss Kyemba sich zunächst der lästigen Guerilla unter deren Führer Jaunde (Henry Cele) entledigen, für die er jedoch eingeschworene Experten in Sachen Krieg, sprich: Söldner benötigt. Zusammen mit einem siebenköpfigen Team nimmt sich der gewissenlose Virelli (Peter Fonda) der Sache an. Für Virelli zählt nur, dass die Kasse stimmt, ansonsten besitzt er keinerlei Ideale. Anders als die beiden von ihm angeheuerten Freunde T.J. Christian (Reb Brown) und Cliff Taylor (Ron O'Neal): Diese lassen sich zwar zunächst kommentarlos einspannen, doch T.J. entdeckt sein Herz für die idealistische Krankenschwester Ruth (Joanna Weinberg), die die Rebellen mit Leib und Seele unterstützt. Auch in Jaunde findet T.J. einen durchaus sympathischen Vertreter für bessere Ziele. Er und Cliff stellen sich schließlich gegen Virelli und Kyemba, der mittlerweile einen Staatsstreich plant...

Söldner in Afrika geben seit Jack Cardiffs "The Mercenaries" stets einen dankbaren Topos im Actionfilm ab. So hat das Genre über die Jahrzehnte viele denkwürdige jener Sub-Beiräge hervorbringen können, darunter auch einige kleinere, weniger beachtete. Zu ebendiesen zählt auch der Exot "Mercenary Fighters", den die Cannon in ihrer späteren Phase vom Stapel ließ. Nicht unbedingt interessant nimmt sich bei diesem Film die wenig bemerkenswerte Inszenierung aus, sondern vielmehr die illustre Besetzung: Peter Fonda, dessen Stern sich um diese Zeit im Sinkflug befand und der des Öfteren für kleines Geld in Abschreibeproduktionen zu sehen war, spielt den leicht sadistisch veranlagten, vor allem jedoch völlig gewissenlosen Oberbösewicht Virelli, Robert Mitchums Ältester Jim ist als sein kaum minder schießwütiger Kumpan Wilson Jeffords an Bord. Allein diese ihren berühmten Vätern wie aus den gesichtern geschnittenen Charakterköpfe besorgen bereits die halbe Miete. Doch damit längst nicht genug: "Superfly" Ron O'Neal (ungebührlicherweise als 'O'Niel' kreditiert) ist der hero's best friend, ein Wiedersehen mit "Shaka Zulu" Henry Cele bringt diesen wiederum als patriotischen Partisanen. Schließlich der stets liebenswerte Muskelbär Reb Brown, zwischenzeitlich back from Italia, der sich Sly Stallones windschiefes Baller-Antlitz aus "Rambo: First Blood Part II" nahtlos zu eigen gemacht hatte und dies in nahezu jedem seiner Filme, so auch diesem hier, auszustellen pflegte. Brown ist gewiss kein guter Schauspieler, seine beeindruckende und zugleich liebenswerte Präsenz jedoch macht ihn immer wieder zum Gewinn. So auch in "Mercenary Fighters", in dem er dem beliebten Archetypen des sich vom Opportunisten zum Idealisten wandelnden good guy revisioniert, später, in einer die Grenzen der Albernheit rigoros durchbrechenden 7-Minuten-Szene gar die Erbfolge des sterbenden Rebellenführers antritt und die Fieslinge mit seinem Kumpel Superfly schlussendlich samt und sonders abserviert.
Ein unbedingter Schlager aus früheren Tagen und klassisches Achtziger-Genrekino zum Angewöhnen.

6/10

Cannon Riki Shelach Nissimoff Afrika Söldner Freundschaft


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UNDER THE SKIN (Jonathan Glazer/UK, USA, CH 2013)


"Why do you shop at night then?"

Under The Skin ~ UK/USA/CH 2013
Directed By: Jonathan Glazer

Ein Alien (Scarlett Johansson) in attraktiver Frauengestalt lockt in der Gegend um Glasgow einsame Männer, die vorerst niemand vermissen wird, in seine Fänge, um ihnen mittels einer seltsamen Maschine das Leben aus dem Körper zu saugen. Ein paar weitere Aliens, motorradbewährt und in männlicher Gestalt, sorgen dafür, dass der Fänger seiner Tätigkeit auch adäquat nachgeht. Entkommene Individuen werden wieder eingefangen. Als es dem Jäger-Alien zuviel wird, flieht es Richtung Norden, entdeckt seine humanoiden, physischen Reize und fühlt sich sogar zu einem es umsorgenden Erdenmann hingezogen. Doch auf den Versuch körperlicher Annäherung folgt nur eine weitere Flucht. In einem abgelegenen Waldstück begegnet es schließlich seinem irdischen Schicksal...

