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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0


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FRANCES (Graeme Clifford/USA 1982)


"Occupation?" - "Cocksucker."

Frances ~ USA 1982
Directed By: Graeme Clifford

Die in Seattle aufwachsende Frances Farmer (Jessica Lange) gilt schon als junge Frau als höchst unkonventionell. In einem Schulaufsatz konstatiert sie zum allgemeinen Entsetzen, dass Gott tot sei und eine gewonnene Reise nach Moskau scheint perfekt zu ihrem kommunistischen Gedankengut zu passen. Eine bald eingeschlagene Hollywood-Karriere gibt Frances rasch wieder auf, um an den Broadway zu gehen und dort in Inszenierungen ihres Galans Clifford Odets (Jeffrey DeMunn) aufzutreten. Doch der Studioboss Bebe (Allan Rich) lässt sich nicht gern beiseite drängen und sorgt mithilfe finanziellen Drucks und der Macht der Presse dafür, dass Frances wieder zurück an die Westküste kommt. Hier beginnt für sie eine Odyssee des Schreckens: Je mehr man sie versucht, in sozial akzeptierte Formate zu pressen, desto mehr lehnt sie sich auf. Ihre stets Frances' Geschicke beeinflussende Mutter sorgt schließßlich dafür, dass Frances entmündigt wird und mehrere Anstaltsaufenthalte durchläuft, an deren Ende sie, Jahre später, begradigt und normiert entlassen wird.

Kenneth Anger bezeichnete die spätere Geschichte der Frances Farmer als den "unerträglichsten und tragischsten Fall in der Geschichte Hollywoods". In der Tat demonstriert ihre noch immer kaum fassbare, nur allzu gern zur Tinseltown-Fußnote degradierte Biographie, mit welch leidenschaftlicher Zielstrebigkeit die Studios und ihre Mogule des golden age nicht nur gezielt aufbauen, sondern mindestens ebenso kompromisslos zerstören konnten. Frances Farmer hatte, als freigeistige, libertinäre Intellektuelle mit überaus inken Ansichten das Pech, das Äußere einer potenziellen Filmschönheit und schauspielerische Ambitionen in sich zu vereinen. Damit war sie nämlich, die permanente Intervention ihrer allmächtigen Mutter inbegriffen, den Filmbossen zum Fraß vorgeworfen. Als Frances sich darüber klar wurde und sich fortan weigerte, als kleines Getrieberädchen die Mühlen weitermahlen zu lassen, gipfelte dies in einem beispiellosen, zerstörerischen Bewurf ihrer Person: Kleine und große Skandale, Schlägereien, Pöbeleien und Saufgelage sowie ihre allerörtliche, standhafte Kooperationsverweigerung sorgten schließlich dafür, dass sie als hochsensibler Mensch mehr als zehn Jahre in offenen und geschlossenen Kliniken gegen ihren Willen zubringen musste und mit Insulin- und Elektroschocks "behandelt" wurde. Das Gerücht, dass Frances zum Ende ihres Psychiatrie-Aufenthalts hin sogar einer transorbitalen Lobotomie unterzogen wurde, welches im Zuge einer höchst unangenehmen Szene auch der Film skandiert, erwies sich im Nachhinein als unhaltbar.
Abgesehen davon gelang Clifford eine wahrlich großartige, manchmal nur schwer erträgliche Studie über pathologischen Maternalismus sowie über die bloße Illusion von Glitzer und Glamour in einer tatsächlich alles andere als demokratisch basierten Welt und Zeit. Besonders empfehlenswert im Doppel mit Frank Perrys "Mommie Dearest", in dem die Mutter-Tochter-Rollen vertauscht sind.

9/10

Graeme Clifford period piece Seattle Hollywood Biopic Psychiatrie Mutter & Tochter


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PROGRAMMED TO KILL (Allan Holzman, Robert Short/USA 1987)


"First napalm, then Agent Orange and now this!"

Programmed To Kill (Retaliator) ~ USA 1987
Directed By: Allan Holzman/Robert Short

Nachdem eine arabische Terrorgruppe um die eiskalte Killerin Samira (Sandahl Bergman) zwei amerikanische Kinder entführt, ist es an dem Spezialisten Eric Mathews (Robert Ginty), die Sache wieder ins Lot zu bringen. Mathews kann die Kinder befreien und Samira ausschalten, wird jedoch selbst schwer verwundet. Zurück in den USA findet Mathews, halbwegs wiedr genesen, Unglaubliches heraus: Eine für die Regierung arbeitende Firma unter der Leitung von Dr. Brock (James Booth) hat Samiras Körper zu einer superstarken, programmierbaren Kampfmaschine umoperiert und will sie nun gegen ihre alten Verbündeten einsetzen. Doch kurz nach dem Einsatz brennen ihr die Sicherungen durch und Samira wendet sich gegen ihre "Schöpfer" - wozu sie im weiteren Sinne auch Mathews zählt...

