"Thank you for being there."
Cavalcade (Kavalkade) ~ USA 1933
Directed By: Frank Lloyd
Die Londoner Familie Marryot feiert mit ihren Hausangestellten am Silvesterabend 1899 das Heranbrechen des neuen Jahrhunderts, derweil in Südafrika der Zweite Burenkrieg tobt. Sowohl Robert Marryot (Clive Brook) als auch Hausdiener Alfred Bridges (Herbert Mundin) ziehen als Soldaten gen Süden, kommen jedoch trotz berechtiger Ängste ihrer Ehefrauen Jane (Diana Wynyard) und Ellen (Una O'Connor) wohlbehalten zurück. Doch das Schicksal hält noch manchen Schlag in den folgenden Jahren und Jahrzehnten bereit.
Nach "Cimmaron" eine weitere, sich über mehrere Dekaden Erzählter Zeit erstreckende Familienchronik, die mit dem Oscar für den Besten Film belohnt wurde; in diesem Falle allerdings eine formal wie darstellerisch wesentlich geschlossenere und, wie ich finde, interessantere. Seine Theaterwurzeln merkt man dem edlen Stück sicherlich noch an, dieser Umstand erleichterte es jedoch weder um seine Kinoqualität, noch macht er es weniger sehenswert.
Es geht hierin weniger um das Erblühen folgender Generationen als um den zwangsweisen Zerfall zweier Familien. Die eine verliert gleich beide Söhne (Frank Lawton, John Warburton) an das Schicksal in Form der Titanic-Kastastrophe und des Ersten Weltkrieges, derweil die andere sich nach dem Unfalltod des Vaters durch emporkömmlingshaftes Verhalten unbeliebt macht. Das Resultat ist ein atmosphärisch und zeitlöich verdichtetes Porträt des gesellschaftlichen Empfindens jener Ära historischer Umwälzungen. Dass nicht lange nach Filmen wie diesem noch ein Zweiter Weltkrieg die Menschheit ins Unglück stürzen sollte, scheint nicht zuletzt angesichts seiner mahnenden Worte wie ein urwüchsiges Schrecknis.
8/10
London England Familie Burenkrieg Fin de Siècle WWI Ehe Best Picture Victorian Age Edwardian Age
Cavalcade (Kavalkade) ~ USA 1933
Directed By: Frank Lloyd
Die Londoner Familie Marryot feiert mit ihren Hausangestellten am Silvesterabend 1899 das Heranbrechen des neuen Jahrhunderts, derweil in Südafrika der Zweite Burenkrieg tobt. Sowohl Robert Marryot (Clive Brook) als auch Hausdiener Alfred Bridges (Herbert Mundin) ziehen als Soldaten gen Süden, kommen jedoch trotz berechtiger Ängste ihrer Ehefrauen Jane (Diana Wynyard) und Ellen (Una O'Connor) wohlbehalten zurück. Doch das Schicksal hält noch manchen Schlag in den folgenden Jahren und Jahrzehnten bereit.
Nach "Cimmaron" eine weitere, sich über mehrere Dekaden Erzählter Zeit erstreckende Familienchronik, die mit dem Oscar für den Besten Film belohnt wurde; in diesem Falle allerdings eine formal wie darstellerisch wesentlich geschlossenere und, wie ich finde, interessantere. Seine Theaterwurzeln merkt man dem edlen Stück sicherlich noch an, dieser Umstand erleichterte es jedoch weder um seine Kinoqualität, noch macht er es weniger sehenswert.
Es geht hierin weniger um das Erblühen folgender Generationen als um den zwangsweisen Zerfall zweier Familien. Die eine verliert gleich beide Söhne (Frank Lawton, John Warburton) an das Schicksal in Form der Titanic-Kastastrophe und des Ersten Weltkrieges, derweil die andere sich nach dem Unfalltod des Vaters durch emporkömmlingshaftes Verhalten unbeliebt macht. Das Resultat ist ein atmosphärisch und zeitlöich verdichtetes Porträt des gesellschaftlichen Empfindens jener Ära historischer Umwälzungen. Dass nicht lange nach Filmen wie diesem noch ein Zweiter Weltkrieg die Menschheit ins Unglück stürzen sollte, scheint nicht zuletzt angesichts seiner mahnenden Worte wie ein urwüchsiges Schrecknis.
8/10
London England Familie Burenkrieg Fin de Siècle WWI Ehe Best Picture Victorian Age Edwardian Age