Seine unfehlbare Sogwirkung entfaltet "Under The Skin" gleich zu Beginn: Der Zuschauer wird Zeuge, wie das mit der Fänger-Mission betraute Alien seine feminine terrestrische Gestalt erhält. Ein menschliches Auge wird unter immenser visueller Psychedelik hergestellt und angepasst, die englische Sprache wird in phonetischem Schnelldurchlauf erlernt. Die fertige Camouflage benötigt schließlich noch Kleidung und ein Fahrzeug, um sich unbehelligt fortbewegen zu können. Beinahe auf dem Fuße folgt dann die mehrfache Erfüllung der tödlichen Mission (deren Zweck verborgen beibt) sowie das mehr oder weniger unfreiwillige Studium humaner Verhaltensweisen in der Glasgower Innenstadt: Das Alien wird gemeinschaftlich mit Linse und Publikum Zeuge, wie die Leute der westlichen Welt so ihren Alltag verleben: Beim Einkaufen, bei der Kommunikation, im Schönheitssalon. Unter Verwendung versteckter Kameras fängt Glazer diese erstaunlich authentischen Situationen ein, was tatsächlich eine ungewöhnliche Wirkung hinterlässt. Auch sonst ragt der immer wieder prononcierte Cinéma-vérité-Charakter dieser wahrlich alles andere als bodenständig einzuodnenden Geschichte weit hinein in die extrem durchkomponierten Formalia des Films: Der körperlich deformierte Mann (Adam Pearson) etwa trägt keine Maske und viele der vorherigen Opfer des Aliens werden gespielt von von der Straße weggecasteten Personen. Die damit einhergehenden, künstlerischen Wagnisse sind dem bei aller Kryptik keineswegs sperrigen "Under The Skin" gar nicht hoch genug anzurechnen, denn gerade infolge ihrer gewinnt das Werk seinen außerordentlichen, spezifischen Charakter.

8/10

Jonathan Glazer Aliens Schottland Edingurgh femme fatale


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AMEN. (Constantin Costa-Gavras/F, D, RO 2002)


"I see no other way to reach people's hearts."

Amen. (Der Stellvertreter) ~ F/D/RO 2002
Directed By: Constantin Costa-Gavras

Berlin, 1942: Als er infolge familiärer Beziehungen binnen kürzester Zeit zum Offizier der Waffen-SS aufsteigt, glaubt der ebenso naive wie christliche Ingenieur Kurt Gerstein (Ulrich Tukur) noch, dass seine Fortschritte in der Schädlingsmittelbekämpfung den Truppen an der Ostfront zugute kommen. Der mysteriöse "Doktor" (Ulrich Mühe) jedoch belehrt den Schockierten eines Besseren: Die Euthanasie, die systematische Ermordung geistig Behinderter, gehört ebenso zum verschleierten Nazi-Alltag wie die mittlerweile beschlossene "Endlösung der Judenfrage": Ganze Dynastien werden in Viehwagons gen Osten deportiert und dort im großindustrillen Maßstab und unter Verwendung des von Gerstein mitbeschafften Giftgases Zyklon B vernichtet. Hoffnung wähnt Gerstein beim schwedischen Botschafter (Justus von Dohányi) und bei der katholischen Kirche. Zum einen sollen die Alliierten über die Gaskammern und Krematorien in Kenntnis gesetzt werden, zum anderen versucht Gerstein mithilfe des idealistischen Jesuiten Riccardo Fontana (Matthieu Kassovitz), den Vatikan zu einer öffentlichen Verurteilung der Nazigräuel zu bewegen. Doch die allgemeine Angst vor Hitler überwiegt hier wie dort, niemand, am wenigsten Papst Pius XII (Marcel Iures), fühlt sich verantwortlich, bis zum Kriegsende Wesentliches zu unternehmen.