Die CIA und der Scheiß, den sie im internationalen "Berater- und Interventions-"Geschäft so baut, ist Gegenstand vieler Genrefilme der achtziger Jahre. Dazu gehört auch "Programmed To Kill", der Knautschgesicht Robert Ginty und die androgyne Körperfrau Sandahl Bergman kombiniert, leider nicht in romantischer Hinsicht, sondern als erbitterte, sich gegenseitig jagende Feinde.Eric Mathews ist zwar ein Handlanger des amerikanischen Weltpolizei-Apparats, immerhin jedoch einer, der das Denken nicht ganz verlernt hat und dessen Frau (Louise Caire Clark) und Sohn (Paul Walker) trotz gravierender Bedenken Erics Sicherheit betreffend, hinter ihm stehen. So zeichnet sich dann auch ab, dass der Fall 'Samira' der vorläufig letzte sein wird, für den Mathews in die Bresche springt. Samira indes vereint in sich genau jenen unbändigen Hass und todbringenden Fanatismus, den der Westen nach wie vor hinter jedem orientalischen Gotteskrieger vermutet. Vor allem die Tatsache, dass sie als Frau recht weit oben in der Führungshierarchie ihrer Gruppe agiert, macht sie dabei unberechenbar und zu einer überaus interessanten Figur innerhalb der erweiterten Genre-Genealogie.
Natürlich verkneift sich Holzman nicht jedwede Zugeständnisse an den unweigerlich zu erwartenden "Terminator"-Spoof: Als Samira, zur buchstäblich rot sehenden Mensch-Maschine umfunktioniert, wieder auf eigene Rechnung zu arbeiten beginnt, gibt es einige Szenen und Momente (Kleideraneignung, unflätige Reaktionen), die wohl zumindest ihren Einfluss nicht verleugnen können.
Die, wie ich eben mit Schrecken registrierte, gegenwärtige imdb-Wertung von 3,8 ist allerdings kaum mehr denn ein ganz übler Witz und völlig daneben.

6/10

Allan Holzman Nahost-Konflikt Cyborg CIA Militär Familie Rache Libanon Terrorismus Duell


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NOAH (Darren Aronofsky/USA 2014)


"Now you're a man."

Noah ~ USA 2014
Directed By: Darren Aronofsky

In grauer Vorzeit: Der dem allmächtigen "Schöpfer" hörige Noah (Russell Crowe) erhält eines Tages eine wegweisende Vision. Ein gewaltiger Regen wird die gesamte Welt überfluten und es ist an ihm, Noah, die Unschuldigen, nämlich die Tiere, in Sicherheit zu bringen. Zu diesem Zwecke soll er ein gewaltiges Schiff bauen, eine Arche, auf der je zwei Exemplare jeder Art Platz finden. Auch Noah und seine Familie dürfen als Erbauer und letzte Human-Vertreter darauf mitfahren. Mithilfe der "Wächter", steinerner Riesen, in deren Innerem sich die himmlischen Heerscharen des Schöpfers verbergen, gelingt Noah der Bau der Arche und auch das Zurückschlagen der anrückenden Horden des Tubal-Kain (Ray Winstone), der dereinst Noahs Vater (Marton Czokas) erschlug. Der Tyrann selbst allerdings kann sich in die Arche einschleichen und sich dort mithilfe von Noahs rachsüchtigem Mittleren Ham (Logan Lerman) verstecken. Derweil ist Noahs zumal unfruchtbare Adoptivtochter Ila (Emma Watson) schwanger. Dies steht jedoch dem Masterplan zur vollständigen Tilgung der Menschheit entgegen. Noah muss eine Entscheidung treffen...

