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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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FRANKENSTEIN'S ARMY (Richard Raaphorst/NL, CZ, USA 2013)



"Men will be more efficient if they have hammers and screwdrivers instead of fingers."

Frankenstein's Army ~ NL/CZ/USA 2013
Directed By: Richard Raaphorst

Ostpreußen, Frühjahr 1945: Die Rote Armee befindet sich auf dem Vormarsch gegen die versporengten Reste der Wehrmachtsbesatzer. Ein kleines Batallion wird auf seinem Weg nach Westen von dem Dokumentaristen Dimitri (Alexander Mercury) begleitet, der im Auftrag von Stalin höchstpersönlich mit einer Handkamera Wesentliches festhält. Das Notsignal einer anderen russischen Abteilung lockt die Gruppe zu einem Dörfchen, das zunächst verlassen scheint. Bald jedoch erscheinen die ersten, monströsen Kreaturen: Biomechanische Zombies mit furchtbaren Waffen anstelle von Extremitäten oder Köpfen, die auf die Russen Jagd machen und kaum aufzuhalten sind. Sie alle stammen aus einem geheimen Labor, in dem niemand Geringerer als Dr. Frankensteins Enkel Viktor (Karel Roden) unaussprechliche Experimente im Auftrag der Heeresleitung durchführt.

Eine flotte Idee, die Richard Raaphorsts wundervoll abseitigem Film zugrunde liegt: Der gotteslästerliche Geist Viktor Frankensteins lebt in seinem noch geisteskrankeren, jedoch wissenschaftlich kaum minder gesalbtem Enkel fort und bahnt sich im Auftrage des Führers seinen furchtbaren Weg durch die Wirren des Deutsch-Russischen Krieges.
Zudem bedient sich Raaphorst des, gemessen an der handlungstragenden Zeitperiode zunächst gewagt scheinenden Found-Footage-Stils (mit durchwchsenem bis streitbarem Resultat) und verpasst seinem bösen Märchen ein computerspielartiges Finish, das, soweit ich als Laie dies überhaupt beurteilen kann, an die Ästhetik diverser Ego Shooter der letzten zwei Jahrzehnte angelehnt ist.
Heraus kommt liebenswert-geschmackloser Pulp, der mit seinen teils wirklich ausgefallenen Monsterschöpfungen (einen Zombiesoldaten mit Flugzeugpropellerkopf gibt's da oder einen Teddybären mit Frauenkopf zudem Einiges von dem Geist früherer Groschenroman-Serien wie "Larry Brent" konserviert. Raaphorst, der, zusammen mit Tom Six wohl so eine Art niederländisches duo infernale des neo-pathologischen Genrekinos bildet, muss hier und da schon darauf achten, dass er selbst nicht in unter all seinen Leichenteilen und Gedärmen ersäuft, schafft dies aber am Ende mit einiger Bravour und kreiert somit einen beachtlichen kleinen Genrebeitrag.

7/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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