Back from Hollywood: Die von reichlich Arroganz gekennzeichnete katholische Praxis der Ignoranz und der Wahl des geringsten Widerstands angesichts der sich immer weiter auftürmenden Nazi-Verbrechen war bereits in dessen Veröffentlichungsjahr 1961 Thema von Rolf Hochhuths Stück "Der Stellvertreter". Ganze vierzig Jahre dauerte es bis zu dieser Verfilmung durch Costa-Gavras, zugleich der zweite Film des Regisseurs nach dem im besetzten Frankreich unter der Vichy-Regierung spielenden "Section Spéciale", der sich mit dem Nationalsozialismus der Weltkriegsjahre befasst. Weitaus weniger emotional als viele andere Holocaust-Dramen der letzten Jahrzehnte kommt "Amen." daher, lässt etwas den Blick für die Essenz von Hochhuths Drama vermissen und sucht viel mehr nach möglichen Erklärungen dafür, wie die Massenvernichtung der Juden im internationalen Spiegel solange "übersehen" werden konnte. Dem bekennenden Christen und SS-Offizier Kurt Gerstein, von Ulrich Tukur im Film als überaus liebenswerter Zeitgenosse interpretiert, dem ein widerständliches Herz unter den Blitz-Runen schlägt, gilt heute als einer der wichtigsten bekennenden Zeugen der Vernichtungspraktiken. Bevor man ihm nach Kriegsende in Paris den Prozess machen konnte, fand man Gerstein in seiner Zelle erhängt vor - Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen.
Hinzugedichtet sind der, obschon auf realen Vorbildern basierende, Charakter des Märtyrers Riccardo Fontana, Gersteins persönliche Beziehung mit dem in Stück und Film namenlos bleibenden 'Doktor' Josef Mengele (hier gespielt von Ulrich Mühe) wiewohl auch sein eindeutig als heroisch zu bezeichnendes Engagement gegen das Reich, dessen Widerspruch zu seiner beständigen Funktion als Obersturmführer im Film nicht zufriedenstellend aufgelöst wird. So ist Gersteins tatsächliches Wesen bis heute historisch nicht eindeutig festlegbar. Costa-Gavras gestattete sich bei aller sonstigen Ehrenwertigkeit des Projekts einige sicher vermeidbare Faux-pas: Zunächst finde ich es diskutabel, ob es bei einer zu knapp 90 Prozent deutschsprachigen Besetzung wirklich Not tat, als Originalsprache Englisch zu wählen, die Sprachkenntnisse des Regisseurs hin oder her. Ferner stellt sich mir die Frage, ob die permanent durch den Film rollenden Deportationszüge bewusst in die jeweils "falsche" Bildrichtung fahren (also leer von West nach Ost, voll von Ost nach West) oder ob dies inszenatorische Manier ist. Dem gehenüber stehen großartige Szenen wie etwa die, in der Riccardo versucht, die Kardinäle beim üppigen Frühstück von den ihm durch Gerstein geschilderten Naziverbrechen zu unterrichten und diese ganz untangiert weiterspeisen. Da schimmert dann wieder ganz der alte, starke Costa-Gavras hervor.

7/10

Constantin Costa-Gavras Rolf Hochhuth based on play period piece Historie Nationalsozialismus Holocaust WWII Kirche Rom Vatikan Berlin Auschwitz Widerstand


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MAD CITY (Constantin Costa-Gavras/USA 1997)


"A line has been crossed."

Mad City ~ USA 1997
Directed By: Constantin Costa-Gavras

Ausgerechnet der als sensationsgieriger Enthüllungsjournalist berüchtigte Max Brackett (Dustin Hoffman) ist zugegen, als der gefeuerte Sicherheitsmann Sam Baily (John Travolta) mit Schrotflinte und Dynamit seinen früheren Arbeitsplatz, das städtische Museum, betritt und eine zufällig vor Ort befindliche Schulklasse als Geiseln nimmt. Brackett wittert sofort großes Nachrichtenentertainment und lenkt von Anfang an die Aktionen des leicht unterbelichteten Kidnappers in seine gewünschte Richtung. Doch nicht nur Brackett, auch sein Sender und das bald heranrückende FBI manipulieren Bailey mal mehr, mal weniger, provozieren sein verlängertes Ausharren im Museum und beeinflussen die öffentliche Meinung.