Die Bibel ist ja ein duftes Märchenbuch, wenngleich über weite Passagen ziemlich mies geschrieben und mit allzu vielen Namen unübersichtlich aufgepimpt. Dennoch gab und gibt sie Fernseh- und insbesondere Hollywood-Studios immer wieder Anlass zu Demonstrationen von production values und vor allem zu solchen wahnhaften Vulgärglaubens. In das klassische Segment ebenjener Art Bibel-Adaption fällt auch Darren Aronofskys jüngster Film, dem ja in Kürze noch einige Konkurrenz-Produktionen folgen werden. Bibel ist anno 2014 wieder in. Was liefert nun der vorliegende, betont allegorisch arrangierte Gattungsvertreter? Edeltrash? Ziemlich sicher. Das Exempel eines in Ehren gescheiterten Großprojekts? Ganz bestimmt. Aronofsky gilt ja gemeinhin als ambitioniert zu werke gehender Filmemacher mit höchst spezifischer Note. "Noah" entwickelt erwartungsgemäß mancherlei Parallelen zu Aronofskys bisher unzugänglichstem Werk "The Fountain", das sich ebenfalls als philosophische Flexion verstand und sich verstärkt mit existenzialistischen Topoi auseinandersetzte. Ebenso wie im erwähnten The Fountain" geht es auch in "Noah" um Persistenz. Die der Menschheit selbst nämlich. Fragen über Fragen werden aufgeworfen wie die nach der grundsätzlichen Existenzberechtigung einer vernunftbegabten Spezies in einem an sich idealen natürlichen Gefüge. Ob die Welt nicht vielleicht besser ohne uns drehte, da sich mit dem Einschleichen geistiger Gewandtheit zugleich auch all unsere negativen Attribute potenzierten: maßloser Raubbau an allem, Krieg, Neid, Hass, Gier. Angesichts einer sich weiter drehenden Erde, auf der Dinge geschehen, wie sie aktuell omnipräsent sind, wirft "Noah" gleich noch die dräuende Frage nach dem möglichen Wert einer ultimativen Euthanasie auf, wie sie die biblische Sintflut ja dereinst vollzog: Gänzlich erholen könne sich unsere kranke, faulende Welt nurmehr ohne uns.
Natürlich ist das finale Fazit ein im humanistischen Sinne positives: durch das, was uns wesenhaft auszeichnet, durch Herz, Seele und die Fähigkeit, Barmherzigkeit zu entwickeln, verdienen auch wir weiterhin unsere Chancen; regelmäßige göttliche Warnschüsse vor den Bug allerdings und natürlich inbegriffen.
Dazwischen immer wieder beeindruckend gestaltete, aronofskysche Bilderfluten: von der Schöpfungsgeschichte über die sich forttragende Botschaft des Schöpfers an die Tiere, zur Arche zu kommen; vom Sündenfall bis hin zu Noahs Epiphanien. Ein wenig als drug movie nimmt sich "Noah" somit auch aus, in Kombination mit einer frappierend an die Tolkien-Adaptionen erinnernden Fantasy-Ästhetik allerdings als kein weltbewegendes. Manchmal, da ist er sogar direkt albern.

6/10

Darren Aronofsky Bibel Familie 3-D


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THE AMAZING SPIDER-MAN 2 (Marc Webb/USA 2014)


"I just wanted everybody to see me..."

The Amazing Spider-Man 2 ~ USA 2014
Directed By: Marc Webb

Spider-Man (Andrew Garfield) liebt New York und New York liebt Spider-Man. Allerdings hat der Netzschwinger starke Gewissensbisse, wenn es um die Beziehung zu seiner Freundin Gwen Stacy (Emma Stone) geht, deren Polizisten-Vater (Dennis Leary) durch den zur Echse mutierten Curt Connors getötet wurde. Doch schon zieht weiterer Ärger auf, in dessen Zentrum einmal mehr das Unternehmen 'Oscorp' steht: Der Senior (Chris Cooper) segnet das Zeitliche und vermacht seinem Sohnemann Harry (Dane DeHaan) nicht nur die Firmenleitung, sondern auch das fatale genetische Erbe des 'Green Goblin'. Außerdem kommt es durch einen Unfall im hauseigenen Kraftwerk zu einer Kettenreaktion, in deren Zentrum der einsame Ingenieur Max Dillon (Jamie Foxx) steht. Dillon verwandelt sich in das Starkstrom-Wesen 'Electro' mit der Fähigkeit, sämtliche elektrischen Kräfte für sich nutzbar zu machen und wird so von einem vormaligen Bewunderer zum tödlichen Gegner Spider-Mans. Kaum dass dieser Electro zusammen mit Gwen zu Fall gebracht hat, taucht der neue Green Goblin auf - mit einer tödlichen Botschaft für sein verhasstes Gegenüber...

