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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE FRANKENSTEIN THEORY (Andrew Weiner/USA 2013)



"Whatever you do - don't run!"

The Frankenstein Theory ~ USA 2013
Directed By: Andrew Weiner

Der als genial geltende Jungwissenschaftler Jonathan Venkenheim (Kris Lemche) ist der festen Überzeugung, dass sein Urahn und seine Arbeit dereinst das authentische Vorbild für Mary W. Shelleys Roman "Frankenstein" bildeten. Vor allem jedoch glaubt er, dass die Kreatur, die sein Ururgroßvater dereinst geschaffen hat, noch immer durch die Arktis stapft. Um zu verhindern, öffentlich als Spinner abgestempelt zu werden und seine wissemnschaftliche Seriosität zu wahren, reist Jonathan zusammen mit einer vierköpfigen Gruppe Dokumentarfilmer und dem Führer Karl (Timothy V. Murphy) nach Kanada bis zum nördlichen Polarkreis, wo er das Monster gegenwärtig vermutet. Dass Jonathan in Teilen seiner These richtig liegt, stellt man vor Ort bald fest - allerdings hat er mit anderen Dingen Unrecht, das Ungeheuer ist nämlich keineswegs zugänglich für Kontaktaufnahmen...

Im letzten Jahr erlebte der "Frankenstein"-Mythos zu seinem 195. Erscheinungsjubiläum einen kleinen Boom. Andrew Weiner leistete, ebenso wie der Niederländer Richard Raaphorst, einen Beitrag dazu, indem er die Story nicht nur um einen legitimen Erben des Original-Wissenschaftlers weitersponn (so könnte man "The Frankenstein Theory" in genealogischer Hinsicht auch als mögliches Sequel zu dem unmittelbar zuvor geschauten "Frankenstein's Army" betrachten), sondern das Ganze zudem in einen 'embedded-filming'-Rahmen setzt.
Leider versandet der Film am Ende inhaltlich in einer Art, die ihm ansonsten überhaupt nicht zukommt. Er beginnt spannend und seriös, belegt, dass gutes Genrekino auch immer noch abseits von zuviel Blut und Gekröse onscreen funktionieren kann und hält sein Niveau im Prinzip bis zum Showdown durch. Dann jedoch weiß er sich nicht besser zu helfen, als mit der denkbar langweiligsten Zielvariante: Ja, die Kreatur existiert, und ja, sie ist böse und plättet alles um sich herum. Die kreative Angst davor, vielleicht doch ein wenig in Shelleys (und Jonathan Venkenheims) Sinn zu handeln und dem Monster eine Stimme von Frustration und Vernunft zu verleihen, entpuppt sich als leider übermächtig.
Vielleicht hätten die Kids den Film verlacht, was in unserer viralen Zeit ja rasch einer kommerziellen Katastrophe gleichkommen kann. Möglicherweise aber wäre er auf diese Weise auch zu einem starken Finish gelangt. So bleibt ein durchaus ansehnlicher, gerade darum letztlich jedoch umso bitterer enttäuschender Beitrag zum attraktiven Subgenre "Wir filmen unser Ende und ihr alle dürft uns dabei zuschauen".

6/10

Kanada Schnee Expedition embedded filming Frankenstein Monster Andrew Weiner



Filmtagebuch von...

Funxton

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