Dass "gut gemeint" in aller Regel das Gegenteil von "gut" darstellt, lässt sich anhand Costa-Gavras' bis dato letzter Hollywood-Produktion "Mad City" zumindest ansätzlich klar verifizieren. So eine Massenmediensatire hier und da ist ja eigentlich nie verkehrt und erreicht grundsätzlich ihre Adressaten (in der Regel nämlich die, die sich ohnehin weitgehend "medienkompetent" schimpfen). Mit Dustin Hoffman befindet sich ein garantiert brillanter Schauspieler an Bord, mit John Travolta zumindest einer, der etwas Kohle in die Kassen holt. Dennoch enthebt all das "Mad City" nicht seines penetranten Reißbrett-Charakters, der seines Regisseurs vermittels dieser einfach gestrickten Art der Darbietung, die sicherlich bereits infolge oberflächlicher Script-Lektüre absehbar war, weder würdig ist noch ihn überhaupt sonderlich gereizt haben sollte. Vermutlich ging es in diesem Falle auch einfach mal um einen ausgedehnten Sommerurlaub. Ist ja auch okay. Man kann nicht permanent große Würfe vollziehen und wird schließlich auch abgeklärter mit dem Alter. Dann möge man als Urheber aber bitte auch Verständnis für die entsprechenden Reaktionen aufbringen: "Mad City" lässt sich über weite Strecken anschauen, ohne dass er allzu heftige Koliken verursachte, vermeidet es aber ebenso penibel, Wagnisse jedweder Art einzugehen; sei es in gedanklicher oder auch nur in inszenatorischer Hinsicht. Für Costa-Gavras' Œuvre stellt "Mad City" keine ausgesprochene Schande dar, aber er würde darin auch nicht wirklich vermisst werden.
Als Travolta als Sam Baily in letzter, sympathiebekundender Regung gegenüber Brackett dazu ansetzt, ihm, wie es in "Face/Off" ja sein "Erkennungszeichen" war, freundschaftlich mit der Handfläche übers Gesicht zu fahren, musste ich heuer allerdings beinahe speien. Der Typ kann einfach nicht anders, als den Großkotz zu markieren, selbst wenn er bloß einen verblödeten Trottel spielen soll.

5/10

Constantin Costa-Gavras Journalismus Fernsehen Satire Kidnapping Museum Kleinstadt Kalifornien


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MISSING (Constantin Costa-Gavras/USA 1982)


"We're not involved, Mr Horman."

Missing (Vermisst) ~ USA 1982
Directed By: Constantin Costa-Gavras

Santiago de Chile, September 1973: Der für ein linkes Blatt tätige, US-amerikanische Journalist Charlie Horman (John Shea) verschwindet während des Militärputschs durch Pinochet spurlos. Zusammen mit Charlies Vater Ed (Jack Lemmon), einem einflussreichen New Yorker Geschäftsmann, sucht seine Frau Beth (Sissy Spacek) vor Ort nach Spuren Charlies, während die Junta ihr blutiges Schreckensregime weiter installiert. Im naiven Glauben, die US-Administration vor Ort sei bezüglich seiner Investigation hilfsbereit, muss sich Ed Horman bald vom Gegenteil überzeugen lassen: Charlie ist während eines zufälligen Kurzaufenthalts im Badeort Viña del Mar auf einen redseligen US-Militärberater (Richard Bradford) gestoßen, der keinen Zweifel an der US-Intervention bei Pinochets Staatsstreich ließ. Wie tausende andere Verdächtige wurde Charlie daraufhin in das als riesiges Konzentrationslager dienende Nationalstadion verschleppt, wo sich seine Spur - ebenso wie die Tausender anderer Exekutierter - verliert. Am Ende seines sein Weltbild geraderückenden Aufenthalts in Santiago begreift Ed die weitreichenden Verstrickungen der USA nicht nur in diesen lateinamerikanische Machtwechsel.