Den wunderhübsch aussehenden, lila-weiß-orange-farbenen Stromstößen, die Max Dillon/Electro durch die Nacht schickt, könnte man stundenlang verzückt zuschauen. Ebenso ist sonst formaltechnisch alles auf allerhöchstem State-Of-The-Art-Niveau in diesem Sequel eines Reboots. Spider-Mans Turnübungen inmitten der Hochhausschluchten Manhattans gewinnen immer noch mehr an tricktechnischer Perfektion wie überhaupt der ganze Film ein Triumph der Gestalter und Macher ist. Leider aber auch nur dieser. "The Amazing Spider-Man 2" begibt sich inhaltlich wie narrativ nämlich auf rutschiges Terrain. Er erinnerte mich an die nicht nur wenig farbüberreizten Schumacher-"Batmen" sowie an den dritten Raimi-"Spider-Man", in denen ein Gegner längst nicht mehr ausreichend ist, die vollgepfropft sind mit gehaltvollen Ingredienzien und verführerisch wie eine erlesene Dessert-Süßspeise, aber, man ahnt es, von ebensolcher Nachhaltigkeit. Die Grenzen zwischen Völlegefühl und Übelkeit angesichts der völligen Übersättigung verschwimmen da rasch. Vieles hat mir an diesem neuen "Spider-Man" nicht gefallen: Seine zwanghafte Atemlosigkeit, die trotz knapper zweieinhalb Stunden Laufzeit kaum mehr Raum und Möglichkeit lässt für wirklich differenziertes Erzählen. Die Motivationslagen der (natürlich) tragischen Schurkenfiguren, allen voran die von Electro, fungieren eher als Alibi für pseudo-komplexe Charakterstudien (wie toll war im Direktvergleich doch einst Alfred Molina als Doc Octavius), und Paul Giamatti als 'Rhino' in einem grenzlächerlichen Mechanik-Anzug sorgt am Ende (das nebenbei bereits ankündigt, dass die künftigen Spidey-Gegner von Doc Ock bis Vulture allesamt, ächz, 'Oscorp'-"Produkte" sein werden - Kingpin anyone?) für ein eigentlich höchst vermeidbares, langgezogenes 'Hmnaja'. Schließlich und schlussendlich hat der Peter Parker anno 14 einen fürchterlichen Musikgeschmack, wo sein gezeichnetes alter ego von vor 35 Jahren noch auf Elvis Costello stand. Bezeichnend...
Als audiovisuelles Spektakel und für Superhelden-Fans ohnehin unverzichtbar. Wer einen guten Film zu sehen wünscht, sollte indes geflissentlich auf der Hut sein.

6/10

Marc Webb Spider-Man Marvel Comic New York Sequel Duell Superhelden 3-D


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DIE MUSTERKNABEN (Drei Filme) (Ralf Huettner/ D 1997, 1999, 2003)


"Meinze, die meint das ernst jetzt, oder was?"

Die Musterknaben ~ D 1997/1999/2003
Directed By: Ralf Huettner

Jürgen Docker (Jürgen Tarrach) und Oliver Dretzke (Oliver Korritke) sind zwei Polizeibeamte in Köln im geheobenen Dienst. Dies erlaubt ihnen, ununiformiert auftreten zu können - im Spätsechziger-Retrolook, respektive im legeren H&M-Stil. Docker wird, obwohl er Mitte 30 ist, noch von seiner Mama (Henriette Thimig) betüttelt und ist stets auf der Suche nach der wahren, großen Liebe (die er doch nie findet), derweil Dretzke davon träumt, in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren zu können und dort zu arbeiten. Beide sind extreme Schwerenöter, eigentlich beste Freunde und lassen kein Fettnäpchen aus, insbesondere in beruflicher Hinsicht.
Ihr erster (Film-)Fall führt sie zu einem Observationseinsatz, den sie im Schichtwechsel mit zwei Kollegen (Herbert Knaup, Alexander Held) vom LKA begehen müssen. Dabei geht es um eine dicke Kokainlieferung aus den Niederlanden, auf die es just die LKA-Connection abgesehen hat - zum Weiterverkauf, versteht sich.
Zwei Jahre später werden Docker und Dretzke von der immens selbstsüchtigen Sensationsfotografin Heike (Sophie von Kessel), die angeblich den Kölner Polizeialltag dokumentieren will, als Eintrittskarte für ein Bordell missbraucht, in dem ein angeblicher Phil Collins logiert. Heike verdreht den beiden Schmieren-Romantikern gehörig den Kopf, aber immerhin Dretzke fängt sich noch halbwegs rechtzeitig.
Mit einigem zeitlichen Abstand erhält Docker dann vom BKA die Offerte, einen indischen Maharadscha (Josef Vithayathil) auf dessen Fahrt vom Flughafen in die Uni-Klinik zu doubeln. Docker verliebt sich nicht nur in das italienische Kindermädchen (Franziska Schlattner) des Maharadscha-Sohnes, sondern kann zusammen mit Dretzke auch eine Gruppe Attentäter dingfest machen, die es auf das Prinzenleben abgesehen haben.

