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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DRACULA VS. FRANKENSTEIN (Al Adamson/USA 1971)



"And all those who would meddle in the destinies of Frankenstein and Dracula will see an infernal bloodbath the likes of which has not swept the Earth before!"

Dracula Vs. Frankenstein (Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein) ~ USA 1971
Directed By: Al Adamson

Der letzte Nachkomme derer von Frankenstein sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl leitet unter dem Namen 'Dr. Duryea' (J. Carrol Naish) ein Kuriositätenkabinett am Strand von Venice Beach. Hier braut er ein besonderes Lebenselixier zusammen, für das er jedoch organische Komponenten benötigt, die ihm sein imbeziler Diener Groton (Lon Chaney Jr.) in Form am Strande zusammengeklaubter Opfer besorgt. Auch seine Kreatur (John Bloom) liegt bereits auf dem Operationstisch und wartet auf den neuen Lebenshauch. Dummerweise interessiert sich zugleich ein weiterer Altbekannter, nämlich Graf Dracula (Zandor Vorkov), für Frankensteins Serum, da er mit dessen Hilfe eine Vampirarmee erschaffen will. Die dralle Judith (Regina Carrol) sucht derweil mit Hilfe des Surfhippies Mike (Anthony Eisley) nach ihrer verschwunden Schwester (Maria Lease) und kommt dabei den Blutfürsten in die Quere...

Das war (und ist) natürlich ganz großes Kino, das Al Adamson hier dereinst auf die Menschheit losließ; Guerillafilmemachen, wie es nur zu Zeiten von LSD, swingin' und surfin' möglich war, als der heimische Pazifismus gegen den Krieg in Fernost noch wahre Monster gebierte. "Dracula Vs. Frankenstein" erscheint auf den ersten Blick wie eine typisch C- oder D-Gurke im Gedenken an Ed Wood Jr. und seine Gesinnungsgenossen, liefert mit all seinen wild zusammengeworfenen Ingedienzien jedoch eine unnachahmlichen Eintopf, der schmackhafter kaum sein könnte. Verbrauchte Gestalten vom Schlage eines Lon Chaney, die im wahren Leben mittlerweile gruseliger waren denn all ihre Monsterrollen zusammen, erhielten hier die Chance, sich abseits der schmalen Rente ein paar Flaschen Whiskey leisten zu können. Stichwort Chaney: Der braucht hier erst gar nicht mehr zu sprechen, sondern nurmehr zu grunzen; zudem sind fast alle seine Einstzellungen so gefilmt, dass niemand mit ihm zu interagieren hatte. Immer noch besser als wirklich seine Axt in den Schädel zu bekommen...
J. Carrol Naish und Zandore Vorkov sondern (in der deutschen Fassung mit den arrivierten Stimmen von Klaus Miedel und Joachim Kemmer) unglaublichste Verse ab und Russ Tamblyn gibt einen Rocker namens Rico "auf der Suche nach 'ner neuen Mutter". Auch das rettet ihn nicht vor Lon Chaneys Axt. Als weiteres Verbindungsglied zwischen cineastischer Klassik und Moderne bietet Adamson den wie immer grandiosen, zwergenwüchsigen Angelo Rossitto auf, dessen Filmographie von Brownings "Freaks" bis hin zu Burrs "The Offspring" reicht und damit voll ist von wundersamen Rohdiamanten (zu welchen selbstredend auch dieser aus Adamsons Schaffenskrone gehört).

6/10

Al Adamson Dracula Frankenstein Venice Beach Kalifornien Independent Crossover Mad Scientist Monster Vampire camp Trash



Filmtagebuch von...

Funxton

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