Costa-Gavras' erste US-Produktion macht glücklicherweise nur wenige Zugeständnisse an massengeschmäcklerische Erwartungshaltungen. Zwar gestaltet sich seine Inszenierung glatter und zugänglicher als zuvor und bietet mit Lemmon und Spacek zwei "unkomplizierte" Stars als Identifikationsfiguren auf; der politischen Brisanz und leidenschaftlichen Aufbereitung des Themas jedoch tut dies kaum Abbruch. "Missing" ist ein Werk, das Türen aufstieß: Die Involvierung der CIA nebst der von Polizei- und Militärberatern in die Politik lateinamerikanischen Länder wurde in keinem vorherigen Studiofilm so gnadenlos und präzise umrissen wie hier. Zu Beginn des Films wird erklärt, dass einige Namen der in die neun Jahre zuvor geschehenen Ereignisse Beteiligten "zum Schutz der Personen und des Films geändert" werden mussten. Die Begriffe 'Chile', 'Pinochet' und 'Allende' fallen nicht, von Nixon ist lediglich einmal ein Wandporträt zu sehen, ganz am Ende erklingt aus dem Off der Name Kissingers. Der vehement verharmlosende, lügende und leugnende US-Botschafter vor Ort bleibt ungetauft; sein reales Pendant Nathaniel Davis, mittlerweile a.D., dessen Nennung immerhin in der dem Film zugrunde liegenden Buchvorlage von Thomas Hauser auftaucht, verklagte die Universal bei Erscheinen des Films auf eine Multi-Millionen-Dollar-Summe und sorgte für die vorübergehende Absetzung des Films. Beide Maßnahmen erwiesen sich jedoch als von mittelfristiger Erfolglosigkeit gekrönt. Immerhin: Charles Hormans Name - ohnedies der wichtigste des Films - bleibt unverfälscht und stolzes Zentrum der traurigen Schilderungen. Bei aller Ehrenhaftigkeit des Projekts: Dass ausgerechnet das Verschwinden des Sohnes eines reichen, einflussreichen New Yorker Businessman solche Wellen schlug, ist sicherlich wichtig und richtig. Dass jedoch auch ein Costa-Gavras nur die Spitzen der Pinochets Putsch säumenden Leichenberge der zehntausenden von Toten und Vermissten zeigen kann, deren Verlust weitaus stiller und ungehörter betrauert werden musste denn der Charles Hormans, sollte zu keiner Sekunde vergessen werden.

9/10

Constantin Costa-Gavras Chile period piece Historie Vater & Sohn Südamerika CIA


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CLAIR DE FEMME (Constantin Costa-Gavras/F, I, BRD 1979)


Zitat entfällt.

Clair De Femme (Die Liebe einer Frau) ~ F/I/BRD 1979
Directed By: Constantin Costa-Gavras

Eigentlich will er nach Caracas abfliegen, aber aus zunächst unerfindlichen Gründen verschiebt Michel Follin (Yves Montand) die Reise. Auf dem Weg in ein Bistro stößt er mit der hilfsbereiten Lydia Tovalski (Romy Schneider) zusammen und fühlt sich prompt zu ihr hingezogen, versucht verzweifelt, sie auch für sich zu begeistern. In den nächsten Stunden erfahren die beiden viel von einander und geben dem jeweils anderen tiefe Einblicke in die jeweils zutiefst verwundete Seele: Lydia hat ihre kleine Tochter verloren bei einem Unfall, den ihr Mann Alain (François Perrot) verursacht hat. Dieser verschanzt sich seitdem hinter einem Schuldkomplex, der es ihm nurmehr erlaubt, in einer Phantasiesprache zu kommunizieren und der von regelmäßigen Suizidversuchen bestimmt wird. Lydia ist völlig allein gelassen. Michel derweil hat seiner todkranken Frau passive Sterbehilfe geleistet, indem er ihren Freitod akzeptiert und ihr versprochen hat, die Stadt zu verlassen - nur, um dann auf die nicht minder verletzte Lydia zu stoßen. Ihr kurzes Beisammensein ist zudem geprägt vom Abschied des seltsamen Vaudeville-Tier-Dompteurs Galba (Romolo Valli).

Dieser dröge Versuch Costa-Gavras', späte Nouvelle Vague zu machen, darf als in Ehren gescheitert betrachtet werden. Der ganze Film, nebst Darstellern, basaler Ausgangslage und Dialog gleicht einer distanzierten Versuchsanordnung, die ohne Montand und Schneider, die ihn mittels ihrer Kunst faktisch allein zu tragen haben, gänzlich verloren wäre. Die Figuren, und damit meine ich nicht ausschließlich nur die Protagonisten, erschweren durch ihre charakterbedingte Distanzierung zum Alltäglichen, ihre bleierne Lebensegierung und die damit einhergehende Suhle aus Selbstmitleid und müde exponiertem Zynismus die Herstellung einer wie auch immer gearteten Beziehungsebene mit dem Zuschauer: Wer Michel und Lydia zur Gänze versteht, muss wohl selbst irgendwie des Lebens müde sein. Auch Costa-Gavras scheint kurz der vitale Funke, der seine Filme sonst auszeichnet, verlassen zu haben, als er sich entschied, inmitten seiner großen politischen Filme plötzlich dieses Zwei-Personen-Kammerspiel abzusetzen, dem es im Vergleich zu der ihn werkimmanent umgebenden Kunst des Regisseurs ausgerechnet an deren Verve, Wucht, Wut und Lebensbejahung mangelt, wobei all dies gerade hier, in dem mikrokosmisch denkbar schmalsten Herunterbruch auf das Wesentliche - die Liebesbeziehung zweier Menschen nämlich - so obligatorisch gewesen wäre.