Dreimal Hochsommer, dreimal Köln, dreimal Buddy, drei Filme, entstanden mit wachsendem Abstand zueinander, noch immer einer der schönsten Lichtblicke in der deutschen TV-Krimi-Landschaft der letzten zwanzig Jahre. Ralf Huettner inszenierte und schrieb jeweils zusammen mit Dominic Raacke die Scripte. Tarrach und Korritke bringen eine Lässigkeit in das bierernste Genre, die einer Frischzellenkur gleichkommt. Zwei Slacker, die als Polizisten im Prinzip völlig ungeeignet sind, weil kein bisschen repräsentativ für ihren Berufsstand, mit höchst bescheidenen deduktiven Fähigkeiten gesegnet und in der Regel eher durch Zufall zum Ziel gelangend. Dass Dretzke nebenbei kifft, ist zwar bloße Behauptung, aber kaum zu leugnen. Überhaupt hat man das Gefühl, Tarrach und Korritke lägen ganz viel von sich selbst in die darstellerische Waagschale, was der kompletten Trilogie neben allem anderen auch eine liebenswerte Herzlichkeit verleiht. Die Qualität der einzelnen Beiträge variiert etwas, abhängig von dem jeweiligen Fall:
Der erste Film, der eben etwas konzeptionell Neuartiges bot und dem sogar der eine oder andere Kinoeinsatz vergönnt war, ist wohl tatsächlich der hervorstechendste. Er bietet tatsächlich eine veritable Kriminalgeschichte mit bedrohlichem Bösewicht (Knaup: sagenhaft als bekokster Maniac) und einiges an Spannung auf. Die Figuren werden eingeführt [auch Kriminalrat Linzeisen (Walter Gontermann), eine Art Kölner Königsberg zählt zum künftigen Dauerinventar] und etabliert, alles ist noch frisch. Dazu gibt es ein paar nette Deutsch-Hip-Hop-Tracks, die flottes Zeitkolorit garantieren.
Die zwei Jahre später folgende Fortsetzung vollzieht dann einen ziemlichen Dreh. Mit einem brisanten Fotofilm, der mutmaßlich "Phil Collins im Puff" zeigt (tatsächlich, wie sich erst am Ende herausstellt, aber nur einen Hochstapler, der sich als Collins ausgibt, abgelichtet hat) kommt ein veritabler MacGuffin ins Spiel, der, gleichfalls Ilya Richters schotigem Gastauftritt als Bordellchef, sehr viel wohltuender wirkt als die zickige, von Sophie von Kessel gespielte Kamera-Tussi, die in Bezug auf D&D für einige maskuline Fremdschammomente sorgt. Eine höchst unsympathische Dame, der man, infolge ordentlichen Handwerks natürlich, geneigt ist, ihre Darstellung als nur allzu authentisch anzurechnen.
Solche Sympathie-Probleme ergeben sich im dritten, inhaltlich nicht minder absurden Beitrag "1000 und eine Nacht..." weniger. Die Schwächen des unmittelbaren Vorgängers (zu wenig Kriminalität - zu viel Trotteligkeit) macht dieser nach vier Jahren Pause entstandene Film (mittlerweile wurde der Euro eingeführt) wieder aufs Erfreulichste vergessen. Docker muss jetzt noch mehr (Tag-)Träume durchlaufen als gewohnt, Dretzke erhält auch eine (kurzfristig währende) erotische Episode mit einer knackigen Kollegin (Sandra Englund) vom Wasserschutz und Docker wird zum Helden des Tages. Ungewohnt viel Action gibt es hierin, mit zwei spektakulär endenden Verfolgungsjagden sowie einige der witzigsten Szenen der kleinen Reihe (Mutter Docker in der Luxus-Boutique). Wieder ein klarer Schritt nach vorn also, angesichts dessen es sich noch wehmütiger niederschlägt, dass keine weiteren Filme entstanden sind. Ein neuerliches Zusammentreffen wäre in diesem Zusammenhang ziemlich traumhaft.

9/10 // 7/10 // 8/10

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DALLAS BUYERS CLUB (Jean-Marc Vallée/USA 2013)


"I've been looking for you, lone star."

Dallas Buyers Club ~ USA 2013
Directed By: Jean-Marc Vallée

Es ist 1985 im Herbst, Rock Hudson ist soeben gestorben und Ron Woodrof (Matthew McConaughey), texanischer Rodeoheld, die Coolness in Person, erfährt nach einem Arbeitsunfall, dass er AIDS im Endstadium hat. Ausgerechnet er, der strikt heterosexuelle Macho mit Cowboyhut und Sonnenbrille, soll an der Schwulenseuche leiden und binnen dreißig Tagen sterben? Nachdem seine Freunde sich von ihm abgewandt haben, beginnt Ron, sich ernsthaft mit seiner Situation zu beschäftigen. Das noch im Teststadium befindliche Medikament AZT bringt auf Dauer nicht den gewünschten Effekt, zumal Ron zusätzlich eine Menge Kokain konsumiert. Als er von Dr. Vass (Griffin Dunne), einem in Mexiko praktizierenden Arzt erfährt, der in den USA nicht zugelassene Pharmazeutika an AIDS-Patienten vergibt, deckt er sich dort ein und zieht darüberhinaus in Dallas ein florierendes Geschäft mit lebensverlängernden Medikamenten auf. Sein Partner und bester Freund wird der ebenfalls kranke, transsexuelle Rayon (Jared Leto). Die Geschäfte des so genannten "Dallas Buyers Club" sind dem FDA, die den Medikamentenmarkt staatlich kontrollieren, ein Dorn im Auge: Lediglich AZT soll an ausgewählte Testprobanden abgegeben werden. In der Ärztin Eve Saks (Jennifer Garner) findet Ron jedoch eine weitere Unterstützerin.

