"Just dial "O" for "O'Malley"."
The Bells Of St. Mary's (Die Glocken von St. Marien) ~ USA 1945
Directed By: Leo McCarey
Vater O'Malley (Bing Crosby) wird diesmal an die Klosterschule "St. Mary's" berufen, da die hier lehrenden, schnatternden Nonnen von seinem Vorgänger offenbar nicht gebändigt werden konnten. In der Tat entpuppt sich die Leiterin Schwester Benedict (Ingrid Bergman) trotz guter Anlagen als in vielerlei Hinsicht zu 'mütterlich' für die Erziehung der ungeschliffenen Jungs des Viertels. Doch O'Malleys Anwesenheit zeigt bald erste Erfolge: Anstatt weiterhin zu predigen, in einer Schlägerei auch noch die andere Wange hinzuhalten, gibt Schwester Benedikt nun heimlich Boxunterricht. Doch es sieht, bei aller positiven Entwicklung, nicht gut aus für St. Mary's: Das marode Schulgebäude steht im Schatten eines neu errichteten, riesigen Bürohauses des reichen Bauherrn Horace P. Bogardus (Henry Travers), der anstelle der Schule lieber einen Parkplatz sähe. Doch mit List und Tücke macht O'Malley selbst aus dieser harten Nuss einen weichen Frömmler...
Als Sequel zu dem ein Jahr zuvor entstandenen Oscar-Abstauber "Going My Way" kultiviert "The Bells Of St. Mary's" die bereits im Vorgänger installierte, episodische Erzählstruktur und lässt die kleinen Anekdoten um Pfarrer O'Malley und seine Wirkungserfolge abermals wie eine Blaupause für eine TV-Sitcom erscheinen (eine kleine Serie mit dreißig Folgen und Gene Kelly in der Rolle Bing Crosbys sowie Leo G. Carroll in der von Father Fitzgibbons aus dem Original ging sechzehn Jahre später tatsächlich on air). McCarey bringt dabei das Kunststück fertig, die Fortsetzung summa summarum noch etwas schöner als den Erstling zu gestalten, was, neben der rührigeren Ausgangssituation sowie der Zurücknahme von Crosbys Sangeseinlagen insbesondere der dem Protagonisten mindestens gleichberechtigt geschalteten Ingrid Bergman und auch dem begnadeten Henry Travers zu verdanken ist. Eine Familienzusammenführung sowie Bogardus' urplötzliche Läuterung, die, Kant wusste es, natürlich vornehmlich der eigenen Gesundheitsverbesserung zugute kommt und damit schön schnippisch in die ansonsten wiederum rührselige Geschichte eingebunden wurde.
Wohl einer der erste Fälle in der Filmhistorie, in welchem eine Fortsetzung ihr Original übertrifft.
7/10
Leo McCarey Kirche New York Freundschaft Sequel
The Bells Of St. Mary's (Die Glocken von St. Marien) ~ USA 1945
Directed By: Leo McCarey
Vater O'Malley (Bing Crosby) wird diesmal an die Klosterschule "St. Mary's" berufen, da die hier lehrenden, schnatternden Nonnen von seinem Vorgänger offenbar nicht gebändigt werden konnten. In der Tat entpuppt sich die Leiterin Schwester Benedict (Ingrid Bergman) trotz guter Anlagen als in vielerlei Hinsicht zu 'mütterlich' für die Erziehung der ungeschliffenen Jungs des Viertels. Doch O'Malleys Anwesenheit zeigt bald erste Erfolge: Anstatt weiterhin zu predigen, in einer Schlägerei auch noch die andere Wange hinzuhalten, gibt Schwester Benedikt nun heimlich Boxunterricht. Doch es sieht, bei aller positiven Entwicklung, nicht gut aus für St. Mary's: Das marode Schulgebäude steht im Schatten eines neu errichteten, riesigen Bürohauses des reichen Bauherrn Horace P. Bogardus (Henry Travers), der anstelle der Schule lieber einen Parkplatz sähe. Doch mit List und Tücke macht O'Malley selbst aus dieser harten Nuss einen weichen Frömmler...
Als Sequel zu dem ein Jahr zuvor entstandenen Oscar-Abstauber "Going My Way" kultiviert "The Bells Of St. Mary's" die bereits im Vorgänger installierte, episodische Erzählstruktur und lässt die kleinen Anekdoten um Pfarrer O'Malley und seine Wirkungserfolge abermals wie eine Blaupause für eine TV-Sitcom erscheinen (eine kleine Serie mit dreißig Folgen und Gene Kelly in der Rolle Bing Crosbys sowie Leo G. Carroll in der von Father Fitzgibbons aus dem Original ging sechzehn Jahre später tatsächlich on air). McCarey bringt dabei das Kunststück fertig, die Fortsetzung summa summarum noch etwas schöner als den Erstling zu gestalten, was, neben der rührigeren Ausgangssituation sowie der Zurücknahme von Crosbys Sangeseinlagen insbesondere der dem Protagonisten mindestens gleichberechtigt geschalteten Ingrid Bergman und auch dem begnadeten Henry Travers zu verdanken ist. Eine Familienzusammenführung sowie Bogardus' urplötzliche Läuterung, die, Kant wusste es, natürlich vornehmlich der eigenen Gesundheitsverbesserung zugute kommt und damit schön schnippisch in die ansonsten wiederum rührselige Geschichte eingebunden wurde.
Wohl einer der erste Fälle in der Filmhistorie, in welchem eine Fortsetzung ihr Original übertrifft.
7/10
Leo McCarey Kirche New York Freundschaft Sequel