4/10

Constantin Costa-Gavras amour fou Vaudeville Paris


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ÉTAT DE SIÈGE (Constantin Costa-Gavras/F, I, BRD 1972)


"Dead?" - "Dead."

État De Siège (Der unsichtbare Aufstand) ~ F/I/BRD 1972
Directed By: Constantin Costa-Gavras

Der für die vorgeblich technische Beratungsfirma A.I.D. in Montevideo tätige Philip Michael Santore (Yves Montand) wird unter großem Gezeter der amtierenden Militärregierung als eines von drei Zielen von der Stadtguerilla, den Tupamaros, entführt und verhört. Er soll für den erpressten Austausch politischer Gefangener herhalten. Während seiner siebentägigen Geiselhaft konfrontiert man Santore mit unumstößlichen, bewiesenen Fakten, die er zunächst vehement zu leugnen versucht: Tatsächlich ist er inoffizieller Polizei- und Militärberater, der für die US-Regierung in wechselnde lateinamerikanische Krisenherde reist, um dort die jeweilige Junta zu unterstützen und die Bildung von Todesschwadronen, die gezielt gegen revolutionäre Strömungen vorgehen, zu forcieren. Zu seinem "Lehrplan" zählen die Vermittlung brutalster Verhör- und Folterpraktiken sowie die praktische Schulung in Waffen- und Spengstoffgebrauch. Nach einigen Tagen gesteht Santore und äußert seine wahre politische Überzeugung: Dass sozialistische und kommunistische Strömungen überall auf der Welt systemzersetzend seien und mit allen Mitteln bekämpft werden müssten. Dass seine Person dabei nur ein austauschbares Zahnrädchen des sich immer weiter ausbreitenden, verselbstständigenden imperialistischen Virus von US-Banken und -Großkonzernen ist, wird ihm dabei selbst offenbar. Die Regierung geht auf die Forderungen der Tupamaros nicht ein und Santore wird exekutiert. Noch am Tage seiner Beerdigung steigt bereits sein Nachfolger aus dem Flugzeug.

"État De Siège" bildet den vorläufigen Abschluss von Costa-Gavras' Trilogie um Machtmissbrauch in repressiven Staatssystemen nach seinem Meisterwerk "Z" und dem mir zu meine größten Bedauern noch unbekannten "L'Aveu", der sich mit der Lage in der damaligen ČSSR befasst (in diesem Zusammenhang möchte ich es einmal mehr als große, ja, peinliche Schande anprangern, dass bis dato keiner von Costa-Gavras' "frühen", bis 1988 entstandenen Filmen - mit Ausnahme des unpolitischen "Clair De Femme" - trotz oftmals bundesdeutscher Produktionsbeteiligung hierzulande auf DVD erhältlich ist). In "État De Siège" (dessen Titel korrekt wahlweise als "Belagerungszustand" oder "Belagerungsstaat" übersetzt werden kann) schwenkt Costa-Gavras nach Südamerika und berichtet von dem - wiederum authentischen - Fall des in Uruguay offiziell als "Sicherheitsberaters" tätigen Daniel Anthony Mitrione, der tatsächlich im Auftrag der CIA jen- und auch diesseits der nordamerikanischen Grenzen die regierenden, faschistischen Kräfte im Kampf gegen revolutionäre Strömungen unterstützte, indem er ihnen Sonderausbildungen in Auspür- und Foltermethoden ermöglichte. Mitrione wurde von den Tupamaros gekidnappt und als Druckmittel für einen möglichen Regierungswechsel infolge antizipierter staatlicher Hilflosigkeit eingesetzt. Jener Plan schlug fehl und führte zu Mitriones Hinrichtung.
Weitaus weniger als noch "Z", der sich immerhin in Costa-Gavras' Vaterland verortete, versteht sich "État De Siège" als eindeutiges Pamphlet. Er erliegt nicht der falschen, wenngleich naheliegenden Versuchung, Santore/Mitrione als gewissenloses Monster und Projektionsfläche kapitalistischer Einflussnahme darzustellen, sondern als Opfer seines Berufsstandes, seiner fehlausgeprägten Ansichten und vor allem der unglücklichen Umstände. Dies verdankt Costa-Gavras nicht zuletzt der wiederum nuancierten Darstellung Montands, der seine Figur als einen seiner Sache selbst kaum mehr sicheren Handlanger darstellt, welcher seinen nahenden, gewaltsamen Tod mehr oder weniger akzeptiert, da er die Denkweise seiner eigenen Seite nicht nur begreift, sondern sogar entscheidend mitgeprägt hat: Ein funktionierender Militärstaat darf nicht erpressbar sein, sondern muss über personelle Kollateralschäden hinwegsehen können. Dennoch lässt der Regisseur die aus "Z" bekannte Leidenschaft auch hierin nicht vermissen: Die von einem überparteilichen, von O.E. Hasse gespielten Journalisten vorgetragenen, essayistischen Gedanken erläutern vorzüglich den großen Komplex, um den es bei alldem letzten Endes und einzig und allein geht: Einflussnahme, Fremdbestimmung, Geld. Kurz: Macht.

