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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DEATH FORCE (Cirio H. Santiago/USA, PH 1978)



"The law is the sword."

Death Force (Ein Mann wird zum Killer) ~ USA/PH 1978
Directed By: Cirio H. Santiago

Nach einem Golddeal, an dem sich die drei Vietnam-Veteranen Russell (James Iglehart), McGee (Leon Isaac Kennedy) und Morelli (Carmen Argenziano) eigentlich nach dem Krieg gesundstoßen wollen, wird Ersterer von seinen zwei gierigen Kumpels verraten, aufgeschlitzt und ins südpazifische Meer geworfen. Wie durch ein Wunder landet Russell auf einer einsamenInsel, wo ihn zwei nach dem Zweiten Weltkrieg versprengte japanische Soldaten aufsammeln und gesund pflegen. Der Ältere von ihnen, Sakuro (n.n.), lehrt Russell den Umgang mit dem Samurai-Schwert und den uralten Krieger-Kodex.
Derweil reißen McGee und Morelli daheim in L.A. die gesamte Unterwelt an sich und avancieren mit einiger Brutalität zu den Bossen der Stadt. McGee hat es zudem auf Russells Frau Maria (Jayne Kennedy) abgesehen, die ihren Mann tot glaubt. Schließlich gelangt Russell über Umwege zurück in die Staaten, wo ihn von seiner unerbittlichen Rache an den ehemaligen "Freunden" nichts mehr abhält...

Aus dem kaum mehr übersichtlichen Werk Cirio H. Santiagos ein besonders herzhafter (und -licher) Beitrag; ein wiederholtes, spätes Blaxploitationbekenntnis, in dem allerdings weniger weibliche Anschaulichkeiten gepflegt werden (leider, muss man festhalten, denn Jayne Kennedy, damals Noch-Ehefrau von Leon Isaac Kennedy, war damals ein flottes Dämchen), sondern stattdessen einige possierliche Splatter-Maröttchen zum Einsatz kommen. James Igleharts flott geschwungenes Katana taugt nämlich hervorragend für Zwangsamputationen aller Art - am Ende rollen gar mehrfach die (Gips-)Köpfe. Dabei kommt gar ein subtiles, psyhologisches Momet zum Tragen: Kann ein Mann, den Vietnam und Verrat so dermaßen versaut haben, dass er die Häupter seiner Gegner nunmehr auf Spieße steckt und im Vorgarten drapiert, überhaupt noch einen funktionalen Familienvater abgeben? Kann ein Mann, der Rache, Sadismus, Perfidie und Blutwurst, äh, -durst noch leidenschaftlicher praktiziert als seine Feinde noch fähig sein zu Zärtlichkeit und Vaterliebe?? Der Film beantwortet diese existenzialistischen Fragen kurzerhand mit einem rotschildrigen "No!" und lässt Russell in der Schlusseinstellung unvermuteterweise von einem alliiert geglaubten Polizisten durchsieben. Vielleicht eine Art von Gnadenschuss oder Notschlachtung infolge gesteigerten Samurai-Wahnsinns - man weiß es nicht.
In jedem Falle aber kann sich "Death Force" trotz exorbitanter Länge noch gut vorzeigen, verfügt über eine vorzügliche Münchener Synchro mit Norbert Gastell, Tommi Piper und Fred Maire und hat somit alles, was es nimmt. Äh, braucht.

6/10

Cirio H. Santiago Exploitation Martial Arts Blaxploitation Los Angeles Vietnamkrieg Sleaze Mexiko Rache



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Funxton

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