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MACHETE MAIDENS UNLEASHED! (Mark Hartley/AU 2010)
von Funxton ·
01 August 2014
Kategorie:
Dokumentation
Aufrufe: 806
"Always just think of the best movie possible."
Machete Maidens Unleashed ~ AU 2010
Directed By: Mark Hartley
Nachdem ich seine Ozploitation-Doku "Not Quite Hollywood" bis heute unverzeihlicherweise versäumt habe, anzuschauen (ein baldiges Nachholen habe ich mir auferlegt) und nun bereits seine dritte Genrefilm-Liebeserklärung, der Cannon-Nachklapp "Electric Boogaloo" aus den Startlöchern kommt, konnte ich mir justament mit "Machete Maidens Unleashed!" zumindest ein kleines Bild von Mark Hartleys Arbeit verschaffen. Darin seziert der Australier eine weitere, cineastische Parallelwelt, die sich ebenfalls im Südpazifik anfindet: Die der Philippinen nämlich, oder besser gesagt, im Ausschnitt jene spezielle Phase, in der Roger Corman und andere B-Film-Produzenten auf die Inselgruppe als ebenso exotischen wie kostensparenden Drehort aufmerksam wurden und dort wirkten. Beginnend mit dem WIP-Klassiker "The Big Doll House", den Corman von Jack Hill vor Ort inszenieren ließ, begann ein rund zehn Jahre anhaltende Phase überseeischer Kooperation, stets flankiert von einem Schönwetter machenden Ehepaar Marcos, das in Zügen "kultureller Förderungsgroßzügigkeit" nur allzu gern Militärressourcen wie Hubschrauber oder Soldaten zur Verfügung stellte und was im Nachhinein bei einigen der damals aktiven Filmschaffenden, die die diktatorischen Weihen nicht minder bereitwillig entgennahmen, zu Gewissensbissen führt. Mit Corman, Eddie Romero, Cirio H. Santiago, Jack Hill, Steve Carver, Joe Dante, Sid Haig oder Gloria Hendry wurden etliche der damaligen Kreativoberen interviewt und lassen einen mitunter ebenso humor- wie liebevollen Rückblick auf diese ihre Schaffensära schweifen.
Eine entzaubernde, überaus kritische Gegenstimme gibt es auch, die von John Landis nämlich, der ein ziemlich klares Vokabular gegen Corman und seine nur allzu gern verklärte "Talentschmiede" ins Feld führt. Corman habe zwar vielen jungen Filmemachern und Darstellern ihre Anfänge ermöglicht, sie jedoch ebensogut ausgenutzt, um die späteren Gewinne selbst einstreichen zu können. Und es solle bloß keiner der Beteiligten rückblickend behaupten, etwas anderes inszeniert oder gar intendiert zu haben als eben lupenreine Exploitation. Ein wenig harsch und eifersüchtig kommt Landis da herüber, auf der anderen Seite nimmt sich ein ernstzunehmender Opponent innerhalb einer ja eindeutig als Liebeserklärung formulierten Dokumentation auch gewissermaßen wohltuend aus.
Im Mittelpunkt jedoch stehen etliche Ausschnitte vieler bunter, chaotischer Filme, die ja fast allesamt längst in den globalen, so genannten "cult movie / must see" - Kanon Einzug hielten und unter denen Unfassliches wie "TNT Jackson", "The Muthers", "Vampire Hookers", "Bionic Boy" oder "For Y'ur Height Only" sich längst als verpflichtend erwiesen.
8/10
Philippinen Exploitation Roger Corman Cirio H. Santiago Eddie Romero John Landis Joe Dante Allan Arkush Film Kino Mark Hartley
Machete Maidens Unleashed ~ AU 2010
Directed By: Mark Hartley
Nachdem ich seine Ozploitation-Doku "Not Quite Hollywood" bis heute unverzeihlicherweise versäumt habe, anzuschauen (ein baldiges Nachholen habe ich mir auferlegt) und nun bereits seine dritte Genrefilm-Liebeserklärung, der Cannon-Nachklapp "Electric Boogaloo" aus den Startlöchern kommt, konnte ich mir justament mit "Machete Maidens Unleashed!" zumindest ein kleines Bild von Mark Hartleys Arbeit verschaffen. Darin seziert der Australier eine weitere, cineastische Parallelwelt, die sich ebenfalls im Südpazifik anfindet: Die der Philippinen nämlich, oder besser gesagt, im Ausschnitt jene spezielle Phase, in der Roger Corman und andere B-Film-Produzenten auf die Inselgruppe als ebenso exotischen wie kostensparenden Drehort aufmerksam wurden und dort wirkten. Beginnend mit dem WIP-Klassiker "The Big Doll House", den Corman von Jack Hill vor Ort inszenieren ließ, begann ein rund zehn Jahre anhaltende Phase überseeischer Kooperation, stets flankiert von einem Schönwetter machenden Ehepaar Marcos, das in Zügen "kultureller Förderungsgroßzügigkeit" nur allzu gern Militärressourcen wie Hubschrauber oder Soldaten zur Verfügung stellte und was im Nachhinein bei einigen der damals aktiven Filmschaffenden, die die diktatorischen Weihen nicht minder bereitwillig entgennahmen, zu Gewissensbissen führt. Mit Corman, Eddie Romero, Cirio H. Santiago, Jack Hill, Steve Carver, Joe Dante, Sid Haig oder Gloria Hendry wurden etliche der damaligen Kreativoberen interviewt und lassen einen mitunter ebenso humor- wie liebevollen Rückblick auf diese ihre Schaffensära schweifen.
Eine entzaubernde, überaus kritische Gegenstimme gibt es auch, die von John Landis nämlich, der ein ziemlich klares Vokabular gegen Corman und seine nur allzu gern verklärte "Talentschmiede" ins Feld führt. Corman habe zwar vielen jungen Filmemachern und Darstellern ihre Anfänge ermöglicht, sie jedoch ebensogut ausgenutzt, um die späteren Gewinne selbst einstreichen zu können. Und es solle bloß keiner der Beteiligten rückblickend behaupten, etwas anderes inszeniert oder gar intendiert zu haben als eben lupenreine Exploitation. Ein wenig harsch und eifersüchtig kommt Landis da herüber, auf der anderen Seite nimmt sich ein ernstzunehmender Opponent innerhalb einer ja eindeutig als Liebeserklärung formulierten Dokumentation auch gewissermaßen wohltuend aus.
Im Mittelpunkt jedoch stehen etliche Ausschnitte vieler bunter, chaotischer Filme, die ja fast allesamt längst in den globalen, so genannten "cult movie / must see" - Kanon Einzug hielten und unter denen Unfassliches wie "TNT Jackson", "The Muthers", "Vampire Hookers", "Bionic Boy" oder "For Y'ur Height Only" sich längst als verpflichtend erwiesen.
8/10
Philippinen Exploitation Roger Corman Cirio H. Santiago Eddie Romero John Landis Joe Dante Allan Arkush Film Kino Mark Hartley