Der wahrscheinlich beste und schönste aktuelle Film, den ich bislang in diesem Jahr gesehen habe.
Das wohlfeilste Signal für filmisches Höchstgefallen ist ja häufig, wenn man sich wünscht, dass das gerade betrachtete Werk möglichst nicht enden möge oder sich wahlweise das Bedürfnis einschleicht, es möge noch eine ganze Zeit lang weiter gehen. Wahrscheinlich und ziemlich sicher ist "Dallas Buyers Club" aber auch in der vorliegenden Erzählzeit perfekt. Dieser Ron Woodrof, der Matthew McConaughey fraglos auf der absoluten Höhe seines darstellerischen Könnens zeigt, wächst einem einfach so sehr ans Herz, dass man ihn nicht recht loslassen möchte. Trotz all seiner Fehler ist jener Typ nämlich der Beweis dafür, dass Lernfähigkeit im Extremfall auch unter der härtesten Nussschale verborgen liegt. McConaughey, extrem abgemagert, transportiert eine Authentizität, wie dies vielleicht nur ein echter Texaner vermag: holzköpfig, homophob, misogyn, höchst alkohol- und drogenaffin. Erst seine Krankheit nebst drohendem Tod, der plötzlich anbrechende Countdown, ändern ihn.
Das vielleicht größte Verdienst von Vallées Film liegt in seinem stoischen Verzicht auf Kitsch und Gefühsduseleien. Entgegen aller Befürchtungen ist dies nämlich kein Stück der Marke "tausend Mal gesehen und doch wiedererkannt", sondern ein völlig eigenständiges Werk voller Wahrheit und Aufrichtigkeit, mit einem Höchstmaß an Liebe für seine Figuren und deren mitunter harte Geschicke. Als großes Ja ans (Über-)Leben verzichtet Vallée dankenswerterweise auch auf eine Sterbeszene für Woodrof. Die letzten Sekunden zeigen ihn da, wo sein Herz hängt: im Rodeosattel. Ein Knochengestell als Superheld des Lebens. Erst eine finale Texttafel klärt uns darüber auf, dass der Mann 1992 gestorben ist. Aus den prognostizierten dreißig Tagen sind sieben hart erkämpfte, ausgefüllte Jahre geworden.

10/10

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AMERICAN HUSTLE (David O. Russell/USA 2013)


"How about "we"?"

American Hustle ~ USA 2013
Directed By: David O. Russell

Ostküste, 1978: Der schmierige Wäschereibesitzer Irving Rosenfeld (Christian Bale) tut sich mit der nicht minder vergaunerten Sydney Prosser (Amy Adams) zusammen, um gefälschte oder gestohlene Kunstwerke an klamme Investoren zu verhökern. Bald jedoch kommt ihnen das FBI in Form des narzisstischen Ermittlers Richie DiMaso (Bradley Cooper) auf die Spur. Anstatt das saubere Pärchen jedoch anzuklagen, bietet DiMaso ihm an, mit ihm zusammenzuarbeiten und korrupte Politiker hochzunehmen. Als Erster soll der amtierende Bürgermeister von Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), Hopps genommen werden. Dieser plant, das marode Atlantic City hochzupeppeln und zu einem Vegas-ähnlichen Spieler-Mekka zu machen. Die Annahme entsprechender Zuschüsse, die von DiMaso fingiert werden, soll ihm das Genick brechen. Irving gerät jedoch schon bald in echte Gewissenskonflikte - er freundet sich mit dem sympathischen Polito an und kommt sich mehr und mehr wie ein Verräter vor.

David O. Russell hat seine Hausaufgaben gemacht. Wie erzählt man erfolgreich eine im Halbweltmilieu vergangener Zeiten angesiedelte, (semi-)authentische Story mit Tempo, Stil und latentem Humor? Genau: Schlag nach bei Scorsese ("Goodfellas", "Casino", "The Wolf Of Wall Street") und dem frühen Paul Thomas Anderson ("Boogie Nights"), deren Arbeit auf diesem Sektor sich ja mehr als bewährt hat und auf streng genommen ziemlich luziden Rezepturen fußt: Man nehme mehrere Off-Erzähler, eine sich in unermüdlichem Discomove bewegende, förmlich groovende Kamera, ein sorgfältig ausgewähltes Kontigent zeitgenössischer Songs, eine unüberschaubare Zahl an - häufig bloß kurz gestriffenen - Sprechrollen sowie markante Hauptdarsteller in Bestform. Im ultimativsten Falle finden sich dann noch altehrwürdige Gesichter vom Schlage eines Robert De Niro, Anthony Zerbe oder Paul Herman ein. Ein kompetent zu Werke gehender Regisseur - und ein solcher ist David O. Russell ja, zumal mit einem sehr attraktiven Humorverständnis gesegnet, kann da nicht mehr viel falsch machen. Entsprechend gelungen ist auch "American Hustle", ein Film, der seiner Antizipation vollauf gerecht wird, allerdings, ohne diese zu übertreffen. Gutes, wenngleich überraschungsfreies Handwerk bekommt man somit kredenzt. Manchmal, gerade in solchen, erfreulichen Fällen, reicht selbiges bereits. aus.