10/10

Constantin Costa-Gavras Uruguay CIA Südamerika Kidnapping


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NURSE 3-D (Douglas Aarniokoski/USA 2013)


"Let's start by amputating your arms."

Nurse 3-D ~ USA 2013
Directed By: Douglas Aarniokoski

Die just examinierte New Yorker Krankenschwester Danni (Katrina Bowden) lernt bei ihrem Dienstantritt die eindrucksvolle Kolegin Abby Russell (Paz de la Huerta) kennen, die sich sogleich aufopferungsvoll um Danni kümmert. Doch hinter der fürsorglichen Fassade Abbys lauert ein männerhassendes Monster: Nicht nur tötet Abby gleich in Serie untreue Familienväter, die ihren offensiven Anmachtaktiken ins Netz gehen, sie entwickelt auch eine tödliche Obsession bezüglich Danni, die sich bald in blanke Raserei verwandelt...

Das ist natürlich camp in Reinkultur, was Douglas Aarionoski hier in spektakulärer Manier unters Volk wirft. Das famose Teaser-Poster, auf dem die bis zum Hals in Kunstblut getauchte, nackte Paz de la Huerta nackt, in Seitansicht und mit Schwesternhäubchen posiert (ein zweites zeigt sie im hautengen, weißen Wachskleid auf einer riesigen Spritze reitend), tingelt ja nunmehr schon seit rund drei Jahren durchs Netz. Schon damals wusste ich, dass ich diesen Film würde sehen müssen und habe mich bewusst möglichst wenig über ihn informiert (wobei ich dies nach Möglichkeit eigentlich sowieso stets so zu handhaben versuche). Das fetischisierende Plakat verrät dann eigentlich auch das Meiste über den Film. Die mordende, in obsessiver (homosexueller) Liebe umherberserkernde Krankenschwester ist ja nicht eben ein sonderlich exklusives Genremotiv und als solches versucht der inflationär grelle "Nurse 3-D" es glücklicherweise auch gar nicht erst zu veräußern. Die wundervolle Paz de la Huerta, die gleich in mehreren Szenen ohne Höschen durchs Bild stolziert, inkarniert eine sehr selbstbewusste Erotik, die, kombiniert mit dem simpel gehaltenen Plotverlauf, durchaus ordentlich einhergeht. Judd Nelson lässt sich wieder mal blicken als eines ihrer es kaum besser verdienenden, patriarchalischen Opfer und die putzige Katrina Bowden als Unschuld vom Lande, die letztlich nicht mit Abby Russell (die ja in Wahrheit Sarah Price heißt) fertig wird, ergibt eine passende Antipodin.
Ob man "Nurse 3-D", der nun ganz bestimmt alles ist, bloß nicht intelligent oder gar subtil, eine misogyne Botschaft unterjubeln möchte, liegt wohl im Auge des Betrachters. Lass die Frauen- und Krankenswesternverbände ruhig Sturm laufen. Ich kleiner Mann empfand ihn als hübsches, pulpiges guilty pleasure, garantiert frei von bösen Absichten.

6/10

Douglas Aarniokoski femme fatale Krankenhaus Slasher Splatter Madness 3-D New York Serienmord camp





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Funxton

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