8/10

David O. Russell FBI New Jersey period piece Mafia Atlantic City


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THE ORPHAN KILLER (Matt Farnsworth/USA 2011)


"I already hated you as a child."

The Orphan Killer ~ USA 2011
Directed By: Matt Farnsworth

Der seit frühestem Kindesalter infolge des Raubmordes an den Eltern schwer traumatisierte und stets gewalttätige Marcus (David Backus) sitzt im streng katholischen St.-Michael's-Stift in einem verbarrikadierten Raum. Eines Tages gelingt ihm die Flucht - der Startschuss für einen blutigen Rachefeldzug, der in dem Mord an Marcus' jüngerer Schwester Audrey (Diane Foster) gipfeln soll, von der Marcus sich seit damals verraten fühlt.

Was ich letzthin im Schlusswort zu "Boggy Creek" schrieb, gilt für "The Orphan Killer" nochmals potenziert: Ein ekelhaft dummer, stilloser Film mit - eigentlich vermeide ich solche grob verallgemeinernden Termini nach Möglichkeit, hierfür jedoch scheinen sie gespuckt - dem ordinären "Gorebauern" als Hauptadressaten; mitsamt - auch dies soll eine Gebrauchsausnahme sein - tatsächlich selbstzweckhafter Gewaltdarstellung (ja, sowas gibt's tatsächlich).
Farnsworth, der sein imbeziles Werk mit restringierten Verbal-Fanfaren öffentlich hochzujubeln versuchte, trachtet, durch bewusste visuelle Schädigung und Schändung geistlichen Personals und Zubehörs, ein Höchstmaß an Provokation zu erreichen: Nonnen werden aufgeschlitzt, ein Pater (Edward Winrow) gefoltert; das Hauptopfer erhält eine buchstäblich christliche Folterbehandlung. Formale Spielereien wie etwa immer wieder eingestreute Helishots in verzerrtem Breitbild erweisen sich rasch als völlig bedeutungsloses Stilgewichse. Untermalt wird das Ganze von nervtötendem Billig-Metal zweier Combos namens Bullet Tooth und Sumerian (zum Auftakt gibt es gleich ein schreckliches Vulgär-Cover des "Lost Boys"-Klassikers "Cry Little Sister"), der so unpassend zum Einsatz kommt, dass Gehör und Auge sich in Kombination beleidigt finden. Wie sich John Savage (ja, der John Savage) in einem Gastauftritt als Polizist hierher verirren konnte, das wissen nur die Filmgötter.
Ein wahrlich bodenloser Dreck auf pubertärem Niveau, todlangweilig und dabei unangenehm pöbelnd-prollig, herz- und hirnlos.

1/10

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THE REAPING (Stephen Hopkins/USA 2007)


"There's still six more left."

The Reaping ~ USA 2007
Directed By: Stephen Hopkins

Die einst Gott und Glauben zugewandte und nunmehr atheistisch lebende Universitäts-Professorin Katherine Winter (Hilary Swank) verdingt sich seit dem Tod ihres Mannes (Burgess Jenkins) und ihrer Tochter (Sabrina A. Junius) damit, in aller Welt ausgerufene sakrale Wunder und Erscheinungen als wissenschaftlich erklärbare Vorgänge zu widerlegen. Als sie der Kleinstadt-Lehrer Doug Blackwell (David Morrissey) aufsucht, eine in seinem Heimatort Haven vorgehende, blutrote Flussfärbung zu untersuchen, reist sie nach anfänglichen Bedenken mit ihrem Kollegen Ben (Idris Elba) dorthin. Die Befürchtung der Kleinstädter, es handele sichbei dem Ereignis lediglich um die erste der zehn Biblischen Plagen, scheint sich rasch zu bewahrheiten: Tote Frösche und Rinder, Insekten, Läuse und Blattern tauchen auf. Verantwortlich gemacht für all die Unbill wird die kleine Loren McConnell (AnnaSophia Robb), ein verwahrlostes Hillbilly-Kind, das angeblich auch seinen Bruder (Mark Lynch) ermordet haben soll. Horrende Visionen und ein Anruf bei ihrem alten Freund Pater Costigan (Stephen Rea) liefern Katherine Gewissheit: Hier ist niemand Geringerer als Satan persönlich am Werk und Loren seine jüngste Inkarnation auf Erden!

Wenn "der liebe" Gott in Horror macht, dann wird es schnell mal albern. Leider nimmt "The Reaping" nach unterhaltsamen ersten siebzig Minuten Erzählzeit tatsächlich ebenjene gefürchtete Wende: Die anfänglich noch als Teufelstrick ausgerufenen, im Schnelldurchlauf exerzierten Plagen entpuppen sich am Ende tatsächlich als Warnsignal göttlichen Ursprungs gegen eine generationenalte Satanistensekte, die in Haven gemeinwesenhaften Umgang treibt und die Katherine, ein wie sie selbst von Gott abgewandtes Individuum, als Attentäter gegen das Christ(en)kind Loren - bislang die einzige Zweitgeborene, die die Havener nicht töten konnten - verwenden will. Einen Schuss "Rosemary's Baby" spendiert man dem Ganzen noch und auch den frappanten "Einfluss" anderer Genre-Klassiker von "The Omen" bis "The Sentinel" kann man nicht verhehlen. Als die bösen Kultisten, natürlich allesamt Erstgeborene, zum Opfer der letzten Plage werden, ist damit zugleich auch ganz Haven von der Landkarte getilgt. Als Belohnung für ihre rechtzeitige Einsicht erhält Katherine Loren als Tochterersatz und ihren Glauben in voller Ausprägung zurück. Doch der Gehörnte, das wissen wir als alte Filmsatanisten eh längst, arbeitet mit gar fiesen Tricks zur Durchsetzung seiner Ziele. Immerhin hat er somit noch einen halbwegs hübschen Abschluss-Abschluss parat nach soviel, *ächz*, numinoser Machtdemonstration...

4/10

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CHROMESKULL: LAID TO REST 2 (Robert Hall/USA 2011)


"What are we gonna do now?" - "Trying to survive."

Chromeskull: Laid To Rest 2 ~ USA 2011
Directed By: Robert Hall

Der nach dem Tankstellen-Massaker tot geglaubte Chromeskull-Killer Jesse Cromeans (Nick Principe) kann von einer geheimen Organisation, der er vorsteht, gerettet und über mehrere Monate in einem leerstehenden Lagerhaus von seinem treusorgenden Faktotum Spann (Danielle Harris) gesundgepflegt werden. Für Cromeans potenziellen Nachfolger Preston (Brian Austin Green) eine willkommene Möglichkeit, seine eigenen Mordfähigkeiten zu erproben, indem er das amnesische Mädchen (Allison Kyler) ermordet und ihrem jugendlichen Retter Tommy (Thomas Dekker) nachstellt und mitten aus einem Polizeiverhör heraus entführt. Auch Cromeans nächstes, planmäßiges Opfer, das kurz vor der Erblindung stehende Mädchen Jessica (Mimi Michaels), wird von Preston gekidnappt. Zeitgleich ist Cromeans wieder hinreichend hergestellt für neue Bluttaten, wobei Prestonss eigeninitiatives Vorpreschen ihm überhaupt nicht gefällt...

Ähnlich wie im "Saw"-Franchise findet sich das Mysterium um den gesichtsverstümmelten Serienkiller Jesse Cromeans im Sequel auf ein "globaleres" Niveau ausgeweitet: Der Maskenmörder, von dem bereits im Original die Annahme gesät wurde, dass er über beträchtliche Mittel verfügt, um sein Handwerk in solcher Perfektion verrichten zu können, steht, wie man nunmehr erfährt, einem ganzen, straff hierarchisierten Mitarbeiterstab vor, der einer Art Kult zu huldigen scheint und ein großes, unbekanntes Planziel verfolgt; das FBI bereits seit längerem auf den Fersen.
Abseits von diesem mäßig bahnbrechenden Erkenntnisgewinn lässt sich "Chromeskull: Laid To Rest 2" von konventioneller Slasher-Dramaturgie tragen, die mit wie gewohnt tadellos hergestellten Gore-Effekten prunkt. Tatsächlich gewinnen jene jedoch im Sequel, ganz im Gegensatz dazu, wie es noch im Erstling gehandhabt wurde, die hauptmotorische Funktion. Ohne seine zweifelsohne prächtigen Make-Up-Eskapaden hätte der Film kaum mehr zu bieten als irgendeine Episode eines x-beliebigen TV-Krimiserien-Formats. Mehr oder weniger krampfhaft versucht Hall, Mysterium und Undurchsichtigkeit weiterhin zu schüren, gar zu steigern, scheitert jedoch letzten Endes daran, dass er auf inhaltlicher Ebene allzuviel im Dunkeln lässt und darauf baut, dass "Laid To Rest" zu einem breitfächrigen Serial ausgebaut werden wird. Bis dato ist von einem solchen allerdings weit und breit nichts zu vernehmen. Ein auf der momentanen Basis verharrender inhaltlicher Abschluss nähme sich dann doch höchst unbefriedigend aus.

5/10

Robert Hall Slasher Splatter Sequel Serienmord Nacht





Filmtagebuch von...

Funxton

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